Komm fass mich an - Erotischer Roman
während sie über den Tisch spähte. Ihre Augen versenkten sich in seine, hielten den Blickkontakt. Sie setzte ihre Kaffeetasse ab.
Ihr Blick wurde weicher, ihr Brustkorb hob und senkte sich, und die Spitzen ihrer Brüste malten sich verräterisch unter dem dünnen Stoff ab. Sie hatte indirekt zugegeben, dass sie ihn wollte. Schließlich hatte er gefühlt, wie feucht sie war. Ihr Duft haftete noch an seinen Fingern.
Mit großen Augen beobachtete sie, wie er mit der Zunge seine Fingerspitzen streifte. Und senkte schamhaft die Lider, als er sich ihren Nektar von den Fingern leckte. Sie wusste genau, was er da machte. Wusste es und reagierte darauf.
Ihr Geschmack erinnerte an Salzmandeln und Sündhaftigkeit und erregte ihn wie eine sinnliche Folter.
Annie. Ihr Name war Annie, und er begehrte sie wie noch keine Frau zuvor.
Der Schock, der auf die Enthüllung folgte, dass Andrew in Wirklichkeit Annie hieß, saß ihm zwar noch in den Gliedern, dennoch war er froh, dass er nicht zu den Männern gehörte, die … na ja, gottlob brauchte er sich deswegen keine grauen Haare wachsen zu lassen. Sie saß ihm direkt gegenüber, schön, charmant, sexy und willig. Sobald das Diner vorüber war, wollte er sie bei der
Hand nehmen und da weitermachen, wo sie aufgehört hatten.
Er tippte darauf, dass eine Frau, deren Lippen weich und willig, deren Scham feucht und verführerisch war, ihren blöden Wunsch mit dem Männerberuf letztlich nicht weiterverfolgen würde. Annie war für die Liebe gemacht. Für seine Liebe. Wenn sie glaubte, er würde billigen, dass sie ein Lotterleben wie die anderen Frauen führte, war sie schief gewickelt. Sie gehörte zu ihm.
Seine Gedanken kreisten darum, wie ihre erste gemeinsame Stunde in seinem Bett aussehen würde. Die Vorstellung erregte ihn zusehends.
Sein Schwanz beulte die Leinenserviette verdächtig aus, während er Annie beobachtete, deren Blick zu Belle am Kopf der Tafel glitt. Er registrierte ihr schön geschnittenes Profil, die fein geschwungene Kinnpartie, weich und weiblich, und hätte sich ohrfeigen mögen, weil er über Wochen hinweg förmlich Tomaten auf den Augen gehabt hatte.
Er trank einen Schluck kaltes Wasser, bemüht, Belles Worten zu folgen.
Lauter Jubel brach los, als Annie aufstand, mit rosig überhauchten Wangen und bezaubernder als alle anderen anwesenden Mädchen. Matthew konnte sich keinen Reim darauf machen, warum sämtliche Gäste begeistert klatschten, worauf sie sittsam den Kopf neigte und mit damenhafter Grazie in die Halle glitt.
Er wollte ihr folgen, doch noch bevor er aufstehen konnte, legte Felicity beschwörend eine Hand auf seinen Arm.
»Nein, Mr. Creighton, Sie haben Ihre Chance bei Annie verpasst«, sagte Felicity milde. »Jetzt müssen Sie mit den anderen mitbieten.« Ihre Stimme klang ruhig, aber bestimmt,
in ihren Augen blitzte der Schalk. Es sah ganz so aus, als amüsierte sie sich im Stillen köstlich über ihn.
»Mitbieten?« Sein Blick schweifte über den Tisch. »Hab ich da irgendwas nicht mitbekommen?« Er erhielt jedoch keine Antwort.
»Eintausend!«, rief der Senator, der sich für gewöhnlich mit Felicity vergnügte. Sie strahlte über das Gebot und klatschte in die Hände.
»Zwölfhundert«, sagte ein Banker, mit dem Matthew einen Kreditvertrag abgeschlossen hatte. Aha, hier bot der Typ fleißig mit, aber wenn Matthew eine Finanzspritze für sein Bauunternehmen brauchte, musste er ihn mit Engelszungen überreden, bis er endlich die Kohle lockermachte.
»Wofür bieten die eigentlich?«, fragte er Felicity.
»Für Annies Defloration, was sonst? Sie meint, es wird allmählich Zeit. Da Sie ihr ihren Herzenswunsch nicht erfüllen wollen, hat sie sich für dieses Leben entschieden.«
»Ihre … was?!«, überbrüllte er die allgemeine Unterhaltung und die sprunghaft steigenden Gebote. »Sie gehört mir!«
Er sprang ruckartig auf, kippte dabei seinen Stuhl um und lief zu der Tür, doch die war verschlossen. Davor stand ein muskelbepackter Rausschmeißertyp mit vor der Brust verschränkten Armen, den er noch vorher gesehen hatte.
»In den nächsten sieben Tagen wird Annie mit niemandem Kontakt haben, Matthew«, erklärte Belle, da plötzlich alle verstummten. »Die Auktion läuft nämlich über eine ganze Woche. Wir müssen fair gegenüber unseren Gentlemen sein, die von weiter weg zu uns kommen.« Ihr selbstverständlicher Ton machte ihn wütend, das Gesagte
sorgte für missmutiges Gegrummel unter den anderen Männern.
Matthews Herz
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