Komm fass mich an - Erotischer Roman
verkrampfte sich in seiner Brust.
Oh Schreck, er hatte Annie dazu gebracht, das zu tun.
Zweifellos traf ihn die Schuld an dieser ganzen Misere. Warum hatte er sich gegen ihre weitere Zusammenarbeit gesträubt und nicht großzügig eingelenkt? Dann hätte er sie in Belles Büro vernaschen dürfen. Sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihn begehrte.
Wäre er kompromissbereiter gewesen, hätte sie sich ihm hingeschenkt. Aber Frauen gehörten nun mal ins Haus und nicht auf Baustellen, folglich schien es ihm unmöglich, diesbezüglich Kompromisse zu machen.
Er ging zu dem Wagen mit den Getränken und goss sich einen doppelten Scotch ein. Kippte ihn in einem Zug hinunter.
Wohlige Wärme durchflutete seinen Magen, und er schenkte sich erneut ein.
Er blickte in die Runde. Seine Konkurrenten waren ein Banker, der eben einem neuen Mädchen, Faith, gierig in den Ausschnitt spähte. Ein Senator, der genießerisch die Lider geschlossen hatte, weil Felicity ihn unter dem Tisch mit der Hand bearbeitete und ihm irgendwelche Anzüglichkeiten ins Ohr flüsterte. Neben dem Senator saßen ein einflussreicher Anwalt mit politischen Ambitionen und der Polizeichef, der sich angeregt mit Belle unterhielt.
Das waren jedoch nicht die Einzigen, die Gebote abgaben. Nein, Belles Kontakte reichten bis nach Washington, und sie hatte keine Skrupel, diese zu nutzen. Demnach würde er säckeweise Geld anschleppen müssen.
Unmöglich. Um Annie zu besitzen, würde er sich schleunigst etwas anderes einfallen lassen müssen.
Annie saß am Fenster und rieb sich nervös die Hände, während Lizzie ihr beschrieb, was sie demnächst erwartete.
»Sie mögen es gern, wenn du sie leckst und das ganze Zeug runterschluckst. Manchen Mädchen wird dabei schlecht, aber ich finde, es ist eine saubere Sache. Dann hat man weniger Schlamassel, wenn es vorbei ist.«
»Und was ist, wenn ein Mann es von hinten will?«, wollte Annie wissen.
Lizzie machte große Augen. »Das kommt eher selten vor.«
Annie wirkte sichtlich erleichtert. »Vor ein paar Jahren, in May Malloys Puff, hab ich zugesehen, wie eine meiner Freundinnen es mit zwei Männern gleichzeitig trieb. Einer machte es von hinten, den anderen nahm sie in den Mund. Es sah nicht besonders prickelnd aus. Also ich weiß nicht, ob ich das könnte.«
»War deine Freundin älter als du?«
»Ja, sogar erheblich älter. Und sie trank gern einen über den Durst.«
»Einige Frauen üben solche Praktiken aus, weil sie sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen müssen. Davon bleiben wir Jüngeren gottlob verschont.« Lizzie lächelte versonnen. »In Perdition House brauchen wir uns deswegen keine Sorgen zu machen. Ich hab schon ein schönes Sümmchen zurückgelegt, dank der Trinkgelder, die Belles Freier mir immer wieder zustecken.«
»Echt? Den Laden gibt es doch erst seit ein paar Jahren.« Sie hatte in der Zeit enorm viel über Architektur und Design gelernt.
Sie seufzte. Hätte Matthew ein Einsehen mit ihr gehabt, säße sie jetzt nicht hier gefangen wie Rapunzel in ihrem
Turm. Zumal Belle ihr so ziemlich alles verboten hatte, was ihr Spaß machte.
Sie durfte nicht allein nach draußen.
Nicht mal mehr über die Hintertreppe zum Dienstboteneingang. Wo sie sich nach dem Fortgang der Restaurierungsarbeiten hätte erkundigen können.
»Weißt du Näheres über Matthews Freund, diesen Ben Pratt? Hast du ihn kennen gelernt?«
»Scheint mir ein ganz sympathischer Typ zu sein. Er ist groß und raubeinig und zupackend. Belle meint, er packt das locker mit der Arbeit hier am Haus.«
»Dann wird Matthew uns am Wochenende verlassen, hm?«
»Sieht ganz so aus. Wirst du ihn vermissen?«
Schlimmer als das. »Nein. Er hat mir zwar eine ganze Menge beigebracht, trotzdem findet er, dass Frauen ins Haus und an den Herd gehören.«
»Männer! Denken immer, sie hätten die Weisheit für sich gepachtet!«
»Das kannst du laut sagen.« Annie seufzte frustriert. »Glaubst du, dieser Ben Pratt ist anders gestrickt? Ich meine, wird er mich mit anpacken lassen?«
Lizzie zuckte mit den Achseln. »Ich frag ihn einfach mal, wenn Matthew weg ist.«
»Wenn Matthew weg ist und sich nichts ändert, mach ich bei Belle Stunk.«
Sie war seit drei Tagen nicht mehr draußen gewesen. Von ihrem Zimmerfenster aus sah sie direkt auf Matthews Zelt. Sie wusste, wann er morgens aufstand und wann er abends schlafen ging. Sie versuchte zwar, ihn tagsüber nicht zu beobachten, aber das klappte nicht so ganz.
Sie hätte ihn
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