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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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interessiert gewesen. Er war an Marion Spear interessiert gewesen und hatte das bei den vorherigen Ermittlungen erfolgreich verschwiegen.

Siebzehn
     
    An: [email protected]
    Absender: [email protected]
    Liebe Carolyn,
    ich hoffe, Du hast nichts dagegen, dass ich Dich duze, aber ich hasse Formalitäten, Du nicht auch? Außerdem habe ich das Gefühl, Dich bereits zu kennen, auch wenn wir uns noch nie begegnet sind – ich freue mich schon auf den Tag, der sicherlich bald kommen wird. Doch zuerst möchte ich Dir für Deinen Auftritt gestern Abend in Crimewatch meine Glückwünsche aussprechen. Du hast umwerfend ausgesehen und genau den richtigen Ton getroffen, wie ich fand. Gute Entscheidung, der Öffentlichkeit ein paar wenige interessante Details vorzuenthalten. Wir wollen unsere kleinen Geheimnisse doch nicht mit aller Welt teilen, nicht wahr? Nur damit Du weißt, dass ich es bin, der Dir diese Zeilen schreibt, und nicht ein billiger Nachahmer, der sich nur vor Dir wichtig machen will: Du hättest Gemmas langes, seidig braunes Haar erwähnen können. Jedes Mal, wenn ich ihre wunderbare Haarlocke streichle, denke ich an sie. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen, weißt Du. Aber nun, ich bin ein wankelmütiger Mensch. Das weißt Du bereits, oder? Ich glaube, Du verstehst mich. Dir könnte ich vielleicht treu sein. Vielleicht. Aber darüber sprechen wir ein andermal – wenn wir uns begegnen. Ich schweife ab. Um auf Deinen Auftritt gestern Abend zurückzukommen: Man soll die Menschen loben, wenn sie etwas gut gemacht haben. Du hast Dir einen Kuss verdient, von einem Mann, der zu Küssen versteht. Aber auch ich habe mir ein Lob verdient, meinst Du nicht? Ich mache meine Sache sehr gut: Ich morde ungesühnt!
    Mit herzlichen Grüßen,
Dein (darf ich sagen ›Dein‹?)
Tom
    Steele drehte sich mit ihrem Stuhl zu Tartaglia um, ihr Gesicht war ausdruckslos. »Was halten Sie davon?« Ihr Ton war sachlich, ohne jede Spur von Emotionen, als würde sie ihn nach seiner Meinung zu einem stinknormalen Memo fragen.
    Es war früher Abend, sie hatte ihn in ihr Büro gerufen und hinter ihm die Tür geschlossen, was ungewöhnlich war. Sie hatte noch nie unter vier Augen mit ihm sprechen wollen, ihn noch nie in einer wichtigen Angelegenheit nach seiner Meinung gefragt, und er war überrascht und ein klein wenig überfordert, dass sie das jetzt tat. Die Mail hatte ihm die Sprache verschlagen, er wusste nicht recht, was er sagen sollte, mehr als die naheliegenden Plattitüden fiel ihm nicht ein. Außerdem machte der Text ihn wütend, er spürte eine ungewohnte Besorgnis um sie in sich aufkeimen, und die unverhohlene Dreistigkeit der Mail machte ihn fassungslos. Besonders der eitle sexuelle Unterton war ekelerregend. Er hatte keine Ahnung, ob Steele allein lebte oder einen Partner hatte. Und obwohl er einen gewissen Groll gegen sie hegte, war er doch besorgt um sie und fragte sich, wie eine solche Mail auf sie wirken musste, ob sie sich eingeschüchtert fühlte.
    Sie war seit Jahren bei der Met und hatte es tagtäglich mit den Schattenseiten der Menschheit zu tun, aber eine Mail von einem Serienmörder war eben keine Alltäglichkeit. In irgendeiner Weise musste ihr das doch nahegehen. Sie musste doch etwas fühlen. Aber sie ließ sich nichts anmerken, ging so sachlich damit um, als gehörte es zu ihrer normalen Arbeitsroutine. Vielleicht spielte sie das nur, um ihm zu zeigen, wie zäh sie sein konnte.
    Sie saß sehr aufrecht da, die Lippen fest zusammengepresst, das Gesicht so weiß und leer wie eine Leinwand. Sie sah ihn an und wartete auf eine Antwort. Verzweifelt suchte er nach den richtigen Worten und fand sie nicht. »Haben Sie in Crimewatch erwähnt, dass er sich Tom nennt?«
    Sie nickte. »Ich habe mich dafür entschieden, falls es doch sein richtiger Name oder Spitzname ist, oder falls jemandem etwas dazu einfällt.«
    »Wann haben Sie die Mail bekommen?«
    »Vor einer Stunde. Natürlich lässt sie sich nicht zurückverfolgen.«
    Er schob die Hände in die Hosentaschen, lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und musterte sie eingehend. Noch immer keinerlei Gefühle in ihren Augen. Vor einer Stunde? Eine ganze Stunde lang hatte sie sich allein damit auseinandergesetzt, ohne ihren Mitarbeitern im Nebenzimmer ein Wort zu sagen? Wie hatte sie das für sich behalten können? Sie war ein ungewöhnlicher Mensch. Clarke wäre wie eine Rakete aus seinem Büro geschossen, stinkwütend oder aufgeregt oder beides, und

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