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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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Der renitente Geist?, erwog sie im Stillen. So ein Fiesling. »Wer ist noch hier? Ich dachte, ich bin hier unter Freunden, und jetzt behauptest du, dass mich jemand mit Mordfantasien quälen will?« Wenn
Belle noch lebte, hätte Faye sie bei den Schultern gepackt und geschüttelt, bis sie aus dem Nähkästchen geplaudert hätte.
    Belle klinkte sich aus und löste sich vorübergehend in Wohlgefallen auf. Das machte sie immer, wenn Faye sie mit Fragen löcherte.
    »Du kannst mich nicht stoppen!«, rief sie. »Ich krieg das raus, verlass dich drauf. Was soll denn da noch groß passieren? Irgendein alter Skandal, der immerhin Jahrzehnte zurückliegt, reißt heute keinen Hering mehr vom Teller.« Plötzlich überzog eine Gänsehaut ihren Rücken.
    Liams Träume.
    Bei der Episode neulich nachts sprach vieles für eine Geistererscheinung. Zwar hatte sie diesbezüglich keine Erfahrung, aber Liam hatte sich völlig untypisch verhalten. Wälzte sie sich im Traum auch wild hin und her?
    Mark hatte nichts dergleichen erwähnt. Mit ihm war sie in der Nacht zusammen gewesen, als sie von Hope und Jed geträumt hatte.
    Sie lächelte. Er hatte positiv reagiert, als sie ihn mit laszivem Zungenspiel geweckt hatte. Ihre Träume machten sie scharf. Angesichts von Liams Verhalten tippte sie spontan darauf, dass er von einem Geist besessen gewesen war.
    Sie hatte beileibe nichts gegen die eine oder andere harte Nummer - ganz im Gegenteil, trotzdem hatte sich jemand anderes in Liams Körper geschlichen. Und sie war spontan wahnsinnig erregt gewesen, hatte das aber nach dem sexy Quickie am nächsten Morgen nicht erwähnt.
    Jetzt, wo sie darüber nachdachte, fiel ihr auf, dass Liam auch nicht davon angefangen hatte.
    Vielleicht erinnerte er sich gar nicht daran.

    Und vielleicht war der renitente Geist, von dem Belle gesprochen hatte, keins von den Mädchen. Womöglich war es sogar ein Mann.
    Die Mädchen fanden sexuelle Erfüllung durch Fayes Orgasmen. Und es war beileibe nicht ausgeschlossen, dass irgendein Mann mit Liam genauso verfuhr.
    Kein Wunder, dass sie so heiß aufeinander waren. Wenn ihre Libido zusätzlich von Dritten befeuert wurde …
    Ihre Überlegungen gingen in so viele Richtungen, dass sie sich nicht wirklich auf eine konzentrieren konnte. Bis ihr ein hässlicher Gedanke durch den Kopf schoss.
    Was, wenn die Leiche irgendeines Opfers auf dem Grundstück verscharrt lag? Im Park? Unter dem Pavillon? Im Rosenbeet?«
    Auf dem Speicher.
    Faye schauderte und blickte automatisch zur Decke, als würde dort oben ein Skelett baumeln und zu ihr hinuntergrinsen. Sie zuckte zusammen, da Annie plötzlich durch das runde Fenster an der Längsseite des Speichers hereinschwebte.
    »Sei nicht albern. Hier ist niemand. Sie ist längst wieder zu Hause bei ihrer Familie.«
    Faye blieb geradezu das Herz stehen. »Wer? Von wem sprichst du?««
    »Von Lila, meiner Cousine. Sie bekam ein Baby, wurde krank und starb. Ende der Geschichte.« Annie senkte den Kopf. »Ich hab ihren Angehörigen verklickert, dass sie hier als Haushälterin arbeitete. Dass sie eine rechtschaffene Frau gewesen sei, auf die sie stolz sein können.« In ihrer Stimme schwang tief empfundene Trauer mit, selbst nach all den Jahren.
    Faye hatte sich also getäuscht. Einige Geister waren
sehr wohl in der Lage, Gefühle zu empfinden. Kummer, Verzweiflung, Trauer. Und vor allem Liebe.
    »Und, waren sie stolz auf sie?« Soweit sie wusste, war Annies Vater ein stockkonservativer, unversöhnlicher Mann und ein Hardliner in der Abstinenzlerbewegung gewesen.
    Annie zuckte die Achseln. »Ich glaube nicht. Mein Dad wusste nichts Besseres zu tun, als meinen Namen in den Schmutz zu ziehen, und als Lila herkam, machte er es bei ihr genauso. Ich hab nie wieder was von ihrer Familie gehört. Ich hoffe, sie haben ihr wenigstens ein christliches Begräbnis gegönnt.«
    Sie hätte Annie gern umarmt, aber die Geister konnten es nicht fühlen, nicht mal, wenn sie ihre volle Konsistenz hatten, also ähnlich weich beschaffen waren wie ein Marshmallow.
    »Das ist okay. Die Geste zählt.« Annie schniefte. In den Schränken hier sind noch Kleider von ihr. Ganz heiße Fummel, die wir früher beim Tanzen anzogen. Auch ein paar gewagt kurze Kleider.« Sie lächelte, ihre Schwermut war wie weggewischt. »Die Golden Zwanziger waren eine schöne Zeit.«
    »Warst du so lange hier beschäftigt?«
    »Nööö, Matthew und ich wohnten ganz in der Nähe, und wir kamen öfters zu Partys her. Matthew pflegte hier

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