Komm fass mich an - Erotischer Roman
wirklich was von ihnen will. Zudem hat Belle jede Menge Connections. Wenn dieser Hutchins auf Nötigung steht, kriegt sie das schleunigst spitz.«
»Bei mir kann er jedenfalls nicht landen.«
»Bei mir auch nicht«, bekräftigte Hope. Verdammt, ihr Gewerbe war voller Risiken. »Zum Glück gibt es auch nette Männer, Lizzie. Männer, die nicht schlagen und die ihre Kinder liebevoll großziehen.«
»Hast du nochmal was von ihm gehört?«
»Ich rechne nicht damit, dass Jed sich je wieder hier blicken lässt. Ich hab ihm gezeigt, was Sache ist, und das ist ihm bestimmt übel aufgestoßen. Ich kann es ihm nicht verdenken. Er ist wirklich ein netter Mann.«
Lizzie wurde rot vor Ärger. »Verdammt, bleib auf dem Teppich, du brauchst diesen Mann nicht. Wir haben hier ein schönes Leben, was willst du mehr?«
Hope versuchte sich einzureden, dass es ein schönes Leben war. Sie war niemandem Rechenschaft schuldig. Und um diese Unabhängigkeit wurde sie bestimmt von etlichen Frauen beneidet.
Lizzie schob ihr ein Schälchen Pudding zu. »Iss mal was«, drängte sie.
»Ich kann nicht. Mein Magen …« Die Tür schwang erneut auf, und Devine betrat die Küche. Er drehte verlegen seinen Hut in der Hand. »Jed! Waaas …?«
Lizzie schob sich vor Hope. »Was wollen Sie hier?«, baute sie sich vor ihm auf. Hope beschlich das seltsame Gefühl, dass sie sich jeden Moment auf Jed stürzen könnte.
»Bitte, Hope. Wenn es dir nichts ausmacht, möchte ich gern kurz mit dir reden.« Er senkte höflich den Kopf.
»Du schreist, Hope, wenn er dir an die Wäsche will, ist das klar?«, rief Lizzie, während sie argwöhnisch um Jed herumtänzelte. Dann ließ sie die beiden allein.
Hope drehte sich zum Spülbecken, schnappte sich ein Tuch und wischte hektisch die Arbeitsplatte. »In dieser Küche ist es immer schmutzig, weil hier dauernd gekocht wird. Ich persönlich mache am liebsten Desserts, und die Köchin bekommt die Krise, wenn ich ein Chaos hinterlasse. Folglich muss ich hier wischen und dann noch den Abwasch erledigen …« Sie stockte, denn Jed legte seine Hand auf ihre, und das ging ihr mitten ins Herz.
»Wie, Hope? Wie kam es dazu, dass du ausgerechnet hier gelandet bist?«
Sie kehrte ihm den Rücken, weil sie ihn nicht anschauen mochte. »Spielt das eine Rolle? Ich bin hier. Schon seit zwei Jahren. Na und? Ist das für dich ein Problem?«
Sie hatte fest geglaubt, dieses Gespräch würde ihr erspart bleiben. Aber nein, Pustekuchen. Selbstmitleid half ihr auch nicht weiter. Sie hatte sich drei Tage lang die Augen ausgeheult. »Nie mehr«, sagte sie laut.
»Was?«
»Ich will nie mehr weinen über das Wie und Warum. Die Wahrheit ist, ich bin glücklich hier. Ich habe Freundinnen, die sich um mich kümmern! Männer, oh ja, Männer, die meine Gesellschaft genießen! Ich hab jede Menge Freiheiten, kann kommen und gehen, wann ich will. Im letzten Jahr hab ich die Niagarafälle besucht. Ich hatte irgendwann Lust, hinzufahren, und hab mich ganz allein in den Zug gesetzt. Kennst du irgendeine Frau, die das von sich behaupten kann?«
»Nein, ich glaube nicht.«
Nachdem sie ihrem Herzen Luft gemacht hatte, wirkte
er so perplex, dass sie am liebsten laut gelacht hätte. Oha, was musste er jetzt von ihr halten?
»Soso, dann bist du also glücklich?«
Er hätte sich keine blödere Frage einfallen lassen können, dachte sie tief geknickt. Das letzte Fünkchen Hoffnung erlosch, ihre heimlichen Träume brachen wie ein Kartenhaus zusammen. »Verdammt, ich muss glücklich sein! Zumindest muss ich mir das einreden. Kapierst du das nicht? Anders halte ich es hier nämlich nicht aus. Sonst bringt mich dieses Lotterleben um.«
Sein eindringlicher Blick wurde milder, seine Lippen verzogen sich zu einem weichen Lächeln, dass ihr ganz schwindlig wurde.
Er breitete die Arme aus und war mit zwei langen Schritten bei ihr. Hope hielt es nicht mehr aus. Sie sank in seine tröstliche Umarmung.
6
Jed schmiegte Hope an seine Brust. Zwar beteuerte sie, dass sie in Perdition House glücklich sei, doch das nahm er ihr nicht ab. Ihre traurigen Augen bewiesen ihm das Gegenteil. Wahrscheinlich versuchte sie bloß, das Beste aus ihrer Situation zu machen.
Ihr Duft stieg ihm zu Kopf. Ihr Haar roch nach Zimt, Vanille und anderen Backaromen. Sie duftete tröstlich nach trautem Heim und Geborgenheit und all den Dingen, die er bei einer Frau ersehnte.
Er steckte seine Nase in ihre Haare, zog den köstlich vertrauten Geruch ein. Ihre Brüste pressten sich
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