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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Grinsen aufgesetzt hatte, um seinen Worten die Schärfe zu nehmen. Ihr Onkel hatte sich stets über ihre Angewohnheit, sich in sein Leben einzumischen, beklagt, und ihre Schwestern behaupteten gar scherzhaft, ihre Ehen seien nach Sophies fortwährendem Herumgestochere in ihrem Seelenleben die reinste Erholung.
    Tja, Sophie war noch nie das zurückhaltende Mädchen in der Mitte gewesen, und sie wusste nur zu gut um ihre diversen Zwangsneurosen. Aber Riley wollte sie mit ihrem Kontrolltick unter keinen Umständen auf die Nerven gehen. Sie wollte... ihn, Punktum. Begehrte ihn, auch wenn ihr das ganz und gar nicht behagte. Sie wollte ihn unter keinen Umständen vertreiben.
    Sie stöhnte. Höchste Zeit, endlich das Durcheinander in ihrem Kopf zu beseitigen und darüber nachzudenken, was sie gegen ihre unkontrollierbare Besessenheit bezüglich Riley Nash zu unternehmen gedachte, zumal sie sich nun auch noch ein Haus mit ihm teilen sollte. Sobald sie ein wenig Zeit für sich hatte, würde sie sich wie gewohnt hinsetzen und die Für und Wider sorgfältig gegeneinander abwägen. Nicht gerade die spontanste Methode der Entscheidungsfindung, aber eine, die funktionierte.
    »Ich glaube, das ist es«, sagte sie und zeigte auf ein Haus in sonnigem Pastellgelb.
    Riley bog in die kurze, gepflasterte Auffahrt und hielt den Wagen an.
    »Hatte Daria nicht gesagt, die Tochter ihrer Schwester würde uns hier erwarten?«
    »Ganz recht. Deine Cousine Amy.« Die Worte waren ihr herausgerutscht, ehe Sophie sich bremsen konnte.
    »Hat dir eigentlich schon einmal jemand gesagt, dass du eine richtige Nervensäge sein kannst?«, erwiderte Riley.
    »Gelegentlich, ja.« Und wenn schon! Er würde sich wohl oder übel damit abfinden müssen, denn sie würde sich nicht so bald ändern.
    Zugegeben, sie hatte einige Macken, aber wenigstens kannte sie ihre Stärken und Schwächen. Sie hatte sich ja auch vorgenommen, sich von einigen ihrer neurotischen Tendenzen zu verabschieden - von ihrem Kontrolltick beispielsweise, mit dem sie sich und ihren Mitmenschen das Leben schwer machte. Aber manche Angewohnheiten konnte man eben nicht einfach ablegen wie einen Wintermantel. Außerdem hatten ihr ihre verheirateten Schwestern versichert, dass der Richtige sie genau so lieben würde, wie sie war, mit all ihren Fehlern. Riley Nash kam also schon mal nicht infrage.
    Nicht für eine Beziehung, aber euer Aufenthalt in Florida dauert schließlich nur ein paar Tage, meldete sich eine leise Stimme in ihrem Kopf zu Wort. Sie konnte nicht weiter darüber nachdenken, denn kaum hatten sie geparkt und waren ausgestiegen, da näherte sich ein Golfwagen. Die Fahrerin, eine hübsche Brünette, sprang heraus und begrüßte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    »Du musst Sophie sein«, sagte sie und schloss die Angesprochene ohne Vorwarnung in die Arme, genau wie vorhin Daria.
    Sophie ließ es etwas widerwillig über sich ergehen. Im Kreise der Familie war sie längst nicht so reserviert, aber Körperkontakt mit Wildfremden bereitete ihr Unbehagen. Sie blieb lieber auf Distanz, bis sie wusste, ob sie dem betreffenden Menschen vertrauen konnte. Spencers Schwestern und seine Nichte dagegen gingen ohne jegliche Vorbehalte auf andere zu.
    Als Sophie einen Schritt zurücktrat, spürte sie Rileys beruhigende Hand im Rücken. Er schien zu ahnen, was in ihr vorging - und er nahm ihr die Bemerkung von vorhin offenbar nicht krumm, worüber sich Sophie viel mehr freute, als sie eigentlich sollte.
    Es ließ sich einfach nicht leugnen - sie fühlte sich zu Riley Nash hingezogen. Okay, das war die Untertreibung des Jahrhunderts. Der Kerl bräuchte nur mit den Fingern zu schnipsen, dann läge sie ihm willig zu Füßen. Höchste Zeit, sich das einzugestehen. Bei all dem Chaos, das derzeit in ihrem Leben herrschte, hatte sie ohnehin alle Hände voll zu tun; da konnte sie auf ihre innere Unentschlossenheit in Bezug auf Riley wirklich verzichten. Tatsache war, es funkte zwischen ihnen, und zwar kräftig.
    Was machte es schon, dass er ein heiß umschwärmter Footballstar war, der sich an keinerlei Regeln hielt, ständig seinen Kopf durchsetzen musste und hemmungslos mit jeder einzelnen Frau im Land schäkerte? Sie brauchten einander ja nicht gleich ewige Treue zu schwören. Eine unverbindliche Affäre wäre das Beste.
    Und sei es nur, damit sie ihn hinterher ein für alle Mal vergessen konnte. Eine Art Impfung, sozusagen. Seit er vorhin behauptet hatte, sie seien ein Paar, ließ sie der Gedanke

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