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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Burns verwendet hatten. »Ich lege dir dieses Netz über den Kopf, sodass es den ganzen Körper einhüllt. Du wirst ein paar Mal die Füße heben müssen, es muss dich komplett einschließen.«
    Wayne blinzelte. »Und danach? In welche Bruderschaft bin ich dann aufgenommen?« Er befühlte das Netz. »In die der Hochseefischer? Oder doch eher in die der Elektrotechniker und Hochfrequenzingenieure?«
    Clive lächelte dünn. »Keine Bruderschaft. Es gibt was zu gewinnen.«
    »Zu gewinnen? Oh. Was denn?«
    »Unser Vertrauen.«
    Wayne stieß einen Pfiff aus. »Ach ja? Na dann her damit.«
    Clive warf ihm das Netz über, Matthew half ihm, es über Waynes ganzen Körper zu ziehen, und gemeinsam legten sie es unten so zusammen, dass der Mann im weißen Kittel vollständig umhüllt war.
    Nichts geschah. Weder wurde er ohnmächtig, noch reagiere er sonst irgendwie, außer mit verwunderter Belustigung.
    »Okay«, sagte Clive. »Du kannst wieder herauskommen.« Und während Matthew das Netz zusammenlegte, stellte Clive Wayne seine Begleiter vor: »Das ist Anthony Finn, das ist Bob Connery, Matthew kennst du ja noch ... und das ist Christopher Kidd, besser bekannt als ComputerKid.«
    Wayne pfiff wieder, nur diesmal noch lauter. »Wow!«, meinte er dann und sah Christopher an wie eine Erscheinung. »Welch Glanz in unserer Hütte. Clive, jetzt musst du mir aber endlich erklären, was los ist. Wenn ich doch jetzt euer Vertrauen habe.«
    »Na klar«, sagte Clive.
    Und so erzählten sie ihm alles. Von der Kohärenz. Von den direkten Verbindungen der Gehirne über die Chips. Vom Lifehook und dem Verdacht, dass es sich dabei um nichts anderes als um eine »Light«-Variante des ursprünglichen Kohärenz-Chips handelte.
    Wayne hörte gebannt zu, fast regungslos. Seine durch die Brille ohnehin riesigen Eulenaugen schienen immer noch größer zu werden; Christopher konnte gar nicht hinschauen.
    Als sie mit ihren Erklärungen fertig waren, spitzte Wayne wieder die Lippen, doch diesmal kam kein Pfiff zustande. »Wow«, sagte er stattdessen. »Wow, wow, wow. Und das ist wirklich alles wahr?«
    »Wirklich«, sagte Clive.
    »Weil – das klingt wie die verrückteste Verschwörungstheorie, die ich je gehört habe.«
    »Ging mir auch so«, sagte Clive. »Aber leider ist es keine Theorie.«
    Endlich blinzelte Wayne mal. »Und ihr wollt welchen Chip untersuchen?«
    »Den hier.« Clive zückte eine Plastikbox. »Den Lifehook.«
    »Okay.« Wayne nahm ihm die Schachtel ab, betrachtete die hellblauen, halbkugelförmigen Chips darin fasziniert. »Ich fürchte bloß, um die Schaltungen zu analysieren, wird eine Nacht nicht ausreichen.« Sein Blick fiel auf Christopher. »Obwohl ...?«
    Christopher hielt die Rolle verknitterten Papiers hoch, die er die ganze Fahrt über nicht aus der Hand gegeben hatte. »Ich hab schon einmal einen ihrer Chips analysiert. Der Lifehook wird nicht gravierend anders aufgebaut sein.«
    »Ist das der Schaltplan?«
    »Ja.«
    »Okay. Dann kommt.«
    Er öffnete die gegenüberliegende Tür und sie betraten hell erleuchtete, hohe Räume voller Maschinen. Christopher war beeindruckt. Hide-Out mit seinem Netzwerk Ehemaliger hatte wirklich ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung als Jeremiah Jones und seine Gruppe allein in den Wäldern Idahos und Montanas.
    Wayne marschierte auf eine Maschine zu, die ungefähr so groß war wie ein Automobil und aussah wie ein auf engsten Raum zusammengefalteter Riesenroboter. Stellräder, dünne Schläuche, Tastenfelder und Leuchtanzeigen umgaben den Arbeitsplatz auf ihrer Vorderseite.
    »Das ist eine Höchstpräzisionsfräse«, erklärte Wayne. »Die benutzen wir sonst, um uns die Prozessoren und Grafikchips der Konkurrenz anzuschauen.«
    Er öffnete den Deckel der Plastikschachtel, nahm einen der Lifehooks heraus und legte ihn auf die kaum handtellergroße Arbeitsfläche, die Dutzende von mikroskopisch kleinen Greifbacken aufwies, die über Rändelschrauben und Gewindestangen aufeinander zubewegt werden konnten. Dabei handhabte er den Chip so behutsam, als handele es sich um ein winziges Insektenei.
    »Nein«, meinte er nach einer Weile. »So geht das nicht. Der ist zu klein. Und die Form ist völlig ungewöhnlich.« Er nahm den Chip wieder zwischen die Finger, betrachtete ihn. »Wie machen die das eigentlich mit der Kühlung?«
    »Braucht der nicht«, sagte Christopher. »Die Kohärenz betreibt ihre Chips mit der körpereigenen Elektrizität. Das sind minimale Ströme.«
    »Hmm.« Wayne drehte

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