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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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liebsten. Der warme, süßliche Grasgeruch. Sie schätzt die Entfernung ein. Lässt das Ziel nicht aus den Augen. Rennt, springt, wirft. Das kann sie gut. Sie besitzt Augenmaß. Warum ist es passiert? Warum ist es passiert?
    »Du magst Kricket?«
    »Ja, sehr, ich …«
    »Was magst du noch?«
    »Na ja, ich spiele ein bisschen Gitarre. Aber nicht sehr gut.«
    Matt lächelt. »Gehst du auch gern mit deinen Freundinnen aus? Triffst du sie, unternehmt ihr was? Ich kann mir vorstellen, dass du manchmal nicht zu den Dingen kommst, auf die du Lust hast. Wo du so oft auf Gemma aufpassen musst.«
    »Äh …« Hält er sie tatsächlich für so beschränkt? Meint er wirklich, er könne ihr Dinge entlocken, die sie nicht sagen will? Die sie nicht einmal denkt?
    Er lächelt sie immer noch an. Er nickt und lächelt. »Du kannst ganz ehrlich sein, Stephanie. Wir versuchen nur, alle Informationen über Gemma zusammenzutragen. Ich habe den Eindruck, dass es möglicherweise nicht ganz fair war, dir als großer Schwester so viel Verantwortung zuzuschieben?«
    »Wie alt bist du, Stephanie?«, wirft Chris ein.
    »Vierzehn.«
    »Meine Tochter ist in deinem Alter. Ich kann nicht behaupten, dass sie besonders scharf darauf wäre, auf ihren kleinen Bruder aufzupassen.«
    »Gemma ist immer lieb.«
    »Selbst wenn. Vielleicht hast du trotzdem manchmal Lust, etwas anderes zu tun? Ich frage mich, ob du dich manchmal ein bisschen ärgerst, weil du immer auf deine Schwester aufpassen sollst? Vielleicht wirst du sogar wütend? Warst du jemals wütend, weil du zu Hause bleiben und auf Gemma aufpassen musstest?«
    Er überschüttet sie mit Fragen, es sind so viele, und sie kommen so schnell, dass sie kaum nachdenken kann. Eine. Beantworte nur eine davon.
    »Ich war nicht wütend.« Ihre Stimme klingt seltsam, so als stecke sie ihr im Hals fest.
    » Nie? Mir scheint, das wäre in deiner Lage nur normal.« Seine Stimme klingt ruhig, ermutigend. Er zieht die Augenbrauen hoch und lehnt sich zurück.
    Sie kneift die Augen zusammen und starrt ihn an. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Gar nichts, Stephanie. Ich versuche nur, das Ganze mit deinen Augen zu sehen.«
    »Sie glauben, ich hätte irgendwas getan, um Gemma loszuwerden? Sie denken, ich hätte ihr weh getan?«
    »Stephanie, ich weiß, es ist nicht leicht, aber wir müssen diese Fragen stellen.« Matt ist wieder an der Reihe. Hat er das gelernt? Hat er in irgendeinem kranken Polizeilehrgang gelernt, sich so zu geben? Und nun müssen Sie so tun, als wären Sie nett. »Bitte sag uns die Wahrheit, ich garantiere dir, dass du keinen Ärger bekommst. Also. Hast du dich jemals ein kleines bisschen darüber geärgert, dass du auf Gemma aufpassen sollst?«
    Sie schreit. Sie hört ihre eigene Stimme anschwellen, sie füllt das ganze Zimmer aus und klingt so rauh und schroff, dass Stephanie selbst erschrickt. »Aufhören. Hören Sie mit Ihren blöden Fragen auf. Warum verschwinden Sie nicht und machen sich da draußen nützlich? Finden Sie sie. Finden Sie Gemma, bringen Sie sie nach Hause!«

    Oma packt Schlafanzüge, Hosen, T-Shirts, Jeans und Pullover für Jonny und Liam ein. Sie fahren zur Farm von Onkel Ken und Tante Fran. Als Stephanie fragt, für wie lange, sagt Oma, sie wisse es nicht, auf jeden Fall sei es besser so für Mummy, und für die Jungs sei es ohnehin am besten, woanders zu sein.
    Im Haus wird es still. Die Leute stehen mit Blumen, Essen und Karten vor der Tür, aber keiner möchte hereinkommen, und keiner möchte sich unterhalten. Das Telefon klingelt kaum noch, die Polizei kommt seltener. Es gibt nichts Neues. Nichts Neues.
    Oma steht am Küchentresen. Dort steht sie, fast reglos, seit dem frühen Morgen. Spricht Stephanie sie an, antwortet sie kaum. Dave kommt zur Küchentür herein. Er wirft der Großmutter einen flüchtigen Blick zu, hält inne und fragt: »Jean? Alles in Ordnung?«
    Oma fängt an, heftig zu atmen und zu schlucken, so als versuche sie, nicht zu weinen, was ihr misslingt. »Das Essen«, sagt sie. »David, das viele Essen. Ich weiß nicht wohin damit.«
    »Setz dich«, sagt Dave. »Du hast dich übernommen. Stephanie, koch der Oma bitte einen Tee, ja?«
    Daves Gesicht ist verkniffen und wütend. Er öffnet die Tür und geht hinaus, und kurz darauf hört Stephanie die Räder der Mülltonne ums Haus quietschen. Er zerrt das Ding bis in die Küche, nimmt die Teller, Körbe, Schüsseln und schmeißt alles hinein, so als hasse er das Essen, als hasse er die Leute, die es

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