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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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dich dermaßen farblos gesehen hab. Bedrückt dich irgendwas?«

    »Ach, es ist nichts Besonderes. Wenn du es unbedingt wissen willst, ich glaube, ich hab eine besonders renitente Person in der Truppe.«
    »Eine besonders renitente Person?« Faye kiekste los, denn die Vorstellung war in diesem Zusammenhang einfach zu komisch. »Ein renitenter Geist. Huuuuh, wie schauerlich.«
    Belle legte ärgerlich die Stirn in Falten. »Bis jetzt waren deine Erfahrungen mit uns durchweg positiv, nicht?«
    »Du meinst, es könnte schlimmer kommen?« Die Vorstellung, dass irgendein Geist sich querstellen könnte, behagte ihr gar nicht.
    »Ach, lass dir deswegen mal keine grauen Haare wachsen. Besser, wir konzentrieren uns auf das Wesentliche.« Für Belle war die Diskussion damit beendet. Ihr Kleid blieb grün und schimmerte wie ein kostbarer Smaragd.
    Belle beschränkte sich stets auf das Wesentliche. Wer mochte der renitente Geist sein, den Belle angedeutet hatte? Es war mal wieder typisch, dass ihre Urgroßtante kein Wort zu viel enthüllte.
    Mit den Toten zu kommunizieren war stets eine mittlere Katastrophe. Sie hatten jegliches Zeitgefühl verloren. Sie sorgten sich nicht mehr um Leib und Leben. Sie empfanden keine Gefühle, es sei denn, sie waren sexueller Art, von daher war es Belle und den anderen Geistern relativ gleichgültig, ob Faye kalt oder heiß oder einfach erschöpft war.
    »Gut, also her mit den geheimnisvollen Kisten. Hoffentlich verplempern wir damit nicht bloß kostbare Zeit«, meinte sie verschnupft, weil Belle zugeknöpft blieb und nicht mehr rausließ.
    Sie ging zu den in einer Ecke gestapelten Kartons und
hob den Deckel von der obersten. Entdeckte Schuhe, Hüte, Taschen und einige Fuchsstolen. »Oh! Das ist fabelhaft!«
    Sie spürte einen kühlen Lufthauch, Belle war hinter sie getreten. Sie spähte über Fayes Schulter auf die reiche Ausbeute und lächelte milde. In ihren Augen zeigte sich ein Leuchten, kaum dass sie die Sachen wiedererkannte. »Zufrieden?«
    »Zufrieden ist gar kein Ausdruck. Das sind wahre Schätze.« Sie nahm die Stolen aus dem Karton, wühlte sich durch Taschen und Schuhe. »Die Sachen sehen aus wie neu.«
    Sie drapierte eine Stola um ihre Schultern, streichelte den immer noch seidigen Pelz. Und rümpfte die Nase wie eine grimmige Märchenhexe. »Oder hilfst du da ein bisschen nach, häh?«
    »Nein, nein. Wir trugen nur das Beste und wechselten mit der Mode. Die Sachen wurde nie lange getragen.«
    Faye wedelte mit dem Kopf der Fuchsstola. »Ich bin grundsätzlich dagegen, Pelze zu tragen. Was dachten sich die Frauen bloß dabei, als sie sich diese niedlichen kleinen Kerlchen um die Schultern legten?«
    Belle zuckte mit keiner Wimper. »Vielleicht war ihnen kalt?«
    Faye bekam einen knallroten Kopf.
    »Die Mode ändert sich eben«, erklärte Belle. »Heute sind echte Pelze total out, aber damals waren sie angesagt.«
    »Und du hattest auch so einen.« Einen von denen da aus der Kiste. Sie streichelte das Fell und vermied dabei, den ausgestopften Kopf mit den treuherzigen Knopfaugen zu betrachten.

    »Natürlich. Jede Frau, die auf sich hielt, trug Pelz.«
    »Auch Nerz?«
    Belle machte eine entschuldigende Geste. »Ich bekenne mich schuldig.« Sie deutete auf eine Truhe. »Er ist da drin. Keine Sorge, die Truhe ist aus Zedernholz. Das mögen Motten nicht.«
    Fayes Geschäftssinn erwachte. »Fuchs und Nerz sind auf den Flohmärkten wieder groß im Kommen.«
    »Und die Secondhand-Exemplare sind schon so lange mausetot, dass es heutzutage keinen mehr juckt, stimmt’s?«, versetzte Belle dumpf.
    »Schätze mal ja.« Merkwürdig. Ihre Unterhaltung erinnerte sie wieder an den Traum, den sie neulich gehabt hatte. Der Traum mit der schreienden Frau. Was auch immer in dem Zimmer mit jener Frau passiert sein mochte, es war so lange her, dass es niemanden mehr interessierte. Nach der langen Zeit waren die Beteiligten bestimmt alle tot. Liam hätte ihr da sicher beigepflichtet, aber Belle war vermutlich ganz anders drauf.
    »Als ich den Geheimgang entdeckte und Annie mir die Gucklöcher zeigte, empfand ich ähnlich von wegen Mord und Tod und so. Aber als ich träumte, ich würde durch den Spion linsen und die Frau und ihren Lover beobachten, kam ich ins Grübeln. Weshalb machst du dir die Mühe, mir dergleichen zu zeigen, wo du doch sonst so zugeknöpft bist?« Das wollte Faye nicht in den Kopf.
    »Wer sagt denn, dass ich dich dazu animiert hab, durch das Guckloch zu schauen?«
    »Wer denn sonst?«

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