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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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aufgesetzt, als ob sie vor Langeweile umkäme. Sie schien zu sagen: Und das nennst du dein Bestes tun?
    »Mach, daß sie verschwindet!« raunte Dallie Skeet zu. Skeet rieb gerade den Schläger mit einem Tuch ab und schien taub zu sein. Dallie marschierte in Richtung Seile. »Ich will, daß du sofort von hier verschwindest«, giftete er Francesca an. »Was, zum Teufel, treibst du hier überhaupt?«
    Wieder dieses mokante, herablassende Lächeln. »Ich will dich nur daran erinnern, was hier auf dem Spiel steht, Darling.«
    »Du bist verrückt!« zischte er. »Falls du es in deiner Ignoranz nicht bemerkt haben solltest – ich bin in einem Three-way Tie für den zweiten Platz in einem der größten Turniere des Jahres, und auf diese Art Ablenkung kann ich gut verzichten.«
    Francesca richtete sich kerzengerade auf. Dann beugte sie sich vor und flüsterte ihm leise ins Ohr: »Der zweite Platz ist nicht gut genug.«
    Später meinte Dallie immer, keine Jury der Welt hätte ihn für schuldig befunden, wenn er sie auf der Stelle erwürgt hätte. Aber seine Partner zogen weiter zum Tee, er war wieder an der Reihe und hatte einfach keine Zeit.
    Bei den nächsten neun Löchern schlug er den Ball gnadenlos, zwang ihm seinen Willen auf, setzte ihm mit aller Kraft zu. Durch pure Willensanstrengung zwang er die Putts mit einem sicheren Schlag in die Löcher. Mit einem Schlag! Jeder Schuß fiel gewaltiger aus als der vorherige, und jedesmal, wenn er zur Tribüne sah, redete Holly Grace wie wild auf Francesca ein. Erklärte ihr, was für eine magische Bewandtnis es mit seinem Spiel hatte, erklärte ihr, daß sie einem historischen Augenblick
in der Geschichte des Golfs beiwohnte. Doch was er auch tat, wie sehr er alle überraschte, wie heroisch er auch spielte, jedesmal, wenn er zu Francesca hinsah, schien ihre Miene auszudrücken: Und das nennst du dein Bestes tun?
    Vor lauter Wut über ihre spöttische Herablassung bekam er gar nicht richtig mit, wie sich seine Position veränderte. Doch, er sah die Anzeigentafel. Er wußte, daß die anderen hinter ihm zurückgefallen waren, auch Seve. Aber erst, als er am vierzehnten Loch ein Birdie schaffte, wurde ihm klar, daß seine wütende Attacke ihm zwei unter Par eingebracht hatte. Mit nur noch vier Löchern vor sich war ihm der erste Platz im US Classic sicher.
    Zusammen mit Jack Nicklaus.
    Dallie schüttelte den Kopf. Er ging zum fünfzehnten Tee. Wie konnte das nur passieren? Wieso spielte Dallas Beaudine aus Wynette, Texas, zusammen mit Jack Nicklaus? Er durfte nicht weiter darüber nachdenken, sonst würde sich der Bär wieder melden.
    ›Du schaffst es nicht, Beaudine. Du beweist nur, daß Jaycee recht hatte. Sag’ ich ja schon seit Jahren. Du bist einfach nicht Manns genug, das hier durchzuziehen. Nicht gegen mich.‹
    Er sah zur Zuschauertribüne hinauf. Sie beobachtete ihn. Als er ihr einen bitterbösen Blick zuwarf, stellte sie einen Fuß vor den anderen und bückte sich ein ganz klein wenig, so daß die alberne Rüsche ihres Tupfenkleides sich an ihrem Bein hinaufschob. Sie drückte die Schultern nach hinten, wodurch sich ihre Kurven ganz deutlich durch das weiche Baumwollmaterial abzeichneten. ›Hier ist deine Trophäe‹, wollte dieser zierliche Körper ihm sagen. ›Vergiß nicht, um welchen Preis du spielst!‹
    Er donnerte den Ball über das fünfzehnte Fairway. Wenn das hier vorbei war, würde er sich nie mehr mit so einem Biest einlassen. Gleich nach dem Turnier würde er Francesca eine Lektion erteilen und die erstbeste Schönheit vom Land heiraten, die ihm über den Weg lief.
    Am fünfzehnten und sechzehnten Loch schaffte er ein Par, Nicklaus ebenfalls. Jacks Sohn war die ganze Zeit bei ihm und reichte ihm die Schläger, half ihm beim Abschätzen des Grüns. Dallies Sohn stand hinter der Absperrung und trug das »Fahr-zur-Hölle«-T-Shirt und eine entschlossengrimmige Miene zur Schau. Dallie schwoll jedesmal der Kamm, wenn er ihn sah. Das war doch ein verdammt aufdringlicher kleiner Bursche!
    Das siebzehnte Loch war kurz und unangenehm. Jack plauderte ein bißchen mit der Menge, als er auf das Grün ging. Er hatte sich seine Zähne an schwierigen Schlägen ausgebissen, ihm konnte es nie knapp genug sein. Dallie schwitzte durch Hemd und Handschuhe. Er war berühmt für seine Blödeleien mit dem Publikum, aber dieses Mal hüllte er sich in unheilvolles Schweigen. Nicklaus spielte so gut wie eh und je, es fetzte nur so. Eigentlich war er mit siebenundvierzig zu alt, um

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