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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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sich Mühe gab, nicht einzuatmen. Es drehte ihm den Magen um, und er hoffte, das Gespräch möge nicht allzu lange dauern.
    »Das Mädchen starb infolge eines Aufpralls auf einen harten Untergrund, genau wie es im Bericht des Coroners steht. Nichts dagegen einzuwenden. Aber da ist eine Sache«, sagte sie und sah ihm in die Augen. »Es ist gut, dass ich das letzte Opfer gesehen habe. Ich wusste, wonach ich zu suchen hatte.«
    Als sie an ihm vorbei zum Tisch ging und sich frische Chirurgenhandschuhe überzog, stieg ihm ein schwacher, flüchtiger Hauch ihres Parfums in die Nase, und einen kurzen Augenblick lang hatte er das Bedürfnis, ihr übers Haar zu streicheln und die zarte Haut in ihrem Nacken zu berühren.
    Sie fasste den Kopf mit beiden Händen und drehte ihn sanft auf die Seite, dann sah sie sich zu ihm um. »Schau dir das an. Hier, am hinteren Haaransatz.« Sie zeigte mit dem Finger auf die Stelle.
    Er presste sich das Taschentuch über Mund und Nase, trat an den Tisch und starrte auf das schwarz gewordene Fleisch hinab. Er versuchte zu erkennen, was sie ihm zeigen wollte. Für ihn war da nichts Bedeutungsvolles zu sehen. Erst als er genauer hinschaute, erkannte er eine rasiermesserscharfe Linie, die sich dunkel von der noch dunkleren Masse abhob.
    »Er hat ihr Haare abgeschnitten?«, fragte er und spürte eine freudige Erregung in sich aufsteigen.
    »Ja«, sagte sie mit zufriedenem Lächeln, als hätte sie ihm soeben ein wunderschönes Geschenk überreicht. »Ist leicht zu übersehen, wegen der Verwesung und der Haarfarbe. Siehst du das hier?« Während sie mit dem Finger über die Stelle fuhr, sah sie ihm noch einmal in die Augen. Wieder schoss ihm die Frage durch den Kopf, mit wem sie wohl telefoniert hatte.
    »Ihr ist eine Haarsträhne abgeschnitten worden«, sagte sie, ohne seinem Blick auszuweichen. »Es wurde mit einer scharfen Klinge sauber abgetrennt, genau wie bei dem anderen Mädchen.«

Zehn
     
    »Islington, Wandsworth, Streatham, Richmond, Chiswick und Ealing.« Tartaglia zeigte mit einem Stift auf den großen Plan von Greater London, den Wightman im Großraumbüro an die Weißwandtafel geheftet hatte. Die verschiedenen Schauplätze waren mit Stecknadeln markiert. »Das sind die Stadtteile, in denen Laura, Ellie und Gemma gelebt haben oder gestorben sind. Marion Spear hat ebenfalls in Ealing gewohnt und ist dort ums Leben gekommen. Können wir zu diesem Zeitpunkt schon irgendwelche Verbindungen herstellen?«
    Es gab eine lange Pause, bevor Wightman antwortete: »Bei dem Maßstab der Karte sieht es aus, als wenn das alles eng zusammenliegt, aber in Wirklichkeit ist das ein riesiges Gebiet. Für mich ist da nicht viel herauszulesen.«
    »Für mich auch nicht«, bestätigte Donovan. »Laura aus Islington wird in Richmond tot aufgefunden, Ellie aus Wandsworth in Chiswick, und Gemma aus Streatham in Ealing. Abgesehen von der Tatsache, dass er die Mädchen viele Meilen von ihrem Wohnort entfernt umbringt, sehe ich da kein Muster.«
    Dickensons Antwort bestand aus einem lauten, heiseren Seufzer. Es war später Nachmittag, und Donovan und Wightman hockten auf den leeren Schreibtischen neben der Tafel. Dickenson saß auf einem Stuhl, die Füße ausgestreckt, die Zehen auf der Querstrebe eines anderen Stuhls. Die Hände hatte sie über dem Bauch gefaltet. Sie sah aus, als hätte sie zu wenig Schlaf gehabt; sie hatte Mühe, die Augen offen zu halten und gähnte ununterbrochen. Tartaglia fragte sich, ob er sie nicht besser nach Hause schicken sollte, aber er wusste, dass sie ihm schon bei einem zarten Hinweis auf diese Möglichkeit den Kopf abreißen würde.
    Bisher hatten sich die Bemühungen seines Teams auf die Viktimologie konzentriert, auf die Suche nach einem Bindeglied zwischen den drei Mädchen, sei es die Schule, ein Verein, Ärzte, Zahnärzte und dergleichen. Sie standen noch ganz am Anfang und hatten bisher keinen Hinweis darauf gefunden, dass sich die Wege der drei Mädchen in den letzten zwei Jahren gekreuzt hatten. Irgendwo musste es eine Verbindung geben, aber sie hatten sie noch nicht gefunden.
    »Hat einer von Ihnen schon mal mit topographischem Profiling zu tun gehabt?«, fragte Tartaglia.
    »In Lewisham haben wir bei einer Vergewaltigung mal einen Profiler eingeschaltet«, sagte Dickenson und unterdrückte wieder ein Gähnen. »Der hat ein paar echt interessante Sachen gesagt.«
    »Sie meinen so einen wie Fitz, Sir?«, fragte Wightman.
    Tartaglia schüttelte den Kopf. »Der ist

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