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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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ich sie vielleicht gefunden. Denn wenn ich jede Minute auf sie aufgepasst hätte, wäre sie nicht verschwunden.
    Sie spürt, wie die Hitze im Raum sie in die Zange nimmt. Draußen verfängt sich eine leichte Brise in der Jalousie, die an die Fensterscheibe tippt. Für eine Sekunde steht sie wie gelähmt mitten in dem überheizten Zimmer, so als hätte das leise tapp-tapp-tapp der Jalousie sie hypnotisiert. Sie steht reglos da und beobachtet die schlafende Frau, dann reißt sie sich los, dreht sich um, verlässt lautlos das Zimmer und läuft durch den Flur in ihr Büro zurück.
    Auf ihrem Anrufbeantworter ist eine Nachricht. Wie wär’s, wenn ich uns heute Abend was koche? Ich bringe alles mit. Wir sehen uns um sieben. Schreib eine SMS, wenn es dir nicht passt.
    In letzter Zeit sieht sie Mark immer öfter, mehr als ein Mal pro Woche. Außerdem bleibt er immer häufiger über Nacht.
    Sie ist sich nicht ganz sicher. Wenn sie anfängt, sich auch unter der Woche mit ihm zu treffen, zieht er womöglich als Nächstes bei ihr ein. Das will sie auf keinen Fall. Sie muss ihre Fälle analysieren, eine Menge lesen, Berichte schreiben. Sie starrt aus dem Fenster in den Garten. Sie mag ihn; um ehrlich zu sein, mag sie ihn sehr. Trotzdem wäre es wohl besser, ihm zu sagen, sie habe zu tun. Dann wiederum – was ist so schlimm daran, mit ihm zu essen? Sie hat heute Abend nicht viel zu tun, außerdem wäre es kein Problem, morgen früher ins Büro zu gehen und den Vormittag zu nutzen.
    Nein, sie sollten sich lieber an die Regeln halten. Unausgesprochene Regeln, ja, dennoch Regeln, von denen sie dachte, sie hätten sie beide verstanden. Sie greift zum Hörer. Legt wieder auf.

    Als sie nach Hause kommt, ist er schon da, was sich auf Anhieb ungewohnt und falsch anfühlt. Er weiß, wo der Zweitschlüssel liegt, im Carport unter dem Eimer, den sie zum Autowaschen benutzt. Sie hat es ihm selbst gesagt, trotzdem ist es nicht in Ordnung, nach Hause zu kommen und fremde Paprika, Tomaten, Pilze, Spinatblätter und Knoblauchzehen auf dem eigenen Küchentresen zu entdecken.
    Er schaut lächelnd auf. »Hi«, sagt er, »ganz schön häuslich, was?«
    Auch das hätte er besser nicht gesagt. Es klingt aufdringlich und vermessen. Außerdem hat er den Tisch gedeckt, in der Mitte stehen Blumen und Kerzen. Du lieber Himmel, als Nächstes fragt er, wann sie losgehen, um gemeinsam Geschirr und Besteck zu kaufen?
    »Hallo.«
    Sie setzt sich aufs Sofa, ihr altes, hässliches braunes Cordsofa, und fühlt sich wie eine Besucherin, und das in ihrer eigenen Wohnung.
    Er wirft ihr einen zweiten, längeren Blick zu. »Hattest du einen schlechten Tag?«
    Scheiße, will er sich nun etwa über ihren Tag unterhalten?
    Sie zwingt sich zu einem Lächeln und schüttelt den Kopf. »Bin nur ein bisschen müde.«
    Er öffnet den Wein, schenkt zwei Gläser ein. Sie erkennt die Gläser nicht. Er hat seine eigenen Gläser mitgebracht, er ist dabei, hier einzuziehen. Er hält ihr eines entgegen, sie greift danach. Er setzt sich neben sie, legt eine Hand in ihren Nacken und fängt an, sie sanft zu massieren, was ihr den Rest gibt. Es ist an der Zeit, eine Grenze zu ziehen, die Kontrolle zurückzubekommen. Sie beugt sich vor und stellt das Glas auf dem Sofatisch ab.
    »Mark, unter der Woche trinke ich nicht.«
    »Nicht einmal, wenn jemand einen ganz besonderen Wein gekauft und sich abgeschuftet hat, um dir ein köstliches Mahl zu kochen?« Er grinst sie an.
    »Nein, auch dann nicht.«
    »Hey, was ist los? Stimmt irgendwas nicht?«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee war.«
    Seine Hand hält inne. »Wie meinst du das?«
    »Zusammen zu essen. Ich habe noch so viel zu tun. Wenn ich nicht dranbleibe, komme ich nicht mehr hinterher.«
    Sie ahnt, wie verzerrt und abweisend ihr Gesicht aussieht. Ihr Körper versteift sich. Sie ahnt, dass sie wie eine pingelige Lehrerin klingt.
    Er lächelt nicht mehr, starrt ihr ins Gesicht. »Ich dachte, es könnte lustig werden.«
    »Tut mir leid«, sagt sie.
    »Schon gut«, sagt er. »Also. Was soll ich jetzt tun? Soll ich kochen und dann gehen, oder möchtest du, dass ich sofort verschwinde? Such es dir aus.«
    Sie wirft ihm einen zerknirschten Blick zu. Am liebsten würde sie sich entschuldigen, sich irgendeine Ausrede ausdenken. Am liebsten würde sie sich an ihn kuscheln und ihm von Wanaka erzählen. Von Gemma. Sie hat es ihm nie erzählt und auch sonst niemandem.
    »Vielleicht wäre es das Beste, wenn du jetzt gehst«, sagt sie.
    Als

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