Koerpersprache im Beruf
Stimmung schnell in Schieflage bringen. Aber gerade dann ist der richtige Umgang miteinander die optimale Lösung, um Konflikte rascher zu erkennen und zu lösen, wenn sie sich schon nicht vermeiden lassen. Vielleicht schenken Sie in einer angespannten Situation Ihrer Umgebung erst einmal ein spontanes Lächeln, das beruhigt vorübergehend – und manchmal sogar über einen längeren Zeitraum hinweg. Außerdem wirkt es meist ansteckend, wie Sie oben bereits lesen konnten.
Goldene Regeln für ein gutes Miteinander
Folgender Grundsatz gilt immer: Taktgefühl und Respekt im Umgang mit Kollegen stehen prinzipiell an oberster Stelle.
1. Akzeptieren Sie das »Revier« des Anderen, beruflich wie im direkten Umgang miteinander. Das heißt: Kommen Sie niemandem zu nahe, sonst ernten Sie Aggression oder Rückzug.
Zu einem guten Miteinander gehört, die richtige Distanzzone einzuhalten.
2. Tragen Sie in angespannter Atmosphäre Ihren Standpunkt möglichst sachlich und mit ruhiger Stimme vor.
3. Was auch kommen mag: Zeigen Sie sich teamfähig und versuchen Sie nicht, Ihr Ding alleine durchzuziehen.
4. Über Ihre nonverbalen Signale können Sie den Teamgedanken unterstreichen. Zeigen Sie, dass Sie bereit sind, Arbeitsabläufe gemeinsam und ergebnisorientiert zu besprechen, indem Sie eine offene Körpersprache sprechen: mit einladenden Gesten und einer freundlichen Mimik.
5. Hören Sie konzentriert und interessiert zu, wenn ein Kollege spricht oder präsentiert. Mit einem leichten Nicken unterstreichen Sie Ihr Interesse.
6. Haken Sie nach, ohne dabei streng oder besserwisserisch zu wirken. Bleiben Sie entspannt und offen für alle Anregungen und Positionen. Lächeln Sie bei einer Nachfrage und machen Sie eine Geste, bei der Ihre Handflächen nach oben zeigen.
Geben Sie Konflikten keine Chance
Konfliktsituationen im Büro entstehen häufig durch Missverständnisse und scheinbare Hierarchieverschiebungen. Sie sitzen beispielsweise am Schreibtisch und sind in Ihre Arbeit vertieft. Eine Kollegin rauscht in Ihr Zimmer, legt mit temperamentvollem Schwung wortlos Unterlagen auf Ihren Tisch und verschwindet wieder. Das als Engagement und Arbeitselan zu deuten, setzt sehr großes Wohlwollen voraus. Doch schon am nächsten Tag kann die gleiche Situation ganz anders verlaufen: Die Mitarbeiterin grüßt freundlich, sagt ein paar Worte zum Wetter und erklärt, weshalb sie Ihnen diese wichtigen Materialien übergibt. Gründe, warum sich die Situation einmal so und einmal anders abspielt, gibt es viele: Die Kollegin könnte wegen privater Probleme oder eines stressigen Projekts einen schlechten Tag gehabt haben. Vielleicht aber haben Sie unbewusst im Vorfeld verbal oder nonverbal etwas signalisiert, was sie verletzt hat, eine Aussage oder Geste vielleicht, die wirkte, als würden Sie sich höhergestellt fühlen.
Ebenso wie unsere Körpersprache falsch gedeutet werden kann, können auch die Signale unserer Kollegen schnell falsch interpretiert werden. Deshalb sollten wir überlegt agieren und mit Signalen, die wir empfangen, ebenso bewusst umgehen. Mit anderen Worten: Bevor wir das Verhalten unserer Kollegen beurteilen, sollten wir es erst hinterfragen. Oft hat es gar nichts mit uns selbst zu tun.
Eine andere Szene aus dem Büroalltag: Sie sitzen am Schreibtisch, ein Kollege betritt das Zimmer und bleibt vor Ihnen stehen. Sie müssen von unten nach oben schauen, fühlen sich automatisch kleiner und unbedeutender. Wer steht, dominiert die Situation. Drückt sich Ihr Gesprächspartner dann auch noch an den Schreibtisch oder beugt sich sogar darüber, verschiebt sich Ihr gefühltes Machtgleichgewicht noch mehr. Tritt er gar hinter Sie, vielleicht um am Bildschirm etwas zu zeigen oder zu erklären, ändert sich seine Wirkung von dominant in aufdringlich. Was tun in einer solchen Situation?
Der stehende Kollege dominiert die Situation, die sitzende Kollegin fühlt sich unterlegen.
Sich hinter die Kollegin am Schreibtisch zu stellen, vermittelt noch mehr Macht.
Ebenbürtig kommunizieren
Ziel innerhalb eines Teams muss es sein, ohne hierarchische Strukturen zu kooperieren und zu kommunizieren. Das bedeutet natürlich, dass Sie sich selbst an diese Regel halten und nonverbale Machtdemonstrationen vermeiden. Auch wenn Sie nicht der Initiator möglicher Machtkonflikte sind, können Sie den Wind aus den Segeln nehmen, denn in den wenigsten Fällen handelt es sich um einen bewussten Angriff. Machen Sie es sich zur Maxime, mit Ihren Kollegen
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