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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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führen, Dallie und ich springen uns immer bei.«
    »Du hast diese Aussprache erzwungen, Holly Grace. Tu doch, was du willst!« Ich passe schon auf mich auf, dachte sie. Und auf alles, was mir gehört.
    Holly Grace sagte gar nichts mehr. Francesca bezahlte die Rechnung, obwohl sie es sich nicht leisten konnte. In den nächsten Tagen sah sie dauernd zur Tür des Sendehauses, aber als Dallie nicht auftauchte, schloß sie daraus, daß Holly Grace den Mund gehalten hatte.
     
    Sulphur City war ein unscheinbares kleines Nest, nur berühmt für seine Unabhängigkeitsfeier am vierten Juli. Dann ließ die örtliche Handelskammer eine riesige Achterbahn in der Rodeo-Arena aufstellen und drumherum jede Menge Zelte und Stände. Unter einem grünweißen Marktstand boten die Tupperware-Damen ihre Frischhaltedosen feil, im Zelt nebenan
zeigte der Nationale Lungenverband Hochglanzfotos von kranken Organen. Die Pekannußfarmer wetteiferten mit den Mitgliedern der Pfingstgemeinde, die Prospekte mit Affenbildern verteilten, und die Kinder tobten durch sämtliche Zelte, um möglichst viele Ansteckbuttons und Ballons einzuheimsen, die sie bei nächster Gelegenheit wieder fortwarfen.
    Francesca bewegte sich unbeholfen durch die Massen, um zum Übertragungszelt des KDSC zu gelangen; schon seit dem vergangenen Nachmittag plagten sie heftige Kreuzschmerzen. Obwohl es erst zehn Uhr morgens war, setzte ihr die Hitze schon sehr zu. Sehnsüchtig sah sie zum Softeisstand hinüber, hatte aber keine Zeit mehr, da ihre Show in zehn Minuten beginnen sollte. Ein Interview mit der Siegerin im Miß-Sulphur-City-Wettbewerb stand auf dem Programm. Ein Farmer mittleren Alters verlangsamte seinen Schritt und betrachtete sie wohlgefällig. Sie nahm keine Notiz von ihm. Ihr Bauch stand vor wie ein Zeppelin, in ihrem hochschwangeren Zustand dürfte sie kaum ein Opfer der Begierden werden.
    Kurz bevor sie das Zelt erreichte, hörte sie eine einsame Trompete. Die Mitglieder der High-School-Band probten für ihren Einsatz. Ein Junge spielte den Yankee Doodle, sein Instrument blitzte in der Sonne und blendete Francesca, die ihre Augen aber nicht von ihm lassen konnte.
    Gnadenlos knallte die Sonne vom texanischen Himmel herab. Der Duft von frischem Popcorn und Staub vermischte sich mit dem Geruch von Pferdemist und belgischen Waffeln. Zwei Mexikanerinnen kamen vorbei, sie hielten ihre Kinder im Tragetuch und unterhielten sich angeregt auf spanisch. Die Wagen ratterten geräuschvoll über die Achterbahn, die Mexikanerinnen lachten, und direkt neben Francesca gingen Knallkörper los. Sie fühlte sich richtig zu Hause.
    Ohne es zu bemerken, war sie Teil dieses großen, ordinären Schmelztiegels geworden – im Land der Außenseiter und Randgruppen. In England hatte sie sich nie so lebendig, so
ganz, so richtig zu Hause gefühlt. Irgendwie war sie in diesen brodelnden Topf hineingeraten und auch eine waschechte Amerikanerin geworden.
    »Geh lieber aus der Sonne, Francie, sonst bekommst du noch einen Hitzschlag!«
    Holly Grace ging plötzlich neben ihr und lutschte ein Eis am Stiel. Francesca spürte einen dicken Kloß im Hals. Seit dem gemeinsamen Lunch vor zwei Wochen hatte sie Holly Grace nicht wiedergesehen, hatte aber ununterbrochen an sie denken müssen. »Ich dachte, Sie wären in New York«, sagte sie matt.
    »Ich bin auf dem Weg dahin, aber ich wollte mal sehen, wie’s dir geht.«
    »Ist Dallie auch hier?« Francesca sah sich suchend um. Zu ihrer Erleichterung schüttelte Holly Grace den Kopf. »Ich habe ihm nichts gesagt. Er spielt nächste Woche ein Turnier, da kann er keine Ablenkungen brauchen. Du siehst aus, als ob du jede Minute platzt.«
    »Genauso fühle ich mich auch.« Sie rieb sich das schmerzende Kreuz. Holly Grace sah sie voller Mitgefühl an. »Der Arzt meint, es dauert noch eine Woche.«
    »Hast du Angst?«
    Sie legte die Hand auf den Bauch, wo ein kleiner Fuß von innen strampelte. »Im letzten Jahr habe ich so viel durchgemacht, daß eine Geburt auch nicht viel schlimmer sein kann.« Als Clare ihr aus dem Zelt heraus winkte, fügte sie noch hinzu: »Außerdem freue ich mich schon, mich mal ein bißchen ausruhen zu können.«
    Holly Grace lachte. »Glaubst du nicht, daß du jetzt mit dem Arbeiten aufhören solltest?«
    »Möchte ich ja gern, aber meine Chefin gibt mir nur einen Monat bezahlten Urlaub, und den will ich erst nach der Geburt in Anspruch nehmen.«
    »Die Frau sieht aus, als ob sie Eisen frühstückt.«
    »Nur Schrauben und

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