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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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entgegenzuwirken. Er machte sich Vorwürfe, weil er sie in dieser verzwickten Lage alleingelassen hatte.
    Trotzdem hatte er nun, da alle Welt sein Geheimnis kannte, nicht den Mut, seinen Zufluchtsort zu verlassen. Da konnte er ja gleich splitternackt durch den Central Park spazieren, um es mit Yanks Worten auszudrücken. In jeder anderen Berufssparte wären seine Klienten zwar zunächst geschockt gewesen, aber bald zu der Einsicht gelangt, dass sein Privatleben nicht den geringsten Einfluss auf ihre geschäftlichen Belange hatte. Tja, im Sportbusiness war man in dieser Hinsicht eben etwas eigen.
    Die meisten Profisportler waren Machos in Reinkultur, ungewillt oder unfähig, sich mit Angelegenheiten auseinanderzusetzen, die sich außerhalb ihres persönlichen Kosmos befanden. Es würde ihn nicht überraschen, wenn einige von ihnen sogar geradezu panische Angst vor Homosexuellen hätten. Trotzdem hoffte Spencer, nicht mehr als einen oder maximal zwei Klienten zu verlieren. Er würde rechtzeitig zum Draft nach New York zurückkehren. Doch erst brauchte er einen Plan. Dann würde er weitersehen.
    Wenn Daria nur nicht behauptet hätte, sie erwarte einen Anruf von ihm! Dann wäre Sophie in Null Komma nichts wieder abgereist. Aber nein, seine geschwätzige Schwester hatte sie auch noch überredet, sich in der Nachbarschaft einzunisten! Noch dazu - und das war das Schlimmste - wo Sophie nicht allein aufgekreuzt war.
    Spencer duckte sich, als die Haustür aufging und Sophie erschien, gefolgt von seinem Sohn.
    Der kalte Schweiß brach ihm aus, als ihm bei Rileys Anblick schlagartig klar wurde, dass er in seinem Leben noch für einige Entscheidungen würde geradestehen müssen und in Rileys Augen wohl nicht das Recht hatte, irgendwelche Ansprüche geltend zu machen. Dabei hatte er es selbst so gewollt; hatte den Werdegang seines Sohnes stets nur aus dem Off verfolgt. Vielleicht war es jetzt, da ohnehin die ganze Welt Bescheid wusste, an der Zeit, Riley den Grund für sein Verhalten zu erläutern. Es bestand natürlich die Gefahr, dass Riley mit einem homosexuellen Vater nichts zu schaffen haben wollte.
    Warum war er dann überhaupt auf der Suche nach ihm?
    Weshalb hatte er sich mit Sophie zusammengetan? Und warum gingen die beiden so ungezwungen miteinander um?
    Spencer starrte ihnen angestrengt hinterher. Die Sonne blendete ihn, aber wenn ihn nicht alles täuschte, hatte Sophie gerade Rileys Hand ergriffen.
    Ach, du grüne Neune. Lief da womöglich etwas zwischen den beiden?
    Nun, falls nicht, dann konnte er eigentlich nur hoffen, dass sich das bald änderte. Wenn er es sich recht überlegte, war Sophie genau die Richtige für seinen Sohn: clever, streng und doch herzlich. Eine Frau, die ihm zur Abwechslung nicht alles durchgehen ließ und seine wilde Seite ein wenig zähmte, würde Riley bestimmt ganz guttun. Und außerdem würde er mit ihr garantiert auf seine Kosten kommen.
    Spencer schnaubte ungläubig. Er hatte echt Nerven, hier Zukunftspläne für einen Mann zu schmieden, den er offiziell nie als seinen Sohn anerkannt hatte. Aber es wäre nicht das erste Mal, dass er im Hintergrund für ihn die Fäden zog - und auch sicher nicht das letzte Mal.
    »Psst!«
    Spencer sah auf. Daria steckte den Kopf aus dem Küchenfenster. »Sie sind weg. Du kannst wieder reinkommen.«
    Er wartete ab, bis der Mietwagen um die Ecke gebogen war, dann erhob er sich und streckte die schmerzenden Beine. »Diese Versteckspiele sind nichts für einen alten Knacker wie mich«, murmelte er, strich seine zerknitterte Hose glatt und begab sich dann zu seiner Schwester ins Haus.
    »Tja, man ist immer so alt, wie man sich fühlt. Im Moment suhlst du dich bloß ein wenig im Selbstmitleid, und zwar völlig grundlos«, bemerkte Daria.
    Spencer verzog das Gesicht. »Was soll ich tun? Einem dieser schmierigen Reporter ein Interview geben und mit meiner Enthüllungsstory sowohl meinen einzigen Sohn als auch meine Klienten vor den Kopf stoßen?«
    Daria schüttelte den Kopf. »Ich glaube, du tust den Menschen, die dich schätzen, Unrecht.«
    Spencer schnaubte. »Das heißt, dir, Rose und Amy.« In Gedanken fügte er Lola, Yank und dessen Nichten hinzu. »Denkst du wirklich, meine Klienten interessieren sich für mehr als ihren nächsten Scheck und ihren Status im Sportbusiness? Keiner von denen will sich von einem schwulen Agenten vertreten lassen, das weiß ich nur zu gut. Ich brauche Zeit.«
    Daria ging zur Tür.
    »Wo willst du hin?«, fragte Spencer.
    »Ich

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