Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
Vom Netzwerk:
Kriminalpsychologe. Topographisches Profiling ist etwas ganz anderes.« Er tippte mit dem Stift auf die Karte. »Was wir hier machen, kommt dem nicht mal nahe. Heutzutage wird so etwas am Computer erstellt, und man braucht mindestens fünf Schauplätze für eine vernünftige Analyse. Trotzdem lohnt es sich, sich vor Augen zu führen, wo die Opfer gelebt haben und wo sie umgebracht wurden, vielleicht springt einem da irgendetwas ins Auge. Außerdem ist der Tatort ein objektives Faktum, da gibt es nichts zu interpretieren. Und er verrät eine Menge über den Täter.«
    »Du meinst, warum Tom gerade diese Orte gewählt hat, um die drei Mädchen umzubringen?«, fragte Donovan. »Ortskenntnisse und so?«
    »Ganz genau. Alle drei Morde wurden im Westen Londons verübt. Alle Kirchen waren nicht sehr stark frequentiert und damit für seine Zwecke perfekt. Nach allem, was wir aus den Mails über ihn wissen, hat er die Orte nicht willkürlich gewählt. Was bedeutet, dass er die Kirchen entweder kennt oder viel Zeit darauf verwendet hat, sie zu finden.«
    »Falls uns das weiterhilft: Die Kirchen lagen alle in der Nähe einer U-Bahn-Station der District Line«, sagte Dickenson. »Vielleicht fährt er U-Bahn.«
    Tartaglia nickte. »Gut möglich. Interessant ist auch, dass alle drei Morde unter der Woche verübt wurden, am mittleren oder späten Nachmittag. Das Gleiche gilt für den Tod von Marion Spear. Unser Mörder ist also entweder arbeitslos, oder er hat relativ flexible Arbeitszeiten. Er kann zwischendurch verschwinden, ohne dass es auffällt. Vielleicht meidet er die Wochenenden, weil er Verpflichtungen hat, Frau und Kinder womöglich.«
    »Oder weil nachmittags unter der Woche weniger Leute unterwegs sind«, sagte Wightman.
    Donovan nickte. »Und die Mädchen werden zu Hause nicht so schnell vermisst. Sie hätten zu dem Zeitpunkt eigentlich alle in der Schule sein müssen.«
    »Was machen wir mit der Tatsache, dass alle drei Tatorte Kirchen sind?«, fragte Wightman. »Vielleicht macht das Kirchending ihn scharf.«
    Tartaglia zuckte mit den Schultern. »Die Kirchen sind natürlich Teil der theatralischen Inszenierung, mit der er die Mädchen angelockt hat. Aber mehr kann ich da bis jetzt nicht herauslesen.«
    »Sie glauben nicht, dass die Kirchen eine besondere Bedeutung für ihn haben?«, fragte Dickenson überrascht.
    »Möglich ist alles«, entgegnete er schulterzuckend. »Aber wie sollen wir das von hier aus beurteilen? Wenn wir anfangen, uns über seine psychologische Motivation Gedanken zu machen, landen wir ganz schnell im Reich der Märchen. Und überhaupt, selbst wenn die Kirchen eine besondere Bedeutung für ihn haben, wie soll uns das helfen, ihn zu finden?«
    »Sie halten also nicht viel von Kriminalpsychologie, wie?«, fragte Dickenson mit skeptischem Blick.
    »Für mich ist das eine ziemlich obskure Kunst, deren Vorhersagen ungefähr so wissenschaftlich sind wie die Horoskope irgendwelcher Revolverblätter.« Er betrachtete ihr müdes Gesicht und verspürte eine Mischung aus Frust und Mitgefühl mit ihr. »Wir alle wünschen uns ein Allheilmittel, und ich würde Ihnen zu gern sagen, dass es funktioniert. Aber man muss sich doch nur ansehen, was in einigen berühmten Fällen schiefgelaufen ist, um zu wissen, dass einen so etwas ganz schön in die Irre führen kann.«
    »Du willst also keinen Kriminalpsychologen einschalten?«, fragte Donovan mit einem schiefen Grinsen in Dickensons Richtung.
    »Später vielleicht«, sagte er unverbindlich. Er wusste, dass er über kurz oder lang wahrscheinlich gezwungen sein würde, einen ins Team zu holen, wenn auch nur, um seinen Vorgesetzten zu zeigen, dass er alle Möglichkeiten ausgeschöpft hatte. Dennoch war er der Meinung, dass jeder vernünftige, erfahrene Detective wertvollere Einsichten liefern konnte als ein Kriminalpsychologe, auch wenn diese Ansicht zurzeit nicht in Mode war.
    »Aber die können helfen, das Feld einzugrenzen«, sagte Dickenson gereizt. Sie war nicht willens nachzugeben.
    »Soweit die Theorie. Aber wie immer hängt auch das von der Qualität des Inputs ab. Wenn man Müll hineingibt, kommt Müll heraus.«
    Tartaglia seufzte. Es wäre ihm lieber, Dickenson wäre weniger hartnäckig gewesen. Aber warum sollte er nicht seine ehrliche Meinung sagen, auch wenn die Kunde von seiner Ketzerei womöglich zu Cornish durchdrang, der ein überzeugter Anhänger der Kriminalpsychologie war. »Okay, ich gebe Ihnen ein gutes Beispiel. Der Typ, der beim Würger von

Weitere Kostenlose Bücher