Kolumbus kam als Letzter
soll sich um den ersten unabhängigen Germanenstaat
auf römischem Territorium gehandelt haben. Die Wandalen be-61
herrschten mit ihrer Flotte das Mittelmeer und eroberten die Ba-
learen, Sardinien und Korsika, schließlich im Jahre 455 Rom.
Die Kelten als Träger der La-Tène-Kultur waren bereits eine große
Kultur, als es die Römer noch gar nicht gab. Andererseits drangen
keltische Stämme, von den Griechen Galater genannt, nach offizieller Lesart im -3. Jh. in Kleinasien (Zentralanatolien) ein und
machten das heutige Ankara zu ihrer Hauptstadt, die vor ihnen von
den Phrygiern als Ankyra gegründet worden war. Die Galater be-
siegten die Ägypter und wurden dann angeblich eine römische Pro-
vinz (Galatia).
Wenn es keine Germanen gibt, dann können die Wandalen als kel-
togermanischer Stamm angesehen werden. Hat Johann August
Egenolff (1735, Teil I, S. 98) Recht, wenn er die Galater als
»Celten oder Europäer« bezeichnet?
Somit siedelten die Kelten von Europa über Nordafrika und Ana-
tolien, auch in Persien und bis nach Indien? Zedler zitiert in seinem Lexikon von 1735 Strabo XV: »Germans gleich Philosophen in
Indien, wie dort auch die Brahmanen.« Der griechische Ge-
schichtsschreiber Herodot beschreibt die Germanier als einen von drei Ackerbau betreibenden Stämmen der Perser (Historien, Buch I, 125).
Im -2. Jt. brachten eher nebulös erscheinende Indoeuropäer die griechische Sprache ins heutige Griechenland, die dort die vorher
gesprochenen Sprachen der vorgriechischen Bevölkerung (Pelasger,
Leleger) verdrängten (Irmscher, 1984, S. 206). Die Herkunft dieser
eindringenden Völker ist nicht geklärt. Die mit der Dorischen
Wanderung als letztem Schub Ende des -2. Jts. (oZ) aus dem Nor-
den nach Griechenland eingewanderten Dorer (Dorier) stammten
aus nördlicheren Gebieten Europas.
Ammianus Marcellinus (um 391) berichtet: »Die Dorer wurden von
den äußersten Eilanden und aus den jenseits des Rheines (d. h.
östlich des Rheines) liegenden Gebieten durch anhaltende Kriege
und große Überschwemmungen des wilden Meeres aus ihrer Hei-
mat vertrieben und wanderten nach Griechenland aus« (Ammianus
Marcellinus Lib. XV, 9). Der Hinweis auf verheerende Naturkatas-
trophen ist interessant. Auf jeden Fall besiedelten die Dorer Mittel-62
griechenland und den Peloponnes, die Inseln Kreta, Rhodos, Kos,
das südliche Kleinasien sowie vor den Römern Unteritalien und Sizilien. Geschlossene griechische Siedlungsgebiete gab es auch in
Südfrankreich östlich und westlich von Massilia (Marseille) und der
Iberischen Halbinsel. Dass die altgriechischen Schriftzeichen den
älteren Runen ähneln, erscheint deshalb eher als Zwangsläufigkeit.
Sprach man griechisch?
Die dorischen Einwanderer brachten die Runenschrift aus dem Norden Europas mit nach Griechenland. Auch die etruskischen
Schriftzeichen gleichen den altgriechischen, während die griechi-
sche Schrift wiederum in der Anordnung und dem Zahlenwert der
Zeichen mit der phönizischen (phönikischen) übereinstimmt. Aber
meiner Meinung nach stammten auch die Etrusker (umstritten)
und Phönizier (Phömker) ursprünglich aus Gebieten nördlich der
Alpen.
Warum weiß man nicht, woher genau aus Norden die indoeuropäischen Dorer (Doner) nach Griechenland einwanderten? Man vermutet, dass sie aus dem albanisch-dalmatinischen Küstengebiet
kamen (»Meyers Lexikon«). Liegt der Grund vielleicht in der Pro-
blematik, dass die Dorer griechisch sprachen ? Deshalb dürfen sie nach unserem Weltbild aus nicht zu weit nördlich gelegenen Gebieten kommen.
Ist es denkbar, »dass Strabo Lib. 7 nicht Unrecht habe, wenn er da-
selbst saget, dass die Griechen anfangs aus Phrygiern und Scythen
(Skythen, HJZ) bestanden, welche in Griechenland zusammen ge-
kommen, und dass aus ihren Mund-Arten zusammen, hernach die
Griechische Sprache entstanden« ist und der Schwede Olai Rud-
beckii um 1700 behauptet, »dass auch die Griechen Buchstaben
von den Hyperboreis (Hyperboräer = Nordländer, HJZ), und alten
Scythen zuerst empfangen haben« (Egenolff, 1735, Teil I, S. 18).
Da die in Griechenland eingefallenen griechisch sprechenden Dorer von weiter nördlichen Gebieten kamen, könnte dies bedeuten: aus
der Sprache der Skythen (Goten) bzw. Keltogermanen entwickelte 63
sich die altgriechische als eine mundartliche Mischsprache. Die
Ähnlichkeit von alten Runen und altgriechischen Schriftzeichen erscheint jetzt plausibel, ja sogar regelrecht
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