Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
Vom Netzwerk:
entgeistert stehen. Eine vertraute Gestalt kam langsam auf sie zu.
    »Ach, zum Teufel noch mal!« sagte Holly Grace Beaudine in ihrem gedehnten Südstaatenakzent. »Der Blödmann hat dir doch tatsächlich ein Kind angehängt!«

21
    Auf der Stelle war es aus mit Francescas Selbstzufriedenheit. Holly Grace legte die Hand mit den lila lackierten Fingernägeln auf den Bund ihrer elegant geschneiderten weißen Sommerhose und schüttelte angewidert den Kopf. »Der Kerl ist doch noch genauso dämlich wie damals, als ich ihn geheiratet habe.«
    Francesca schoß das Blut ins Gesicht, alle Kollegen starrten in ihre Richtung.
    Plötzlich stand Clare vor ihnen. »Wollt ihr beide euch in meinem Büro unterhalten?« fragte sie nicht ohne Schadenfreude.
    Holly Grace merkte sofort, daß sie es mit der Chefin zu tun hatte, und verkündete: »Wir unterhalten uns am besten an einer Theke und nehmen uns einen zur Brust. Natürlich nur, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Warum sollte ich?« Clare machte eine einladende Geste zur Eingangstür. »Vielleicht möchtest du deine Erlebnisse morgen mit den Hörern teilen, Francesca. Das fasziniert sie bestimmt.«
    Francesca folgte Holly Grace in einigem Abstand zu einem eleganten silbernen Mercedes. Sie verspürte nicht die geringste Lust, mit Holly Grace irgendwohin zu fahren, aber ihre sensationslüsternen Kollegen sollten diese Szene nicht unbedingt miterleben. Schon fühlte sie eine Verspannung in den Schultermuskeln. Wenn sie sich so leicht von Holly Grace einschüchtern ließ, würde sie sich nie wieder erholen.
    Die lederne Innenausstattung des Mercedes roch förmlich nach Geld. Holly Grace stieg ein, streichelte sanft das Steuer und zog eine Sonnenbrille aus der Handtasche, die Francesca sofort als Modell von Hermès identifizierte. Francesca konnte sich an Holly Graces Garderobe nicht satt sehen. Die SASSY-Reklame war einfach überall, daher wunderte sie sich nicht, daß es Holly Grace so gutging. Möglichst unauffällig legte Francesca den Arm über einen Kaffeefleck in ihrem unförmigen Umstandskleid aus gelber Baumwolle.
    Schweigend fuhren sie nach Sulphur City, Francesca wurde vor Angst ganz flau im Magen. Jetzt, da Holly Grace Bescheid wußte, würde sie es sicher Dallie erzählen. Und wenn er dann Besitzansprüche anmelden würde? Was sollte sie tun? Sie sah starr geradeaus und dachte angestrengt nach. Am Stadtrand
von Sulphur City sah Holly Grace sich zwei Raststätten näher an und fuhr weiter. Bei der dritten, die am wenigsten vertrauenerweckend wirkte, hielt sie an. »Hier gibt’s bestimmt ’ne gute texanisch-mexikanische Küche. Hier stehen sechs Laster und drei Harleys. Was meinst du?«
    Der bloße Gedanke an Essen verursachte Francesca Übelkeit. Sie wollte es möglichst schnell hinter sich bringen. »Mir ist es egal. Ich habe keinen Hunger.«
    Holly Grace klopfte mit den Fingernägeln auf das Steuerrad. »Die Laster sind ein gutes Zeichen, bei den Motorrädern kann man nie wissen. Manche Motorradfahrer sind so bekifft, daß sie den Unterschied zwischen gutem texanisch-mexikanischem Essen und einer Schuhsohle gar nicht merken.« Holly Grace stellte den Motor ab, ihr Entschluß stand fest.
    Ein paar Minuten später saßen beide im Restaurant, Francesca konnte sich nur mit Mühe zwischen Bank und Tisch quetschen. Holly Grace war ganz das elegante Modell. An der Wand über ihnen hingen Stierhörner und die Haut einer Klapperschlange, garniert mit mehreren alten texanischen Nummernschildern. Holly Grace schob die Sonnenbrille hoch und nickte mit Blick auf die Tabascoflasche auf dem Tisch. »Hier schmeckt’s bestimmt hervorragend.«
    Eine Kellnerin erschien. Holly Grace bestellte ein Taco, Francesca Eistee. Holly Grace wunderte sich nicht über den Mangel an Appetit. Sie fuhr sich durchs Haar und summte das Lied aus der Jukebox mit. Francesca kam diese Szene sehr vertraut vor, als ob sie schon einmal mit Holly Grace hier gesessen hätte. Dann merkte sie, daß sie sie an Dallie erinnerte.
    Endlich brach Francesca das Schweigen. Angriff ist die beste Verteidigung, dachte sie. »Das Baby ist nicht von Dallie.«
    Holly Grace musterte sie skeptisch. »Ich kann gut rechnen.«
    »Nein. Versuchen Sie nicht, mir Schwierigkeiten zu machen! Mein Leben geht Sie gar nichts an.«
    Holly Grace spielte mit ihrem teuren Armband. »Ich hab’
deine Sendung gehört, als ich auf der US 90 vorbeigefahren bin. War das eine Überraschung! Vor Schreck wär’ ich fast im Graben gelandet. Deine

Weitere Kostenlose Bücher