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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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Größe passte nicht ganz ins Bild, ansonsten entsprach er der Beschreibung des Mannes, den der Zeuge aus St. Sebastian’s hatte rennen sehen. Ein gewagter Gedankensprung, das wusste Tartaglia, durch nichts gestützt, und trotzdem spürte er eine Welle der Erregung in sich aufsteigen.
    »Es geht um Marion Spear. Soweit ich weiß, sind Sie einer der letzten, die sie lebend gesehen haben.«
    »Marion Spear?« Angel blickte fragend drein, als hätte er den Namen noch nie gehört, aber Tartaglia hatte ein kurzes Zucken in seinem Gesicht gesehen, das ihm verriet, dass er sie gekannt hatte.
    »Ja, Marion Spear. Sie ist aus einem Parkhaus ganz hier in der Nähe zu Tode gestürzt, kurz nachdem sie mit Ihnen eine Wohnung auf der Carlton Road besichtigt hatte. Das ist kaum zwei Jahre her. Haben Sie das vergessen?«
    »Scheiße.« Angel wirbelte herum und rannte in den hinteren Teil des Ladens.
    Plötzlich hing ein verbrannter Geruch in der Luft. Tartaglia folgte Angel durch die Regalreihen in den lang gezogenen, schmalen Anbau, der als Küche diente, mit Blick auf einen kleinen verwilderten Garten. Angel war gerade dabei, mit angewidertem Ausdruck auf den schmalen Lippen einen alten Elektrokocher zu putzen, anscheinend war die Milch übergekocht. Die hellgrünen Küchenschränke und der braune Linoleum-Fußboden schienen noch aus den Siebzigern zu stammen, aber die Küche war aufgeräumt und blitzsauber, ein erstaunlicher Gegensatz zu Angels ungepflegter Erscheinung.
    »Kommen Sie, Mr. Angel: Marion Spear. Sie müssen sich doch an sie erinnern.«
    Angel drehte sich zu ihm um und sah ihn wütend an. »Natürlich erinnere ich mich an sie, Inspector. Ich weiß nur nicht, was ich Ihnen noch dazu erzählen soll.« Er spülte den Lappen aus und machte sich wieder am Kocher zu schaffen, bis auch die letzten Spuren Milch beseitigt waren.
    »Ich würde es gern selbst noch einmal hören, wenn es Ihnen nichts ausmacht.«
    Angel schlug mit dem Tuch auf die Arbeitsplatte. »Warum denn jetzt noch?«
    »Weil wir die Ermittlungen wieder aufgenommen haben.«
    Angel stellte den Milchtopf in die Spüle und ließ ihn mit Wasser volllaufen. »Das war die letzte Milch, scheiße«, sagte er, als wäre Tartaglia deran schuld. »Wenn Sie einen Kaffee wollen, dann schwarz.«
    »Danke, aber ich kann auch ohne«, sagte Tartaglia und betrachtete die kleine Kaffeepresse mit dem schlammig aussehenden Inhalt, die neben dem Herd stand. Das Gebräu bei Starbucks hatte wie Spülwasser geschmeckt, und das von Angel sah nicht besser aus. Angel holte eine Tasse vom Abtropfregal über der Spüle und schenkte sich ein. Er nahm einen tiefen Schluck, schmatzte mit den Lippen und lehnte sich gegen die Spüle, die Tasse in beiden Händen. »Okay. Was wollen Sie wissen?«
    »Fangen wir damit an, wie Sie Marion Spear kennengelernt haben.«
    Angel atmete tief durch, als wäre das alles extrem lästig. »Ich kannte sie nicht. Sie hat mir nur ein paar Wohnungen gezeigt.« Er nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor er hinzufügte: »Ist ja nicht meine Schuld, dass sie sich gleich nach einem Termin mit mir umgebracht hat.«
    »Sich umgebracht? Warum sagen Sie das?«
    Angel zuckte mit den Schultern. »So hieß es doch damals, wenn ich mich recht entsinne. Aber wie ich Ihren Jungs in Blau bereits sagte: Als ich mich von ihr verabschiedet habe, hat sie einen total normalen Eindruck gemacht. Eher fröhlich sogar.« Angel kratzte sich die große Nase. »Meinen Sie, es war ein Unfall?«
    »Möglich, aber unwahrscheinlich.«
    »Ja, kommt mir auch nicht sehr überzeugend vor«, sagte er nachdrücklich. »Ich kenne das Parkhaus. Die Wände sind echt hoch. Wegen der ganzen Sicherheitsbestimmungen heutzutage, Sie kennen das ja. Heute werden die Mauern so hoch gezogen, dass man kaum noch drübergucken kann, geschweige denn drüberfallen.« Er ließ den Satz in der Luft hängen, dann drehte er sich mit überraschter Miene zu Tartaglia. »Sie meinen, sie wurde vielleicht ermordet?«
    »Sagen wir, im Moment würden wir nichts ausschließen.«
    »Wird der Fall ganz neu aufgerollt?«
    »Wir sehen uns die Sache nur noch mal an.«
    »Gibt es neue Beweise?«
    »Das habe ich nicht gesagt, Mr. Angel. Ich bin lediglich dabei, verschiedene Punkte noch einmal zu überprüfen, ob alles wasserdicht ist, mehr nicht.«
    Offensichtlich glaubte Angel ihm nicht, er hob den Blick zur Decke und lächelte. »Ah, ich weiß, worauf das hinausläuft. Meine Wenigkeit war einer der Letzten, der sie lebend gesehen

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