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Kohärenz 03 - Time*Out

Titel: Kohärenz 03 - Time*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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ich Ihnen eigentlich sagen wollte«, sprudelte er heraus, »ist, dass ich herausgefunden habe, was –«
    »Was? Die Telefonnummer des Präsidenten?«, fragte Jones knapp zurück.
    »Nein, ich –«
    »Die seiner Frau? Die wäre mir fast noch lieber.«
    »Nein!« Christopher holte Luft. »Es geht um die Bombenanschläge. Ich glaube, ich weiß jetzt, warum die Kohärenz die verübt hat.«
    Jones sah unwillig auf. »Schön, aber das ist vergossene Milch. Ich will mir darüber im Moment keine Gedanken machen. Weil das weder mir noch dem Präsidenten noch dem Rest der Welt hilft.«
    »Nein, Sie verstehen nicht. Es hat damit zu tun, dass –«
    »Christopher«, unterbrach Russell ihn, und er war jetzt nicht mehr der gemütliche Russell mit den verfilzten grauen Wollpullovern, sondern Russell, der kriegserfahrene Ex-Marinesoldat. »Du hast gehört, was Jeremiah gesagt hat. Wir haben einen Einsatz vorzubereiten. Jede Minute ist kostbar. Diskussionen zu anderen Themen müssen einstweilen warten. Okay?«
    Es würde keine Diskussionen zu anderen Themen mehr geben, wenn sie das durchzogen. So einfach war das. Aber es hatte keinen Sinn, das zu sagen. Auf einmal begriff er, warum Jeremiah Jones früher von vielen auch »der Prophet« genannt worden war.
    Weil er Leute dazu bringen konnte, ihm blindlings zu folgen.
    »Okay«, sagte Christopher. »Verstehe.« Dann ging er wieder.

42

    Sie waren zu fünft in der Wäscherei, drei Männer und zwei Frauen, und mehr hätten schlicht nicht mehr Platz gehabt. Sie rührten mit Holzstangen in Blechzubern, in denen Kleidungsstücke in tiefschwarzer Brühe trieben. Es stank nach Chemie, war heiß und schwül und laut. Die Waschmaschine, in der alle Stücke, die genug Farbe aufgenommen hatten, zum Fixieren mit einer zweiten Chemikalie gewaschen wurden, dröhnte und klapperte, dass man sein eigenes Wort nicht verstand.
    Niemand hatte es für nötig befunden, ihr zu erklären, wozu all die schwarzen Klamotten benötigt wurden. Nur, dass es eilte. Und wenn sie nachfragte, hieß es: »Besser, du weißt so wenig wie möglich.« Toll. Dem Nächsten, der das zu ihr sagte, würde sie ins Gesicht springen!
    »Serenity!«
    Im ersten Moment wusste sie gar nicht, wer da nach ihr rief und von woher, durch all den Lärm, das Klappern und Stampfen, dann entdeckte sie Christopher in der Tür. Er winkte ihr heftig, schien es eilig zu haben.
    Alle hatten es eilig. Und niemand wollte ihr sagen, warum. Sie hatte es so satt.
    »Später!«, winkte sie ab und wies auf das Chaos ringsum. »Ich hab zu tun!«
    Da tauchte Jacqueline neben ihr auf und nahm ihr den Holzstiel aus der Hand. »Geh nur. Ich übernehm das solange.«
    Also, was jetzt? Serenity folgte Christopher hinaus auf den Gang, trocknete sich im Gehen die Hände ab. Am Tuch blieben hässliche schwarze Spuren zurück. Ihr doch egal. Zumindest war es eine Wohltat, die Tür von außen zu schließen und den Lärm nur noch gedämpft zu hören.
    »Was gibt's?«, fragte sie unwirsch.
    »Du musst mit deinem Vater reden«, sagte Christopher. »Möglichst bald.«
    Ach ja? Musste sie? »Wieso ich? Ich glaube, dir hört er eher zu als mir.«
    »Eben nicht. Er hat mich gerade rausgeschmissen.«
    Rausgeschmissen? Es fiel ihr schwer, das zu glauben. »Worum geht es denn?«
    »Ich glaube, dass die Kohärenz hinter Daten her ist, die im Besitz des PentaByte-Man sind.« Christopher sprach hastig, als fürchte er, nicht alles loszuwerden, was er zu sagen hatte. »Bisher hat er gedacht, sie verfolgt ihn wegen seiner Spam-Mails. Aber warum hätte die Kohärenz sich darum kümmern sollen? Das ist unlogisch. Jetzt hat jemand sein Haus in die Luft gesprengt. Letztes Wochenende, in Genf. Übrigens haben vermutlich auch die Anschläge, die man deinem Vater zur Last legt, damit zu tun!«
    »Was?« Serenity hob die Augenbrauen. »Wie das denn?«
    Christopher winkte ungeduldig ab. »Ist jetzt zu kompliziert zu erklären. Auf jeden Fall müssen die Daten, die der Penta-Byte-Man besitzt, ungeheuer wichtig für die Kohärenz sein, sonst würde sie nicht einen derartigen Aufwand treiben. Und ›ungeheuer wichtig‹ kann nur heißen, dass diese Daten der Kohärenz auf irgendeine Weise gefährlich werden können. Falls es jemals etwas gegeben hat, das wir unbedingt herausfinden sollten, dann das, verstehst du?«
    Serenity überlegte. »Ja, okay. Aber das solltest du ihm wirklich besser selber –«
    »Dein Vater hört mir nicht mehr zu«, unterbrach sie Christopher. »Ich bin nämlich

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