Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
Vom Netzwerk:
er den Rest der Getränkebestellungen aufnahm, konnte er kaum den Blick von Susan reißen.
    Trevor setzte sich neben Lee, und während sie in die Menükarte schaute, rutschte er näher heran. Näher als notwendig. Gerade als sie sich den Fischspezialitäten zuwandte, spürte sie seine Hand auf ihrem Schenkel. Es war eine leichte, vorsichtige, etwas zittrige Berührung, aber dann ließ er die Hand entschlossen dort liegen. Sie erschauerte.
    Das Atmen fiel ihr auf einmal schwer. Was sollte sie bloß tun? Ihn auch berühren? Lächeln? Etwas sagen?
    Schließlich schaffte sie es, ihn anzusehen, und er beugte sich zu ihr und flüsterte ihr ins Ohr: „Was machst du am Wochenende?"
    Sie schüttelte den Kopf, da sie nicht glaubte, dass ihre Stimme ihr gehorchen würde.
    „Wie klingt eine Reise ans Meer?"
    „Wundervoll", hauchte sie.
    „Ich kenne ein phantastisches Bed-and-Breakfast-Hotel in einem Ferienort. Mit tollen antiken Möbeln, einem Kamin im Schlafzimmer und einer Badewanne mit altmodischen Klauenfüßen."
    „Klingt herrlich."
    „Gut", sagte er mit einem Funkeln in den Augen. Dann nahm er die Hand weg und sprach mit Ben weiter.
    Sie starrte auf die Menükarte, ohne etwas zu sehen. Die Würfel waren gefallen. In vier Tagen würden sie und Trevor mehr als nur Freunde sein. Sie würden ein Liebespaar sein. Aber nicht wie die Liebespaare, die sie kannte, und das war das Schöne daran. Sie würden neue Regeln schaffen, unerforschtes Gebiet ergründen. Aber sie hatte keine Angst. Jedenfalls nicht sehr viel. Weil Trevor sie nicht im Stich lassen würde.
    „Lee?"
    Sie sah auf. Katy blickte Lee stirnrunzelnd an, da sie schon seit einer ganzen Weile versuchte, sie anzusprechen. „Teilst du dir ein Estragon-Huhn mit mir?"
    „Klar."
    „Gut. Denn ich habe vor, außerdem jedes einzelne Dessert zu bestellen, das sie hier haben."
    Lee klappte ihre Menükarte zu. Alles lief sehr gut. Trevor hatte den anderen offenbar nichts von ihrem kleinen Fauxpas erzählt. Und in vier Tagen ging es dann auf zur nächsten Phase in ihrem Leben. Einer Phase ohne Sorgen und ohne Zweifel.
    „Ach, und noch etwas", sagte Katy. „Nach dem Essen wollen wir alle zum Empire State Building gehen, okay?"
    Verständnislos sah sie Katy an. „Wieso denn das?"
    „Weil Ben bald Geburtstag hat. Also habe ich ihm versprochen, er könnte mit dir mal den Aufzug nehmen."

6. KAPITEL
    „Was ist das?" fragte Lee und sah sich das winzige Stück Stoff an, das Katy hochhielt.
    „Ein Slip."
    „Das soll ein Slip sein? Es könnte ja nicht mal meinen rechten Zeh bedecken."
    „Das soll es ja auch nicht. Es ist ein Tanga-Slip."
    „Ich trage keinen Tanga-Slip. Hab ich noch nie getan. Es bringt mir keinen Spaß, meine Unterwäsche aus Stellen herauszuziehen, für die sie nicht gedacht ist."
    „Du hast keinen Sinn fürs Abenteuerliche."
    „Doch. Ich ziehe es nur vor, meine Abenteuer ohne Zahnseide zu erleben."
    Katy warf den Anstoß erregenden Slip zurück auf den Grabbeltisch und ging zur Body-Abteilung von „Victoria's Secret" hinüber. Als Lee sich das letzte Mal Unterwäsche gekauft hatte, hatte sie ohne besonderes Interesse sieben identische, praktische Baumwollslips erstanden. Aber Baumwolle war für dieses Wochenende nicht gut genug. Sie brauchte auch neue BHs und ein Nachthemd. Im Grunde so ziemlich alles.
    „Wahnsinn!"
    Lee drehte sich zu Susan um, die sich gerade schwarze Strapse vorhielt, und runzelte die Stirn. „Ich werde keine Strapse brauchen.
    Ich habe nämlich nicht vor, Strümpfe zu tragen."
    „Doch nicht für dich, du Dummerchen. Für mich. Ich glaube, es wird göttlich aussehen zu meinen roten Pfennigabsätzen."
    „Wozu brauchst du rote Pumps, wenn du gar keinen Mann sehen willst?"
    Susan lachte. „Ich habe gesagt, ich will mich mit keinem einlassen.
    Das heißt doch nicht, dass ich einem Gerangel im Heu abgeneigt bin.
    Ich find' s nur schade, dass du die Idee mit Trevor zuerst gehabt hast.
    Sie ist so großartig, dass es schon beängstigend ist."
    „Ja, nicht wahr? Einerseits denke ich, es löst all meine Probleme auf einen Schlag, wenn ich mit Trevor schlafe, andererseits habe ich Angst, es könnte mein Leben ruinieren."
    „Lee, die Antwort auf all das ist ja so simpel." Susan nahm weiße Strapse und hielt sie sich vor. Sie bewunderte ihren Anblick in einem Spiegel, und ein schlanker junger Mann in buntem T-Shirt genoss ihn ebenso wie sie. Susan zuckte nicht mit der Wimper. Lee nahm an, dass sie sich so sehr daran gewöhnt hatte,

Weitere Kostenlose Bücher