Komm fass mich an - Erotischer Roman
Stoffe veränderten. »Wir brauchen aber noch mehr Licht wie beispielsweise Wandleuchten«, bemerkte Faye.
Die Böden schienen aus Eichenparkett zu sein. Dunkle Astlöcher und Kratzer gaben dem Holz Charakter. »Ein Teppich vor den Umkleiden wäre nicht schlecht, was meinst du?«
Kim verfügte über ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden. »Korrekt. Dunkelrot?«
»Blutrot, ja.«
»Wir haben doch diese alten Plakate von irgendwelchen Piratenfilmen. Diese Mantel-und-Degen-Filme, in denen Errol Flynn mitwirkte.«
»Das Rot in den Filmplakaten! Bingo, das ist es! Super Idee.« Kim lachte.
»Ich ruf den Elektriker an, damit hier zusätzliche Leitungen verlegt werden. Und du schaust dich in der Zwischenzeit nach einem passenden Teppich um.«
»Ich? Echt?« Über Kims verblüfftes Gesicht musste Faye lachen.
»Wenn du diese Boutique führen willst, musst du Verantwortung übernehmen. Ich trau dir ohne Weiteres zu, dass du das Zeug dazu hast. Jetzt brauchst du bloß noch das nötige Selbstvertrauen, um den Laden zu schmeißen.«
Kim nickte. »Ich hab mich nicht immer mit Ruhm bekleckert, Faye. Und die Fehler, die man im Leben begeht, machen einen zunehmend unsicher.«
»Was du sagst, stimmt.« Sie dachte an ihren Ex und wie leicht sie in punkto Niete im Bett zu überzeugen gewesen war. »Vor allem die Fehler, die wir mit Männern machen.«
Kim schlenderte in den hinteren Teil des Geschäfts. »Vermutlich kommen wir mit einem Rest Teppichboden aus. Das Ladenlokal ist ja nicht besonders groß.« Sie angelte ein Maßband aus ihrer Handtasche. »Ich mess mal kurz nach, bevor ich losziehe.« Sie grinste. »Mein Vater brachte mir bei, immer erst zweimal nachzumessen …«
»Bevor man einmal falsch abschneidet«, beendete Faye ihren Satz. Sie nahm den Hinweis auf, dass Kim noch nicht bereit war, sich ihr anzuvertrauen, wie es zu der Trennung von ihrem Freund Jason gekommen war.
Nachdem sie ihren Inspektionsrundgang beendet hatten
und Kim in das benachbarte Café getrottet war, um ihnen einen Cappuccino zu holen, rief Faye bei Liam an. »Die Immobilie ist absolut ideal für unsere Zwecke«, schwärmte sie am Telefon.
»Fabelhaft. Und wie macht sich der Hausgast?« Er war sichtlich enttäuscht gewesen, als Faye ihm eröffnet hatte, dass sie es nicht mehr wahllos in jedem Zimmer treiben konnten, solange Besuch im Haus war.
»Super. Sie hat geschuftet wie ein Pferd und mit mir zusammen sämtliche Kisten gesichtet, die oben auf dem Speicher stehen. Wir haben null Problem, den Laden mit Klamotten und Accessoires auszustatten. Wenn wir unseren Fundus mit den Sachen aus der anderen Boutique mischen, bieten beide Läden einen frischen, interessanten Look.« Alles klappte wie geschmiert. Sie hatte Mark die Idee schon am Abend zuvor präsentiert, und er war beeindruckt gewesen. Daraufhin hatte er ihr weitere Vorschläge gemacht, auf die sie noch gar nicht gekommen war.
»Und, hat sie irgendwelche Träume?«
»Nein.« Es überraschte sie kein bisschen, dass er danach fragte. Er wurde mit jedem Tag hellhöriger. »Hast du noch Albträume?«
»Jede Nacht, pünktlich wie ein Uhrwerk. Und verdammt zermürbend.« Er gähnte.
»Du Ärmster. Wenn du magst, schaue ich heute Abend bei dir vorbei. Vier Nächte ohne dich sind einfach zu viel. Die schamlose Verführerin in mir randaliert - die will raus.«
Sein raues Lachen rieselte ihr vom Herzen bis in den Schritt. »Ein Glück, dass ich nicht der Einzige bin, der die Tage zählt. Ich hab prompt einen Steifen. Deine Stimme geilt mich total auf.«
»Und deine macht mich nass.«
Er stöhnte leise sinnlich in den Hörer, woraufhin sie wohlig erschauerte. »Wir werden heute Nacht keinen Schlaf bekommen. Und es wird die beste Nacht werden, die wir in den letzten zwei Wochen hatten.«
Sie wurde schwach.
»Komm heute Mittag in den Park. Dann gehen wir zusammen essen.«
»Wenn ich darauf eingehe, vernasch ich dich am Ententeich.« Die Versuchung war groß. »Ich würde zwar wahnsinnig gern, aber ich hab hier massenhaft zu tun. Wir sehen uns heute Abend.« Sie schnupperte Kaffeeduft und blickte auf. Kim hatte das mit dem Ententeich bestimmt aufgeschnappt. »Kim ist da«, sagte sie zu Liam. »Ich muss Schluss machen!«
Er lachte, und sie legte auf.
»Danke.« Sie nahm ihren Kaffeebecher in Empfang.
»Klingt, als hättest du heute noch ein heißes Rendezvous.«
»Hab ich auch. Ich schlaf heute Nacht auswärts.«
»Du Glückliche.«
Sie und Kim bereiteten bis zum Abend alles für
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