Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)
Sie?«
»Achtunddreißig.«
Er wirft einen Blick ins Regal und nimmt ein Paar Stiefel heraus. »Probieren Sie sie an. Den Parka und die Hose auch. Sie müssen gut sitzen. Wenn sie zu groß sind, ist das Laufen viel schwieriger.«
Sie zieht die Kleider über Shorts und T-Shirt. »Bestimmt sehe ich aus wie eine Presswurst.«
»Wie Sie aussehen, ist egal. Hauptsache, Sie frieren nicht und bleiben trocken. Ich will schließlich nicht, dass Sie sich unterkühlen und ich Sie nach Hause tragen muss. Wie sitzen die Stiefel?«
»Ganz gut.«
»Sie müssen genau passen. Nicht zu eng, nicht zu weit. Wir haben einen langen Marsch vor uns. Zeigen Sie mal her.«
Er bückt sich und drückt auf ihren Zehen herum, er bittet sie, sich zu drehen, damit er ihre Fersen begutachten kann. Sie fühlt sich wie damals, als sie klein war und mit Dave zum Schuhekaufen ging auf keinen Fall bekommst du die, die halten keine Woche, du brauchst stabile Schuhe, in denen du bequem laufen kannst.
»Ich gebe Ihnen einen kleinen Rucksack für Ihre Sachen«, sagt Dan. »Und vor dem Abendessen erteile ich Ihnen noch eine kleine Lektion in Sachen Schusswaffengebrauch.«
Sie will protestieren, aber er ist schon hinausspaziert. Sie folgt ihm gehorsam. Sie muss sich beeilen, mit ihm Schritt zu halten. Sie muss es ihm sagen.
»Dan? Ehrlich gesagt möchte ich das nicht. Ich möchte gern mitgehen, aber schießen will ich nicht. Ich respektiere Ihre Arbeit, aber ich kann das nicht.«
Er dreht sich um und schaut auf sie nieder. Er schweigt. Sie kann sehen, dass er über ihre Worte nachdenkt, genau abwägt.
»Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Betrachten Sie es als Übung. Wir nehmen nur ein einziges Gewehr mit, aber Sie werden es zeitweise tragen müssen, weil ich, bis wir eine Stelle zum Campen finden, die Ausrüstung auf dem Rücken habe. Und da sollten Sie wissen, wie man es sicher handhabt, oder? Wir bringen das jetzt hinter uns. Sie geben ein paar Probeschüsse ab, und wenn Sie danach der Meinung sind, das Gewehr nicht benutzen zu wollen, ist das auch okay. Es gibt sowieso keine Garantie darauf, dass wir irgendwelche Tiere sehen. Abgemacht?«
»Ja, abgemacht.«
Er schließt einen riesigen Schuppen auf, an dessen Wand Stahlschränke stehen. Er öffnet einen davon mit einem Schlüssel und nimmt ein Gewehr heraus. Stephanie weicht unwillkürlich einen Schritt zurück. Sie hasst Waffen, sie hat Angst vor ihnen. Ihr Onkel Joe ging früher auf die Entenjagd, und danach besuchte er Stephanies Eltern in voller Montur. Er brachte das Gewehr mit ins Haus, um anzugeben, und erschreckte Gemma mit dem Entenlocker. Minna konnte das nicht leiden. Sie konnte ihn nicht leiden. Stephanie konnte hören, wie sie in der Küche mit Dave tuschelte. Im Flüsterton, aber laut genug, um gehört zu werden ganz kleiner Penis, offensichtlich, der Ärmste und Stephanie fühlte ihre Wangen brennen, gleichzeitig wollte sie laut loslachen. Minna. Sie ließ sich nichts vormachen.
»Alles in Ordnung?« Er sieht sie fragend an.
»Es ist nichts. Ich habe mich nur an etwas erinnert. Okay, was nun?«
»Also schön. Bevor ich Ihnen die Waffe überreiche, sollten Sie ein paar Dinge wissen. Die Sicherheit steht an erster Stelle. Nichts ist wichtiger. Richten Sie die Waffe niemals auf sich oder andere, egal, ob sie Ihres Wissens geladen ist oder nicht. Nicht, dass Sie sich oder andere verletzen. Gut. Ich gebe Ihnen jetzt das Gewehr. Wie werden Sie es halten?«
»Äh. Ganz gerade?«
»Sehr gut. Halten Sie den Lauf gerade nach oben oder unten. Niemals nach vorn und nie gegen sich selbst. Okay?«
»Okay.«
»Zweite Lektion. Wann immer Sie ein Gewehr in die Hand nehmen, überprüfen Sie, ob es geladen ist oder nicht.«
»Wie geht das?«
»Sehen Sie her.«
Sie schaut zu. Er erledigt die Handgriffe ganz langsam. Und dann noch ein zweites und ein drittes Mal.
»Jetzt sind Sie an der Reihe.«
Sie zuckt zusammen, als er ihr das Gewehr in die Hand drückt. Er schweigt. Er beobachtet sie genau, während sie den Verschluss öffnet und hineinsieht.
»Sehr gut. Ein weiterer Punkt in Sachen Sicherheit: Wenn Sie das Gewehr tragen, kommen Sie dem Abzug nicht zu nahe, außerdem halten Sie es mit festem Griff. Lassen Sie mich sehen, wie Sie es tragen würden, wenn sie ein Stück damit gehen wollen. Okay, ein bisschen lockerer. Wenn Sie es zu fest halten, bekommen Sie einen Krampf in der Hand. Sehen Sie mal, wie ich das mache. Fest, aber entspannt. Verstanden? Probieren Sie es noch
Weitere Kostenlose Bücher