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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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»Es gibt ihn also wirklich?«, fragte sie ungläubig, als hätte sie noch immer Mühe, alles zu verarbeiten. »Sie meinen, sie hat gar nicht gelogen?«
    »Es gibt ihn wirklich«, sagte Donovan. Fast sah es aus, als würde Rosie das mit Erleichterung aufnehmen, und Donovan hatte das Gefühl, dass da noch mehr kommen könnte. »Bitte erzähl mir, was du weißt.«
    Rosie zögerte einen Augenblick, bevor sie antwortete. »Sie hat mich am Mittwoch angerufen.«
    Sarah sah sie prüfend an. »Was, an dem Tag, als sie starb? Das hast du mir gar nicht erzählt.«
    »Mein Akku war leer, und ich hab‘die Nachricht erst gestern abgehört. Da hatten sie uns in der Schule schon erzählt, dass sie tot ist. War echt krass, ihre Stimme zu hören.«
    »Was hat sie gesagt?«, fragte Donovan.
    Rosie zuckte mit den Schultern. »Ich hab‘das nur wieder für eine ihrer blöden Geschichten gehalten. Sie hat gesagt, sie würde sich mit diesem Tom treffen, in einer Kirche, und dass sie heiraten würden. Sie sagte, das sei das letzte Mal, dass ich von ihr hören würde, aber ich sollte mich für sie freuen.«
    »Was noch?«
    Rosie rieb sich mit dem Handrücken eine Träne von der Wange. »Sie meinte, sie sei spät dran, und sie hätte ihn schon gesehen, wie er an der Kirchtür auf sie wartete. Aber er hatte sie nicht gesehen. Sie klang echt aufgeregt. Sie sagte, sie musste mich noch kurz anrufen und mir alles erzählen und sich verabschieden.«
    »Von wo aus hat sie angerufen?«, fragte Donovan.
    »Wahrscheinlich aus einer Telefonzelle«, antwortete Rosie. »Ihre blöden Eltern haben ihr kein Handy erlaubt, und im Hintergrund habe ich Verkehrslärm gehört.«
    Sie würden die Anruferliste in Rosies Handy durchgehen müssen, aber es klang plausibel. »Noch etwas?«
    Rosie zögerte und sah Donovan unsicher an.
    »Raus damit«, sagte Sarah mit fester Stimme. »Was hat sie noch gesagt?«
    Rosie seufzte. »Es ist echt verrückt. Aber sie meinte, er sieht aus wie Tom Cruise in Interview mit einem Vampir .«
     
    Nachdem sie bei Tartaglia angerufen und ihm von dem Gespräch mit Rosie berichtet hatte, fuhr Donovan müde die kurze Strecke zu dem kleinen Haus in Hammersmith, das sie zusammen mit ihrer Schwester Claire bewohnte. Es gab nichts mehr zu tun so spät am Abend, und Tartaglia hatte ihr gesagt, sie solle nach Hause fahren und schlafen, damit sie am nächsten Tag fit war. Ein großes Glas Wein und ein heißes Bad würden ihr guttun, dachte sie, als sie leise die Haustür aufschloss. Claire war da, ihre Handtasche und ihre Schlüssel lagen auf dem Tisch im Flur, daneben ein Stapel halb geöffneter Post, ihre Aktentasche und ihre Schuhe standen unten vor der Treppe. Claire war Anwältin in einer Kanzlei in der City, sie arbeitete oft lang und lag wahrscheinlich schon seit Stunden im Bett.
    Donovan ging in die Küche und warf einen Blick auf den Anrufbeantworter, aber es hatte niemand draufgesprochen, und es gab auch keinen Zettel von Claire, um ihr mitzuteilen, dass jemand angerufen hatte. Enttäuscht, wenn auch nicht überrascht, ließ sie die Schlüssel auf den Tisch fallen und schenkte sich aus der offenen Flasche im Kühlschrank ein Glas Weißwein ein. Besonders gut war der nicht, aber ein anderer Wein war nicht im Haus, und wenigstens war er kalt. Weder Claire noch sie hatten jemals Zeit zum Einkaufen. Sie widerstand dem Bedürfnis, sich eine Zigarette anzustecken, ging mit dem Wein nach oben und schlich an Claires Schlafzimmer vorbei ins Bad, drehte den Wasserhahn auf und bediente sich von Claires Orangenblüten-Duftbad. Sie zog sich rasch aus und stieg in die Wanne, legte die Füße rechts und links auf den Rand und ließ sich das Wasser über Schultern und Nacken steigen, während sie am Weinglas nippte.
    Der Verstand sagte ihr, dass sie nicht mehr auf einen Anruf von Richard zu hoffen brauchte. Richard war frisch zum DI befördert und einer Mordkommission in Südlondon zugeteilt worden und arbeitete jetzt rund um die Uhr. Mittlerweile war es so weit, dass sie sich kaum noch sahen. Er hatte den halbherzigen Vorschlag gemacht, dass sie sich in die Nähe seiner Arbeitsstelle versetzen lassen sollte. Aber warum? So lange kannte sie ihn noch nicht, und sie arbeitete gern in Clarkes Team. Richtig gefunkt hatte es mit Richard ohnehin nicht. Ein kleiner Teil in ihr hoffte, er möge seinen Stolz oder seine Trägheit überwinden und sie anrufen. Aber was dann? Sie brauchte etwas anderes. Einen anderen Mann. Sie wünschte sich nichts mehr, als zur

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