Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
gegeneinanderstoßen. Die wunde Haut meines Hinterteils schmerzt, aber erhöht dennoch die Intensität dieses Glücksmomentes.
Unsere Stöße, unsere Zuckungen und unser Keuchen machen ein Küssen unmöglich. Doch Daniel presst seinen geöffneten Mund immer wieder an meinen Hals und knabbert dort fast beißend an meiner Haut. Sein Tun ist so animalisch, dass es mich immer wilder werden lässt. Ich kippe mein Becken ein wenig, verschränke meine Füße hinter seinem Rücken und ziehe ihn noch tiefer in mich hinein.
Wir ringen förmlich miteinander und geben wilde, kaum noch menschliche Laute von uns. Es würde mich nicht überraschen, wenn draußen gleich Blitze den Himmel erhellten, denn in unseren Körpern und unseren Herzen wütet bereits ein heftiger Sturm. Selbst wenn er nicht dasselbe empfindet wie ich, kann ich mir nicht vorstellen, dass unsere Vereinigung ihn kalt lässt.
Einen Tumult wie diesen, wild und intensiv, kann man einfach nicht lange aufrechterhalten. Als schließlich ein weiterer Orgasmus wie eine glühende Sternschnuppe durch mich hindurchrast, gesellt Daniel sich genau im richtigen Moment mit einem lauten Schrei dazu. Zitternd stehe ich kurz vor einem Blackout. Ich schnappe japsend nach Luft, und meine Brust hebt und senkt sich im Einklang mit Daniels Keuchen.
Wir sind jetzt nichts weiter als ein verschlungener Haufen aus Gliedmaßen, Schweiß und Lustsäften. Noch immer fast bewusstlos, trennen sich unsere Leiber langsam. Meine Beine fallen seitlich auf die Matratze, sodass Daniel sich aus meiner Mitte zurückziehen kann. Einige Momente lang liegt er einfach nur zwischen meinen Schenkeln, als wollte er dort Kraft für die nächsten Bewegungen sammeln. Schließlich stemmt er sich mit einem Keuchen von meinem Körper hoch und wirft sich mit einer flüssigen Bewegung seitlich neben mich.
Ich weiß nicht, was ich sagen soll, und spüre, dass auch er Schwierigkeiten hat, die richtigen Worte zu finden. Als er aber nach meiner Hand greift und unsere Finger sich ineinander verschränken, gehört mein Herz endgültig ihm.
Und so schlafen wir heute Abend zum zweiten Mal nebeneinander ein.
Professor Adonis lässt eine Bombe platzen
Als ich erwache, ist es bereits Morgen. Daniel steht an der Tür und holt gerade ein Tablett voller Frühstücksköstlichkeiten herein. Ich sehe auf die Uhr. Es ist halb elf. Diese Anzeige lässt mich sofort panisch hochfahren, bis mir wieder einfällt, dass ich für heute klugerweise freigenommen habe.
Als Daniel das Tablett ans Bett stellt und sein Blick auf meinen verlockend ausgebreiteten Körper fällt, weiten sich seine Augen anerkennend. Er sieht in seinem dunkelblauen Bademantel und mit dem vom Duschen nassen Haar frisch und erholt aus. Er ist aufgestanden, ohne mich zu wecken. Das irritiert mich zwar ein bisschen, aber ich nehme an, er hat das aus reiner Rücksicht auf meinen so offensichtlich erschöpften Zustand getan. Ich fühle mich, als hätte ich ein ganzes Dutzend Marathonläufe hinter mir, und spüre ein vorwitziges Brennen an den unwahrscheinlichsten Körperstellen. Oder, wenn man unsere sexuellen Exkursionen bedenkt, auch an den wahrscheinlichsten Stellen. Meinem verdroschenen Hintern allerdings scheint es ausgesprochen gut zu gehen.
»Kaffee?«, fragt Daniel, hebt einladend die Kanne hoch und starrt dabei immer noch auf meine Brüste. Ach, Männer. Was sind sie doch leicht zu durchschauen. Immer nur Fleisch, Fleisch, Fleisch.
Mein Fokus allerdings liegt heute Morgen auch auf Fleisch. Auf dem von Professor Daniel Brewster. Ich kann im Moment zwar nicht so viel von ihm sehen wie er von mir, aber ich kann mich doch an jeden Zentimeter Fleisch erinnern, den ich vergangene Nacht erlebte. Ich kann mich erinnern, wie es aussah und wie es sich anfühlte. Und wie ich mich fühlte, als ich es spürte. Meine Empfindungen sind an diesem Morgen nicht großartig anders, aber ich bin zu müde und mit einem Mal auch zu schüchtern, sie in etwas Körperliches umzusetzen.
Also rufe ich mir stattdessen die unbequeme Wahrheit in Erinnerung: Ich habe mich wie eine Idiotin in diesen Mann verliebt. Es ist wirklich typisch, dass ich mich viel zu schnell und viel zu sehr in einen Typen verknalle, der in vielerlei Hinsicht unerreichbar für mich ist. Ich gebe mich keinen Moment der Illusion hin, ich könnte für ihn mehr sein als nur eine Ablenkung während seiner Bibliotheksrecherchen.
Und doch hat sich seit meinem Erwachen etwas in seinem Gesichtsausdruck verändert.
Weitere Kostenlose Bücher