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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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lief.
    Eine Zeit lang habe ich ihn für deinen besten Freund gehalten.«
    »Ich auch. Dann fing er an, mich zu hassen. Aber er hat es sich nie anmerken lassen – bis zuletzt.« Er zuckte die Achseln. »Und jetzt hasst er mich umso mehr. Vielleicht war es ihm bestimmt, auf mich anzulegen.«
    »Schicksal?« Galen schüttelte den Kopf. »Wir bestimmen unser Schicksal selbst.«
    Logan war einverstanden. Er hatte lange genug im fernen Osten gelebt, um einen tiefen Respekt vor den Mustern, die das  Leben webt, zu entwickeln. Aber er glaubte nur bis zu einem gewissen Grad daran. »Vielleicht. Jedenfalls wusste ich genau, dass ich auf Rudzaks Abschussliste an erster Stelle stand, als ich vor zwei Jahren hörte, dass er es endlich geschafft hatte, sich aus diesem Gefängnis in Bangkok freizukaufen.«
    »Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Ich hatte gehofft, er hätte dich vergessen.«
    »Doch nicht im Ernst. Nach allem, was ich ihm angetan habe?
    Ich habe mit ihm gerechnet. Ich wusste, dass er erst seine Kontakte würde auffrischen müssen, ehe er mich ins Visier nehmen konnte. Aber ich hatte gehofft, dass er nicht auf die Forschungseinrichtung stoßen würde.«
    »Wie lange war die in Betrieb?«
    »Drei Jahre.«
    »Fortschritte?«
    »Wir stehen noch am Anfang, aber die Aussichten waren viel versprechend, sehr viel versprechend. Bassett war brillant.«
    »War?«
    »Gott, ein Versprecher. Vielleicht ist er noch am Leben. Aber da es Rudzak nicht in erster Linie um Geld geht, ist leider alles möglich.«
    »So sehe ich das auch. Gehen wir trotzdem rein?«
    Logan nickte. »Ich werde nicht zulassen, dass Rudzak meine Leute umbringt und wie eine Unheil bringende Wolke über mir schwebt. Wir müssen ihn aus dem Weg schaffen.«
    »Wenn wir ihn finden. Wie gut sind Sarah und ihr Hund?«
    »Glaubst du, ich würde jemanden einsetzen, auf den ich mich nicht hundertprozentig verlassen kann? Aber pass auf die beiden auf. Wenn mir etwas zustößt, sorg dafür, dass die beiden mit heiler Haut davonkommen.«
    »Ich werde tun, was ich kann.« Er schwieg einen Augenblick.
    »Wenn Rudzak mit dem Leben davonkommt, wird er auch sie  auf seine Abschussliste setzen, das weißt du.«
    »Ich bin kein Idiot. Das ist einer der Gründe, warum ich Castleton nicht von ihr und Monty erzählt hatte. Von jetzt an werde ich dafür sorgen, dass keiner von Rudzaks Leuten sie zu Gesicht kriegt, und das Beste hoffen.«
    »Und wenn das Beste nicht eintrifft?«
    »Darüber werde ich mir dann den Kopf zerbrechen. Ich brauche sie.« Er wechselte das Thema. »Etwas macht mir Sorgen. Rudzak treibt vielleicht ein Spielchen mit …« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, es ist nur so ein Gefühl.
    Als er angerufen hat, machte er Andeutungen, als wollte er mir ein Rätsel zu lösen geben.«
    »Das falsche Lager?«
    »Vielleicht.« Er dachte einen Augenblick nach. »Er hat mir einen Skarabäus geschickt, kurz bevor er die Einrichtung in die Luft gejagt hat. Den Skarabäus, der Chen Li gehört hat.«
    »Davon hast du mir nichts gesagt.«
    »Ich war nicht sicher, ob es etwas zu bedeuten hatte. Ich bin es immer noch nicht.«
    »Wie ist er daran gekommen?«
    »Er hat die ganze Sammlung aus ihrem Schlafzimmer gestohlen, ehe er Tokio verließ. Die Polizei in Bangkok hat danach gesucht, aber nichts gefunden. Ich nahm an, dass er die Sachen verkauft hatte. Von dem Erlös hätte er sich aus zehn Gefängnissen freikaufen können.«
    »Offensichtlich hat er sie nicht zu Geld gemacht, sonst hätte er sich viel früher freikaufen können. Die Sachen müssen ihm viel bedeutet haben.«
    »Das haben sie allerdings. Er hat Chen Li jahrelang vom Land der Pharaonen erzählt, er war besessen davon. Er hat ihr Bücher geschenkt und sie ins Museum geführt. Diesen Skarabäus hat er ihr geschenkt, als sie gerade erst fünfzehn war.«
    »Weshalb sollte er sich die ganze Mühe machen …?«
    Galen stieß einen leisen Pfiff aus. »Dieses hinterlistige Schwein.«
    »Und dann tauchte ich auf«, fuhr Logan fort. »Wenn Chen Li nicht krank geworden wäre, hätte ich wohl einen bedauerlichen Unfall gehabt. Und wahrscheinlich wäre er damit
    davongekommen. Wie du schon sagtest, ich hielt ihn für meinen besten Freund.«
    »Dann war der Skarabäus wohl als Herausforderung gemeint.«
    »Vielleicht. Aber ich habe so ein Gefühl, … ich weiß es nicht.
    Ich habe ein ungutes Gefühl. Hat Sarah sich hingelegt?«
    Galen zog eine Grimasse. »Nachdem sie mich drei Mal beim Poker geschlagen hat. Sie könnte

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