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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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sich zu ihr um. »Wenn, dann ist es bestimmt nichts Ernstes. Aber mir würde er es ohnehin nicht erzählen. Das würde ihm ja die Chancen versauen.«
    Donovan wartete, bis Annie in der Küche fertig war und zum Sofa zurückkam. »Nur noch mal zur Sicherheit: Sie haben also nie gehört, dass er von Marion Spear geredet hat?«
    Annie schüttelte den Kopf und setzte sich. »Sie sagten, die Frau sei tot. Was ist passiert?«
    Donovan beschloss, sie mit den nackten Tatsachen zu konfrontieren. Vielleicht konnte sie Annie damit den dringend benötigten Schrecken einjagen, und vielleicht würde sie sich dann auch genauer erinnern. In jedem Fall konnte es nicht schaden, wenn sie Harry Angel gegenüber etwas mehr Vorsicht an den Tag legte.
    »Sie ist aus dem obersten Stockwerk eines Parkhauses in der Nähe ihrer Arbeitsstelle gestürzt. Nicht weit vom Buchladen. Der Coroner hat die Ermittlungen abgeschlossen, ohne dass die Todesart festgestellt werden konnte, und wir haben uns den Fall jetzt noch einmal vorgenommen.«
    Annie machte ein verdutztes Gesicht. »Was hat Harry damit zu tun?«
    »Wir versuchen, Marion Spears letzte Schritte nachzuzeichnen. Er war einer der letzten Menschen, die sie am Tag ihres Todes gesehen haben. Sie hat ihm eine Wohnung auf der Carlton Road in Ealing gezeigt; was sie danach getan hat, wissen wir nicht.«
    Annie sah verwundert aus. »Harry hat eine Wohnung besichtigt? Sicher?«
    »Warum überrascht Sie das?«
    Annie wirkte peinlich berührt, als hätte sie zu viel gesagt, und wickelte sich eine Haarsträhne um den Finger. »Na ja, Harrys Großvater hat ihm bei seinem Tod den Laden hinterlassen. Die Räume im ersten Stock waren als Lager genutzt worden und in ziemlich schlechtem Zustand. Harry hat alles ausgeräumt und renoviert und ist eingezogen.«
    »Wann war das?«
    »Weiß ich nicht genau, aber als ich ihn kennenlernte, wohnte er schon da. Ich meine, er war erst kurz vorher eingezogen, ich weiß noch, dass es nach Farbe gerochen hat. Ziemlich stark sogar.«
    Für die Akten hatte Harry nach dem Tod von Marion Spear die Adresse des Ladens angegeben. »Vielleicht hatte er Lust auf einen Tapetenwechsel.«
    Annie schüttelte den Kopf. »Er hat nie erwähnt, dass er umziehen wollte. Warum auch? Die Wohnung über dem Laden ist riesig, und er muss morgens nur die Treppe runterrollen, um zur Arbeit zu gehen. So leicht hätte ich es auch gern mal.«
    Donovan wurde zunehmend ungeduldig, und sie begriff, dass sie Annie mit der Nase darauf stoßen musste. »Eine Stunde nach dem Termin mit Mr. Angel war Marion Spear tot.«
    Annie starrte sie aus großen Augen an. »Sie glauben doch nicht, dass Harry etwas damit zu tun hatte? Er ist ein bisschen exzentrisch, aber er hat ein gutes Herz.« Sie kaute auf ihren langen Fingernägeln herum und schüttelte nachdenklich den Kopf. »Ich weiß nicht, warum er sich von dieser Frau eine Wohnung hat zeigen lassen, aber ich weiß, dass er keiner Fliege etwas zuleide tun könnte.«
    »Da haben Sie sicherlich Recht«, sagte Donovan. Sie hatte getan, was sie konnte, und es hatte keinen Sinn, weiter auf Annie einzureden, wenn die sich so standhaft weigerte, irgendwelche Zweifel an Angel zuzulassen. Sie erhob sich. »Nur noch eine Frage: Haben Sie letzten Mittwoch im Buchladen gearbeitet?«
    Annie dachte kurz nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Am Mittwoch nicht. Ich hatte ein Vorsprechen in Hammersmith.«
    »Sie haben Mr. Angel also am Mittwoch nicht gesehen?«
    »Nein.«
    »Was macht er, wenn er mal weg muss und Sie nicht da sind?«
    »Meistens hängt er einen Zettel an die Tür: ›Bin in fünf Minuten wieder da‹. Ist nicht immer ganz ehrlich, weil er meist länger wegbleibt, aber wenigstens kommen die Leute dann noch mal wieder.«
    Donovan nahm ihre Tasche, holte eine Visitenkarte heraus und reichte sie Annie. »Vielen Dank für Ihre Hilfe. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen noch etwas einfällt?«
    Mit dem Entzücken eines Kindes, das eine Süßigkeit geschenkt bekommt, nahm Annie die Karte entgegen. Offensichtlich mochte sie Angel und war sich über die Implikationen mancher ihrer Aussagen nicht im Klaren. Donovan rätselte noch immer, wie eine Frau, die ungefähr in ihrem Alter war, so unfassbar naiv sein konnte, und hoffte, Annie möge nicht so dumm sein, Angel Wort für Wort von ihrem Gespräch zu berichten und ihn damit vorzuwarnen. Denn so einfach gestrickt Annie auch sein mochte, in einem hatte sie Recht, da war sich Donovan sicher: Angel war nicht an einer Wohnung

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