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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Geschäfte gemacht werden. Deshalb habe ich Sie eingestellt.
    Aber ich habe Verständnis, wenn Sie aussteigen wollen. Ich werde Sie auszahlen und ziehen lassen.«
    »Lassen?«
    »Ich könnte einen Weg finden, Sie auf Ihrem Posten zu halten«, sagte Logan müde. »Es gibt immer Methoden, das zu erreichen, was man erreichen möchte. Die Frage ist nur, wie weit man zu gehen bereit ist. Aber Sie haben anständige Arbeit geleistet und ich will Sie nicht zum Bleiben zwingen. Ich werde versuchen, einen anderen zu finden für Ihren Job.«
    »Niemand kann mich zwingen, etwas zu tun, was ich nicht will.«
    »Wie Sie meinen«, sagte Logan und stieg in seinen Jeep.
    »Bringen Sie mich zum Flughafen zurück. Es gibt viel zu erledigen. Glauben Sie, dass ich Ärger mit der örtlichen Polizei zu erwarten habe?«
    »Das müssten Sie doch besser wissen: Diese Hügel liegen mitten in dem Gebiet, das die Drogenbarone kontrollieren.
    Fragen stellen ist hier gefährlich. Die Polizei drückt beide Augen zu.« Er lächelte bitter, als er den Jeep anließ. »Das ist doch der Grund, weshalb Sie die Einrichtung gerade hier gebaut haben?«
    »Richtig.«
    »Aber die Polizei wird Ihnen auch nicht helfen, Bassett aus Rudzaks Gewalt zu befreien. Er ist ein toter Mann.«
    »Wenn er nicht schon tot ist, hole ich ihn zurück.«
    »Wie das? Mit Geld?«
    »Was immer nötig ist.«
    »Unmöglich. Selbst wenn Sie ein Lösegeld zahlen, wird Rudzak ihn trotzdem umbringen. Sie können nicht damit rechnen …«
    »Ich kriege ihn zurück.« Logans Stimme hatte plötzlich einen scharfen Klang. »Hören Sie mir gut zu, Castleton. Sie halten mich vielleicht für einen Schweinehund, aber ich drücke mich nicht um meine Verantwortung. Die Menschen, die hier getötet wurden, waren meine Angestellten, und ich will die Leute, die dafür verantwortlich sind, zur Rechenschaft ziehen. Und wenn Sie glauben, ich würde zulassen, dass sie Bassett umbringen oder ihn benutzen, mir eins auszuwischen, haben Sie sich gewaltig geirrt. Ich werde ihn finden.«
    »Mitten im Dschungel?«
    »Mitten in der Hölle.« Logan sprach mit unerbittlichem Tonfall. »Sie erzählen mir, wie Leid Ihnen alles tut und wie schuldig ich mich fühlen sollte. Aber für Schuld habe ich keine Zeit. Habe ich schon immer für kontraproduktiv gehalten. Tun Sie, was Sie für richtig halten; nur erzählen Sie mir nicht, dass irgendwas unmöglich ist, ehe Sie es nicht mindestens einmal versucht haben und gescheitert sind und es noch mal versucht haben. Kaufe ich Ihnen nicht ab.«
    »Sie brauchen mir nichts abzukaufen. Ich will Ihnen gar nichts  …«
    Aufmerksam blickte er Logan ins Gesicht. »Sie versuchen, mich zu manipulieren!«
    »Ach ja? Versuche ich das?«
    »Das wissen Sie verdammt genau.«
    »Kluger Mann. Aber Sie hätten darauf gefasst sein sollen. Ich bin genauso skrupellos, wie Sie glauben, und dass ich Sie brauche, habe ich Ihnen ja schon gesagt …«
    Castleton schwieg einen Augenblick, dann sagte er:
    »Glauben Sie wirklich, dass es eine Chance gibt, Bassett zu befreien?«
    »Wenn er noch lebt, hole ich ihn zurück. Werden Sie mir helfen?«
    »Was soll ich tun?«
    »Was Sie schon die ganze Zeit tun. Beamte schmieren und für meine Leute sorgen. Übrigens möchte ich, dass alle so bald wie möglich aus dem Krankenhaus kommen und sich auf den Heimweg machen. Hier sind sie zu vielen Gefahren ausgesetzt.«
    »Das hatte ich ohnehin vor.«
    »Und halten Sie die Ohren offen und machen Sie den Mund nicht auf. Wenn ich nicht in der Gegend bin, wird Rudzak wahrscheinlich mit Ihnen Kontakt aufnehmen.«
    Er lächelte schief. »Keine Angst, ich verlange nicht, dass Sie den Hals unters Messer legen. Sie sind viel zu wertvoll für mich.«
    »Ich bin kein Feigling, Logan.«
    »Nein, aber diese Sache liegt nicht auf Ihrem Terrain. In der Regel suche ich für jeden Job jemanden, der optimal qualifiziert ist – nach Möglichkeit. Ich kann Ihnen aber versichern, dass ich nicht zögern würde, notfalls auch Sie in die Sache zu verwickeln.«
    Castleton glaubte ihm. So wie heute hatte er Logan noch nie erlebt. Normalerweise lag seine rücksichtslose Härte unter dem Charme einer unwiderstehlichen, charismatischen Persönlichkeit verborgen. Plötzlich fielen ihm die vielen Geschichten von Logans dunklen Geschäften während seiner frühen Jahre in Asien wieder ein. Wenn er Logan jetzt ansah, konnte er glauben, dass an diesen Geschichten von Schmuggel und gewalttätigen Machtkämpfen mit einheimischen Banden, die von

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