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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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er sie mißverstanden. »Nein, es ist nicht so, wie du denkst. Er heiratet mich. Wir haben uns schon hundertmal gestritten, und hinterher macht er mir einen neuen Antrag. Ich muß ihn nur ans Telefon bekommen und ihm sagen, daß ich ihm verziehen habe.«
    Dallie schüttelte den Kopf. »Der arme Kerl«, murmelte er.
    Sie versuchte ihn böse anzufunkeln, schaffte es aber nicht vor lauter Tränen. Sie bemühte sich krampfhaft, nicht die Beherrschung zu verlieren. »Dallie, ich muß irgendwie die nächsten Wochen überbrücken, bis ich mit Nicky reden kann. Ich habe gedacht, daß du mir helfen kannst, aber gestern nacht wolltest du nicht mit mir sprechen. Du hast mich so wütend gemacht, und jetzt hast du mir mein ganzes Geld weggenommen. Wenn du bloß vernünftig gewesen wärst, Dallie, dann wäre das alles nicht passiert.«
    »Da hört sich doch alles auf!« Dallies Stiefel klopften auf den Boden. »Jetzt willst du mir die Schuld in die Schuhe schieben. Verdammt noch mal, ich hasse Menschen wie dich. Egal was passiert, ihr schiebt die Schuld grundsätzlich auf andere.«
    Sie sprang auf. »Ich muß mir das nicht anhören. Ich wollte nur ein bißchen Hilfe.«
    »Und ein kleines bißchen Bargeld.«
    »In ein paar Wochen kann ich es auf Heller und Pfennig zurückzahlen.«
    »Falls Nicky dich zurücknimmt.« Er streckte die Beine wieder lang aus und schlug die Füße übereinander. »Francie, du scheinst nicht begreifen zu wollen, daß ich ein Fremder bin, der dir zu nichts verpflichtet ist. Ich kann nicht mal auf mich selbst aufpassen und denke gar nicht dran, mich um dich zu
kümmern, auch nicht für ein paar Wochen. Ehrlich gesagt, kann ich dich überhaupt nicht leiden.«
    Völlig verständnislos sah sie ihn an. »Du kannst mich nicht leiden?«
    »Nein, Francie.« Seine Wut war verraucht. Er sprach so ruhig und überzeugt, daß sie ihm glauben mußte. »Schau mal, Süße, du siehst wirklich einmalig aus, bist zwar ein bißchen klein geraten, aber küssen kannst du wie eine Weltmeisterin. Ich gebe ja gerne zu, daß wir eventuell was Amüsantes unter der Bettdecke zustande gebracht hätten. Wenn du eine andere Persönlichkeit hättest, könnte ich schon für ein, zwei Wochen meinen Kopf verlieren. Du hast aber keine andere Persönlichkeit. Und so, wie du bist, will ich dich nicht geschenkt haben. Du hast so ungefähr die schlechtesten Eigenschaften, die man nur haben kann, und keine angenehmen als Ausgleich.«
    Sie sank aufs Bett, zutiefst verletzt. »Ach, so ist das«, sagte sie leise.
    Er stand auf und zog seine Brieftasche. »Ich habe momentan nicht viel Bargeld. Den Rest von der Motelrechnung zahle ich mit Plastikgeld. Ich lasse dir fünfzig Dollar hier, damit du dich ein paar Tage über Wasser halten kannst. Wenn du sie mir zurückzahlen kannst, schick mir ’nen Scheck nach Wynette, Texas. Wenn du’s nicht tust, weiß ich, daß es mit Nicky und dir nicht geklappt hat, und hoffe, daß sich bald bessere Jagdgründe für dich auftun.«
    Nach dieser Ansprache warf er den Motelschlüssel auf den Tisch und ging hinaus.
    Sie war endgültig allein. Und ganz unten.
     
    Skeet lehnte zum Fenster des Beifahrersitzes hinaus, als Dallie auf den Riviera zukam. »Soll ich fahren?« fragte er. »Du kannst dich hinten ein bißchen hinhauen und schlafen.«
    Dallie setzte sich ans Steuer. »Du fährst zu langsam, und ich will auch nicht schlafen.«
    »Wie du willst.« Skeet machte es sich bequem und reichte Dallie einen Plastikbecher mit Kaffee. Er gab ihm auch einen rosaroten Zettel. »Das ist die Telefonnummer von der Frau an der Kasse.«
    Dallie zerknüllte das Papier und stopfte es in den Aschenbecher, wo schon zwei andere Zettel lagen. Er setzte sich die Mütze auf. »Hast du schon mal was von Pygmalion gehört, Skeet?«
    »Meinst du den Baseballspieler aus Wynette?«
    »Nein, das war Pygena, Jimmy Pygena. Der ist nach Corpus Christi gezogen und hat ’nen Laden aufgemacht. Pygmalion heißt ein Theaterstück von George Bernard Shaw über ein Blumenmädchen aus London, aus der eine feine Dame gemacht wird.« Er drehte den Zündschlüssel um und schaltete die Scheibenwischer ein.
    »Nicht gerade spannend, Dallie. Das Stück, das wir in St. Louis gesehen haben, Oh! Calcutta!, fand ich richtig gut.«
    »Ja, ich weiß, Skeet. Mir hat’s auch gefallen, aber es gilt allgemein nicht als besonders gute Literatur. Sagt nicht viel aus über die menschliche Natur, wenn du weißt, was ich meine. In Pygmalion heißt es, daß Menschen sich

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