Komm mit auf die Insel unserer Liebe
los – eine kurvenreiche Küstenstraße entlang, auf der es so dunkel war, dass selbst das Licht der Scheinwerfer kaum etwas erkennen ließ. Nach einer Weile fuhren sie auf einem holprigen Weg einen Hügel hinauf, und nach weiteren fünf Minuten hatten sie schließlich Jace’ Anwesen erreicht. Es war diskret beleuchtet, und Eleanor hielt gespannt den Atem an, als sie die große, strahlend weiße Villa sah. Sie war mit herrlicher Bougainvillea umwachsen und von einem großen Garten umgeben, den man eher schon als Park bezeichnen konnte. Das also war Jace’ Zuhause.
Er hielt direkt vor der Haustür an und wandte sich dann lächelnd Eleanor zu. „So, da wären wir. Während Agatha uns eine Kleinigkeit zu essen richtet, kannst du dich etwas frisch machen, wenn du möchtest. Der Wagen mit unserem Gepäck wird gleich hier sein.“
Kaum waren sie ausgestiegen, kam schon eine ältere rundliche Frau aus dem Haus und lächelte ihnen strahlend zu. Sie sprach zuerst in rasend schnellem Griechisch mit Jace, dann wandte sie sich an Eleanor.
„Willkommen, Miss Langley! Wir sehr freuen, dass Sie gekommen“, sagte sie in gebrochenem Englisch.
Eleanor erwiderte ihr warmes Lächeln und schüttelte ihr die Hand. „Vielen Dank, freut mich sehr, Sie kennenzulernen.“
„Darf ich vorstellen – das ist Agatha, die gute Seele meines Hauses“, erklärte Jace. „Sie kümmert sich um alles, was man sich nur vorstellen kann.“
Agatha lächelte erneut und bedeutete Eleanor, ihr zu folgen. Sie führte sie ins obere Stockwerk, wo sich mehrere große Räume mit Blick auf den Garten befanden. Die Haushälterin wies ihr eines dieser Zimmer zu und zog sich dann zurück.
Eleanor stellte sich ans Fenster und blickte neugierig hinaus. Im fahlen Licht des Mondes konnte sie Olivenbäume und in einiger Entfernung sogar das Meer erkennen. Da wurde auch schon ihr Gepäck von einem jungen Mann gebracht, Eleanor bedankte sich und schloss die Tür.
Nachdem sie geduscht und eine Caprihose mit zartgrünem Top angezogen hatte, ging sie auf Erkundungstour. Die Luft im Haus war milde und duftete nach Lavendel und Thymian, und durch die weit geöffneten Fenster vernahm Eleanor das sanfte Rauschen der Wellen. Sie ging die Treppe runter ins Foyer und spähte in einen großen Raum, allem Anschein nach das Esszimmer. In der Mitte stand ein großer Tisch, der Platz für mindestens zwanzig Personen bot. Eleanor setzte ihre Erkundungstour fort, bis ihr ein verlockender Duft in die Nase stieg. Weiter hinten stand eine Tür offen, und es brannte Licht – das musste die Küche sein. Und tatsächlich, als Eleanor zögernd eintrat, sah sie Agatha am Herd stehen, während Jace den Tisch deckte. Auch er hatte sich umgezogen, und sein Haar war noch nass vom Duschen.
„Komm ruhig rein“, sagte er lächelnd. „Agatha hat schon ein richtiges Festmahl für uns gezaubert.“
Die ältere Frau winkte jedoch lachend ab und stellte eine Speise nach der anderen auf den Tisch, bei deren Anblick Eleanor regelrecht das Wasser im Mund zusammenlief: Da gab es Griechischen Salat mit dicken Fleischtomaten, grünen Gurken, Fetakäse und Oliven, daneben frisch gegrillte Souvlaki und als Vorspeise Linsensuppe, dazu knuspriges Weißbrot mit verschiedenen landestypischen Dips.
„Du meine Güte, wer soll das denn alles essen?“, rief Eleanor erstaunt.
Jace lachte und zog einen Stuhl für sie hervor. „Keine Angst, das kriegen wir schon hin.“
Eleanor nahm Platz und lächelte Agatha zu. „Vielen Dank, Agatha, das ist sehr nett von Ihnen.“
Die ältere Frau lachte und sagte etwas auf Griechisch, was Eleanor jedoch nicht verstand, und ließ sie dann mit Jace allein.
„Sieh mal, wie hübsch sie den Tisch gedeckt hat“, meinte sie gerührt und zeigte auf die große rote Kerze, die ein warmes Licht verbreitete, und die kleine handgemachte Vase, in der bunte Wiesenblumen steckten.
„Ja, Agatha ist ein Schatz, und ich fürchte, sie hat mich viel zu sehr verwöhnt in all den Jahren. Sie war mein Kindermädchen, als ich klein war, und später hab ich sie dann als Haushälterin eingestellt, weil ich sie auf keinen Fall verlieren wollte. Ich hänge sehr an ihr.“
Eleanor spürte einen kleinen Stich im Herzen. Wenn Jace das Gleiche nur für sie empfinden würde! Sie schüttelte den Gedanken ab und probierte von der pikanten Linsensuppe. Sie schmeckte köstlich. „Bist du oft hier auf der Insel?“, fragte sie, um ein belangloses Thema anzuschneiden.
„So oft wie
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