Komm fass mich an - Erotischer Roman
Handwerk aus dem Effeff - Annie war vom Fleck weg begeistert gewesen.
Sie war jedoch kein dummes kleines Mädchen mehr. Sie war eine Frau mit Bedürfnissen, und um die würde sie sich kümmern. Morgen.
Sie würde endlich zur Frau gemacht, und zwar von einem Mann, der ein stattliches Sümmchen für sie hingeblättert hatte. Diese Tatsache erfüllte sie irgendwie mit Stolz, wenn auch nicht lange. Niedergeschlagen zuckte sie die Schultern.
»Ach, zum Teufel mit Matthew Creighton«, seufzte sie in der Einsamkeit ihres Zimmers. Ihretwegen konnte er sich seine zupackenden Hände und sein attraktives Gesicht sonst wohin schieben und geradewegs zur Hölle fahren. Dort würde sie schließlich auch irgendwann landen. Tja, Dad, du hattest die ganze Zeit Recht.
Die Fenster des Wintergartens spiegelten im hellen Mondlicht. Anders als sonst war die Nacht sternenklar.
Zumal es im Sommer verhältnismäßig viel geregnet hatte und es an den meisten Tagen recht frisch gewesen war.
Das konnte ihre Begeisterung jedoch nicht dämpfen, und sie hatte engagiert an der Fertigstellung des Wintergartens mitgeholfen. Und nachdem inzwischen die Fensterscheiben eingesetzt waren, standen als Nächstes die Innenarbeiten an.
Das könnte sie spielend in den Herbstmonaten erledigen.
Felicity, die sich ein kleines Apartment im Dachstuhl einrichten wollte, würde wahrscheinlich nicht mehr wegziehen, sann Annie. Vielleicht würde sie selbst auch für immer hierbleiben.
War Matthew erst einmal weg, ließe die Sehnsucht nach seinen gefühlvollen Händen bestimmt nach, und sie würde sich wieder besser auf ihre Arbeit konzentrieren können.
Dass sie sich nach ihm sehnte, war dummerweise das Schlimmste, was ihr je passiert war.
Früher hatte sie geglaubt, dass ein Lover so gut wie der andere wäre, aber jetzt war sie sich da nicht mehr sicher. Lizzie scherte sämtliche Männer über einen Kamm, Hope wiederum nicht. Sie hatte Annie gegenüber eingeräumt, dass es mit Jed viel, viel schöner war als mit allen anderen. Dass die Liebe dem Sex eine neue Dimension gab, die man mit Geld nicht kaufen konnte.
Für die Liebe war jedoch kein Platz in Annies Erwägungen.
Einmal abgesehen von dem stattlichen Sümmchen, das Perdition House einbüßen würde, hatte sie Belle versprochen, die Auktion durchzuziehen. Einflussreiche Männer kamen her, bloß um sie zu …
Sie registrierte eine Bewegung in Matthews Zelt. Er
stellte sich eben vor den Zelteingang und spähte durch die mondhelle Nacht zum Haus. Nachdem er sich hastig umgeschaut hatte, setzte er in geduckter Haltung mit langen, entschlossenen Schritten über den Rasen.
Sobald er sich der Hauswand näherte, verschwand er aus ihrem Blickfeld. Irgendwann vernahm sie ein schabendes Geräusch und öffnete geistesgegenwärtig das Fenster. Er kletterte an der Fassade hoch.
»Verdammt, was machst du da?«, rutschte es ihr halblaut heraus. Für Andrew war es okay zu fluchen, für Annie jedoch nicht. Ach verdammt, das Leben als Mann hatte sie irgendwie verändert.
»Ich klettere zu deinem Fenster hoch.« Er klang belustigt, aber auch ein bisschen kurzatmig. Es kostete ihn sichtlich Mühe, sich über das dünne Rankgitter nach oben zu ziehen.
»Dieses Ding ist für Rosen und nicht für erwachsene Männer.« Schließlich hatte sie das Rankgitter selbst angebracht. »Sei vorsichtig«, zischelte sie. Dabei hatte sie Schmetterlinge im Bauch, weil er endlich die Initiative ergriff.
»Mach dich fertig.«
Schlagartig schrillten bei ihr sämtliche Alarmglocken. Ihr stockte der Atem. »Ich bin fix und fertig«, schnappte sie zurück.
Sie schloss ihre Tür ab, lief wieder zu dem offenen Fenster, halb in Panik, dass er womöglich mit zerschmetterten Gliedern im Blumenbeet gelandet war.
Als sie sich hinauslehnte, war er unterhalb ihres Fensters angelangt. Sie lehnte sich noch weiter hinaus, packte seinen Jackenkragen und hielt ihn fest, während er ein Bein über den Fenstersims schwang.
»Lass mich los. Ich schaff das schon allein.«
Sie trat zurück, überwältigt von seinem plötzlichen Auftauchen.
Er setzte über das Fensterbrett und landete geschmeidig auf dem Boden.
Unschlüssig wich sie ein paar Schritte zurück, außerhalb seiner Reichweite.
Kaum war er heil in ihrem Zimmer gelandet, machte sie keinen Hehl aus ihrer Entrüstung. »Du hast aber verdammt lange gebraucht!« Sechs Tage. »Ich sitze seit letztem Freitag in diesem Haus fest.«
Zwischen seine Brauen schob sich eine zornige Falte. »Ich? Was
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