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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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entschuldigen. Es wäre nett, ihre Stimme zu hören. Dann dachte er an den Ring an ihrem Finger. Es hatte keinen Sinn. Sie hatte ihre Wahl getroffen, und er musste sie sich aus dem Kopf schlagen.
    Er ging ins Wohnzimmer, schob Around the Sun von REM in den CD-Spieler und dämpfte das Licht. Dann ließ er sich mitten auf das große, gemütliche Sofa fallen, zog die Schuhe aus, legte die Füße auf den Glastisch und schloss kurz die Augen. Aus dem Nichts tauchte Henry auf, sprang ihm laut schnurrend auf den Schoß und rollte sich zu einem hellbeigen Knäuel zusammen. Tartaglia nahm einen Schluck Wein und steckte sich eine Zigarette an, versuchte sich auf die Musik zu konzentrieren und sah dem Rauch nach, der zur Decke stieg. Guter Sound. Genau wie sein Motorrad war auch die Anlage vom Feinsten, aber jeden Penny wert. Gott sei Dank gab es niemanden, der ihm vorschrieb, wie er sein Geld auszugeben hatte.
    Donovan hatte angerufen, um ihm von ihrem Treffen mit Rosie Chapple zu erzählen, und er hatte mit Superintendent Cornish geredet und ihm von ihren bisherigen Erkenntnissen berichtet. Cornish gehörte nicht zu den Männern, die schnell Gefühle zeigten, doch als Tartaglia ihm von seiner Theorie erzählt hatte, dass Gemmas Tod vielleicht Teil einer Serie war, hatte er beunruhigt geklungen. Dennoch hatte er sich geweigert, ihm mehr Leute zuzuteilen, um in den Registern nach Selbstmorden zu suchen, die ins Profil passten, und argumentiert, eine solche Entscheidung könne er nicht allein auf Grundlage einer »bloßen Vermutung« rechtfertigen. Aber er hatte versprochen, zur morgendlichen Dienstbesprechung nach Barnes zu kommen, ohne Zweifel wollte er ein Auge auf die Sache haben. Tartaglia hoffte, dass er es dabei belassen würde. Im Gegensatz zu Clarke besaß Cornish so gut wie keine Erfahrung mit Mordfällen, die Karriereleiter hatte er in anderen Abteilungen erklommen, und zwar fast ausschließlich bei der uniformierten Polizei. Seinetwegen konnte sich Cornish um die Medien kümmern, und er würde ihn ständig auf dem Laufenden halten, aber für die eigentliche Arbeit wollte er weiter allein zuständig sein.
    Die aufgewärmte Lasagne lag ihm schwer im Magen, und er bezweifelte, dass er würde schlafen können. Er hätte die Finger davon lassen sollen, aber nach dem Gespräch mit Kramer war er so hungrig gewesen, dass er praktisch alles gegessen hätte. Kramer, der harte Hund, war ganz klein mit Hut geworden, nachdem sie ihm klargemacht hatten, dass sie von dem Abschiedsbrief wussten. Der Mann hatte ihm ehrlich leid getan. Kramer hatte ihnen den Abschiedsbrief ausgehändigt, den Gemma in kindlicher Handschrift auf Blümchenpapier verfasst und sauber gefaltet in einen rosa Umschlag gesteckt hatte, auf dem der Name ihrer Mutter stand. Leider hatte der Brief keine neuen Erkenntnisse erbracht, der Text stimmte Wort für Wort mit dem überein, den Tom Gemma diktiert hatte. Kramers Alibi und die seiner Freunde waren überprüft worden, und nach einer bitterbösen Gardinenpredigt wegen Zurückhaltens von Beweismitteln hatten sie ihn laufen lassen. Kramer war kein Verdächtiger. Sie würden an anderer Stelle nach Gemmas Mörder suchen müssen.

Neun
     
    Montag, 6:30 Uhr, und Tartaglia saß an Clarkes Schreibtisch auf dessen breitem, bequemem Cordstuhl und versuchte sich auf die Akte vor seiner Nase zu konzentrieren. Neben ihm stand eine halbleere Tasse mit lauwarmem Kaffee. Er hatte seit vierundzwanzig Stunden nicht geschlafen, und wach zu bleiben war eine echte Herausforderung. Seine Hoffnungen, Cornish möge ihm mehr Leute zuteilen, um die Register der Coroner in den verschiedenen Londoner Bezirken durchzusehen, hatten sich nicht erfüllt. Es war nicht ganz klar, ob Cornish ihm eine Absage erteilt hatte, weil er Tartaglias Instinkten nicht traute, oder ob er Angst hatte vor dem, was sie vielleicht finden würden. Tartaglia vermutete, dass es eine Mischung aus beidem war. Jedenfalls hatten seine Leute die letzten Tage damit zugebracht, die Bücher in mühevoller Arbeit Seite für Seite durchzugehen, es waren hunderte von Arbeitsstunden zusammengekommen, und alle hatten lautstark protestiert, weil sie das für komplette Zeitverschwendung hielten. Am Ende hatten sie zwei Selbstmorde ausgegraben, die ins Profil passten. Die Fallakten waren aus dem Zentralregister abgerufen worden, und nachdem Tartaglia alle Aufzeichnungen aufmerksam gelesen hatte, hatte er Donovan und Dickenson unverzüglich losgeschickt, um sich mit den Familien

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