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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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will. Aber schon jetzt haben sie sich ineinander verbissen. Hat sie sich jemals mit ihrer Mutter verstanden?
    »Warum wolltest du mich sehen? Wenn du wütend auf mich bist und eigentlich gar nicht reden willst, wozu sind wir dann hier?«
    »Ich dachte, vielleicht möchtest du dich nach Greg und Dave erkundigen, jetzt, wo wir allein sind.«
    »Ich weiß, wie es Dave geht. Ich weiß, dass es Greg gutgeht. Wir telefonieren regelmäßig.«
    »Wie regelmäßig? Komm, sag es mir, wie oft rufst du sie an?«
    »Hör mal, Steph, ich bin niemandem Rechenschaft schuldig. Du weißt ganz genau, dass es Greg ausgezeichnet geht und dein Vater zufrieden ist. Er hat jetzt Esther, sie sind eine richtige kleine Familie. Ich gönne ihm sein Leben, er gönnt mir meins. Wir alle haben uns weiterentwickelt.«
    »Alle außer mir?«
    Nun ist es an Minna, die Achseln zu zucken. »Nein, du nicht. Und es bekommt dir nicht gut.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du bist erwachsen. Du solltest damit abschließen und nach vorn blicken.«
    »Das ist dein Lebensmotto, was? Sobald du von etwas die Nase voll hast, drehst du dich einfach um und gehst.«
    »Warum machst du nicht mal ein fröhliches Gesicht? Ich dachte, wir treffen uns, um ein bisschen Spaß zu haben. Möchtest du einen von diesen Schokobrownies? Wie wäre es, wenn wir uns was Süßes gönnen und dann ein bisschen shoppen gehen?«
    »Ich fasse es nicht. Du empfiehlst mir etwas Süßes, damit es mir besser geht?«
    »Ja. Ja, genau, denn ich würde mir wünschen, dass du nicht so ernst und aggressiv bist. Wann hast du dich eigentlich zum letzten Mal so richtig amüsiert?«
    »Amüsier dich, bleib oberflächlich. Auf die Weise kommt keiner auf die Idee, über seine verletzten Gefühle zu sprechen.«
    »Steph, ich wünsche mir wirklich, dass du aufhörst, mich zu bestrafen. Wir alle geben unser Bestes. Manchmal sind wir voneinander enttäuscht. So ist das nun mal im Leben, okay? Kannst du es nicht einfach gut sein lassen?«
    »Nein!«
    Minna beugt sich vor und sieht Stephanie in die Augen. »Hast du dir je überlegt, dass ich euch allen vielleicht einen großen Gefallen damit erwiesen habe, wegzugehen? Immerhin habe ich euch gezeigt, dass man hinter sich lassen kann, was einen belastet. Es gibt keinen Grund, es auszusitzen und für den Rest seines Lebens unglücklich zu sein.«
    »Tut mir leid, dass wir dich belastet haben.«
    »Das habe ich so nicht gemeint, und du weißt es. Hast du dich mit mir zum Kaffee verabredet, um mir Vorwürfe und ein schlechtes Gewissen zu machen?«
    Stephanie spürt die ersten heißen Tränen aufsteigen. Warum ist es mit Minna immer so, warum war es nie anders? Wie hat Dave es immer beschrieben? Du und deine Mutter, ihr seid euch viel zu ähnlich, keine von euch will nachgeben. Seit sie denken kann, hatte sie Streit mit ihrer Mutter. Ein Teil von ihr würde das Kriegsbeil gern begraben, Minna die Hand reichen, mit ihr durch die Läden schlendern, sich kaputtlachen, wenn sie mit hochgezogenen Augenbrauen ein besonders scheußliches Teil in die Höhe hält. Sie hätte Lust, Schuhe zu kaufen, eine neue Handtasche, Parfum. Ihr Konto zu überziehen, am späten Nachmittag einen Chardonnay zu trinken und über Gott und die Welt zu plaudern. Aber es geht nicht. Sie ist zu wütend. Zu sehr hat sie Minna damals vermisst. Ihren hellwachen, schneidenden Zynismus, ihre Schlagfertigkeit. Sie hat das ganze Zeug vermisst, das im Haus herumflog, Bücher, Zeitschriften, Parfumflakons und Cremetiegel und die zerknüllten Kosmetiktücher im Badezimmer. Sie stritten immerzu, aber Stephanie hat sogar den Streit vermisst.
    Sie kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Sie strömen ihr übers Gesicht. Du lieber Gott, sie hat seit Jahren nicht mehr geweint, und jetzt sitzt sie hier im Café und weint, in aller Öffentlichkeit, was ist nur los mit ihr, was zum Teufel ist los? Sie hat die Nerven verloren, sie dreht durch. Sie kann nicht mehr schlafen und nicht mehr essen, sie weint. Sie wendet das Gesicht ab, versucht verstohlen, die Tränen mit einer Papierserviette zu trocknen.
    Minna beobachtet sie. »Steph? Du meine Güte, es tut mir leid. Du kennst mich doch, ich … Schätzchen, es tut mir so leid.«
    Stephanie schluchzt. Sie kann nicht aufhören. Minna packt sie bei den Schultern, zieht sie an sich – wie immer macht sie alles nur noch schlimmer, lenkt die gesamte Aufmerksamkeit auf sie beide, alle gucken schon – aber oh, sie riecht noch wie früher, ihre schlanken, starken Arme

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