Komm fass mich an - Erotischer Roman
ist mit dir? Dass du diese Farce überhaupt mitmachst?!«
Er, ausgerechnet er, hatte den allergeringsten Grund, wütend zu werden und ihr Vorwürfe zu machen! Er hatte sie förmlich den Wölfen vorgeworfen, eigensinnig und verbohrt, wie er war. »Farce?« Sie verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. »Du hältst eine rationale Entscheidung für eine Farce?«
»Rational«, höhnte er. »Frauen sind nie rational. Sie sind emotionale, schwache Geschöpfe, die man beschützen muss. So viel ist mir in den letzten Tagen jedenfalls klargeworden.«
Er war nicht gekommen, um einzulenken. Er war hier, damit sie sich seinem Willen beugte. Wie ein liebes kleines Frauchen das so machte.
»Aha, das denkst du von mir. Nachdem ich wochenlang für dich gezimmert, gesägt, gehämmert und gemacht habe? Im Übrigen hab ich das Rosengitter angebracht, an dem du eben hochgeklettert bist.« Sie deutete demonstrativ auf das Fenster. »Von wegen schwaches Geschöpf!«
Oh, am liebsten hätte sie ihm eine verpasst. Mitten auf die Nase. Sie war jedoch klug genug, ihm nicht zu nahe zu kommen.
Wenn er sie anfasste, wenn er sie an sich zog, wenn sie bloß seinen Duft schnupperte, würde sie dahinschmelzen wie Eiskristalle in der Sonne. Oh Schreck, war sie von allen guten Geistern verlassen?
Sie atmete einmal tief durch und fasste sich halbwegs wieder. »Los, verschwinde, auf der Stelle.«
Er hielt ihrem beschwörenden Blick stand. Und schwieg. Eine längere Pause schloss sich an. Seine Augen bohrten sich provozierend in ihre.
Uh, oh.
Sie wich noch zwei Schritte zurück. Er drängte drei Schritte vor.
Sie trat einen Schritt zur Seite.
Er zwei.
»Bleib sofort stehen.« Sie hielt abwehrend ihre Hand hoch. Als ließe sich ein Mann, der eben ein wackliges Rosengitter hochgeklettert war, sich von einer solchen Geste stoppen.
»Nein.« Er kam näher.
Sie wich zurück. »Ich schreie.«
»Nein, tust du nicht.«
Ihr Blick fiel auf ihren Toilettentisch. Dort lag ihre Haarbürste. Sie griff danach.
Er blieb stehen, seine Augen glitzerten im Lampenschein, um seine Mundwinkel herum zuckte es. »Na los, wirf sie nach mir. Ist mir doch egal. Und die Gebote interessieren mich nicht die Bohne, damit das mal klar ist!«
»Aber mich!« Sie stampfte mit dem Fuß auf. »Sie sind mein Ticket in die Freiheit.«
Er fuhr zusammen, als hätte sie ihn geschlagen. Presste die Lippen zu einer schmalen Linie aufeinander. »Freiheit?«, knirschte er mit schief gelegtem Kopf, als hätte er das Wort noch nie gehört. In Bezug auf Frauen stimmte das vermutlich auch.
»Um so leben zu können, wie ich es will. Die Freiheit, so sein zu können, wie ich bin. Du willst an mir herumändern, eine Dame aus mir machen, irgendwas Bescheuertes, was ich nie sein kann.«
»Ich will dich so, wie du bist, Annie. Ich will dich! « Er raufte sich die Haare. »Diese Männer, die für dich bieten, wollen eine bezaubernd schöne Jungfrau, aber ich will dich, Annie Baker. Ich kenne dich besser, als irgendeiner von diesen Männern dich je kennen wird.«
Das stimmte, dachte sie, behielt es aber geflissentlich für sich.
»Ich weiß, was dich zum Lachen bringt. Wenn ein Schwarm Wildgänse über deinen Kopf fliegt, lässt du alles stehen und liegen, was du gerade machst, und lauschst ihrem Geschnatter. Verflucht, ich hab sogar schon gehört, wie du zurückgeschnattert hast.« Er wartete einen Herzschlag lang, bevor er hinzusetzte: »Ich weiß, dass du mich genauso beobachtest wie ich dich.«
Er ließ die Schultern hängen. Nein, er würde sich nicht auf sie stürzen. Brauchte er auch gar nicht. Er brauchte bloß irgendwelche Schmeicheleien loszulassen, und schon würde sie sich freiwillig in seine Arme stürzen.
Dieser hinterhältige Bastard.
»Ich weiß, was ich von den anderen zu erwarten habe, Matthew Creighton. Und was hast du mir zu bieten, wenn ich mich auf dich einlasse?« Was mit jeder Minute wahrscheinlicher wurde, zumal es zwischen ihnen erotisierend
knisterte. Annie spürte, wie sie feucht wurde, beider Atem ging schwerer, ihre Lust pulsierte.
»Ich biete dir ein gutes Leben, Annie. Ich schenk dir mein Herz, ich schenk dir Kinder, die du lieben und herzen kannst. Ich biete dir ein Leben, wie es sich jede Frau wünscht.«
»Du willst mich an die Kette legen.« Die Wahrheit war wie ein bohrender Stich ins Herz.
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Was willst du denn eigentlich? Sag es mir, und du bekommst es. Solange du nicht die Hosen anhaben
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