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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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blieb doch der tollste Mann, den sie je gesehen hatte.
    Er stützte sich mit einer Hand gegen den Türrahmen und sah auf sie herab. »Francie, ich versuche dir schon die ganze Zeit klarzumachen, daß ich deine Geschichte nicht hören will. Aber da du offenbar sehr darauf brennst, sie loszuwerden, will ich’s endlich hinter mich bringen. Ich will nämlich unbedingt weg von dir. Schieß los!« Er betrat das Zimmer, lümmelte sich auf einen Stuhl und legte die Stiefel auf den Tischrand. »Du schuldest mir so um die zweihundert Eier.«
    »Zweihundert …«
    »Du hast gestern abend einen ziemlichen Schrotthaufen hinterlassen.« Er kippelte mit dem Stuhl. »Einen Fernseher, zwei Lampen und diverse andere Kleinigkeiten. Macht insgesamt fünfhundertsechzig Dollar, aber nur, weil ich dem Geschäftsführer ein Spiel mit achtzehn Löchern versprochen habe, wenn ich das nächste Mal hier vorbeikomme. In deiner Brieftasche waren kaum über dreihundert – das reicht leider nicht ganz.«
    »In meiner Brieftasche?« Hastig öffnete sie den Koffer. »Du bist an meine Brieftasche gegangen! Wie konntest du nur? Das ist mein Privatbesitz. Das darfst du …« Als sie die Brieftasche aus der Handtasche zog, waren ihre Hände genauso feucht wie ihre Jeans. Sie warf einen entgeisterten Blick hinein. Kaum hörbar flüsterte sie: »Sie ist leer. Du hast mein ganzes Geld genommen.«
    »Diese Art Rechnung muß ganz schnell beglichen werden, sonst hat man hier sofort die Polizei auf dem Hals.«
    Völlig saft- und kraftlos ließ sie sich aufs Bett fallen. Jetzt war sie endgültig am Boden. Alles war weg – Kosmetika, Kleider, das letzte Geld. Sie hatte gar nichts mehr. Das Unglück, das seit Chloes Tod mit rasender Geschwindigkeit vorwärts gesaust war, hatte sie endgültig in den Abgrund gerissen.
    Dallie tippte mit einem moteleigenen Kugelschreiber auf den Schreibtisch. »Francie, es war nicht zu übersehen, daß du keine Kreditkarten da drin hast … und auch kein Flug-Ticket. Ich will jetzt auf der Stelle von dir hören, daß dein Jet nach London in Mr. Huuuitong steckt und Mr. Huuuitong in einem Schließfach im Flughafen auf dich wartet.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und starrte die Wand an. »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte sie mit erstickter Stimme.
    »Du bist ein großes Mädchen, du mußt dir ganz schnell was einfallen lassen.«
    »Ich brauche Hilfe.« Sie sah ihn flehentlich an. »Ich komme allein mit dieser Situation nicht klar.«
    Mit einem Ruck setzte er den Stuhl wieder ganz auf den Boden. »O nein, meine Dame! Das ist dein Problem, das wälzt du nicht auf mich ab.« Die Stimme klang hart und rauh, das war nicht der lachende Dallie, der sie vom Straßenrand aufgelesen hatte und ihr wie ein Ritter in schimmernder Rüstung im »Blue Choctaw« zu Hilfe geeilt war, als Retter in höchster Not.
    »Wenn du mir nicht helfen willst, warum hast du mich dann mitgenommen? Du hättest mich einfach stehen lassen sollen, genau wie die andern.«
    »Vielleicht wäre es ganz hilfreich, wenn du dir mal den Kopf zerbrichst, warum alle so schnell wie möglich von dir wegwollen.«
    »Das ist doch nicht meine Schuld. Das sind die Umstände.« Sie erzählte ihm alles, angefangen von Chloes Tod. Sie stieß die ganze Geschichte sehr hastig hervor, aus Angst, er könne einfach weggehen. Sie hätte also alles verkauft, um das Ticket für die Heimreise bezahlen zu können, sagte sie. Aber plötzlich wurde ihr klar, daß sie nicht ohne Geld und Kleider nach London zurückkehren konnte. Und die Demütigung mit dem schrecklichen Film! Alle würden über sie lachen. Also mußte sie wohl oder übel hierbleiben, wo sie keiner kannte, bis Nicky von seinem Techtelmechtel mit der blonden Mathematikerin zurückkam und sie am Telefon mit ihm sprechen konnte. Darum hatte sie sich auf die Suche nach Dallie gemacht. »Verstehst du das denn nicht? Ich kann erst nach London zurückkehren, wenn ich weiß, daß Nicky mich am Flughafen abholt.«
    »Ich dachte, ihr wart verlobt?«
    »Das sind wir auch.«
    »Wieso hat er dann ein Techtelmechtel mit einer blonden Mathematikerin?«
    »Weil er schmollt.«
    »Francie, um Gottes willen!«
    Sie stürzte sich vor ihm auf die Knie und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich kann wirklich nichts dafür, Dallie. Ehrlich nicht. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, haben wir uns gestritten, weil ich seinen Heiratsantrag nicht annehmen wollte.« Dallies Gesicht wurde auffallend ruhig. Offenbar hatte

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