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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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reißen, Anspielungen zu machen, die ich nicht verstehe. Ihr bringt nicht mal so viel Takt auf, es hinter meinem Rücken zu machen. Ihr macht’s vor meiner Nase.«
    Dallie knöpfte sich das Hemd auf. »Mein Gott, Francie, reg dich doch nicht so auf!«
    Sie ließ sich auf die Bettkante fallen. Er hatte sie nicht angesehen  – nicht ein einziges Mal, seit er dieses Zimmer betreten hatte, nicht einmal, wenn er mit ihr geredet hatte. Als ob sie Luft für ihn wäre – und ohne die geringste Anziehungskraft. Und sie hatte sich Sorgen gemacht, er würde mit ihr schlafen wollen als Gegenleistung dafür, daß sie das Zimmer mit ihm teilen durfte. Lächerlich! Er fand sie völlig unattraktiv, konnte sie überhaupt nicht leiden. Sie sah ihm beim Ausziehen zu, bewunderte seine leicht behaarte, muskulöse Brust. Sie ließ sich immer tiefer in ihre Depression sinken.
    »Hör mal, Francie, unsere Stammkneipen würden dir überhaupt nicht zusagen. Da gibt’s keine Tischdecken und nur fritiertes Zeugs zu essen.«
    Sie mußte an den »Blue Choctaw« denken und gab ihm insgeheim recht. Sie warf einen Blick auf den Fernsehschirm. Ein Film mit dem Titel »Ich träume von Jeannie« wurde heute schon zum zweiten Mal gezeigt. »Das macht nichts, Dallie. Ich esse liebend gern Fritiertes, und Tischtücher sind sowieso passé. Meine Mutter hat letztes Jahr eine Party für Nurejew gegeben, da hat sie Tischsets genommen.«
    »Wetten, daß die Karte von Louisiana nicht draufgedruckt war?«
    »Das fehlte bei Porthault in der Musterkollektion.«
    Er kratzte sich seufzend die Brust. Warum sah er sie nie an?
    »Das sollte ein Scherz sein, Dallie. Ich kann auch Witze reißen.«
    »Tut mir leid, Francie, aber besonders komisch sind die nicht.«
    »Für mich schon. Und für meine Freunde auch.«
    »Ja? Gut, das ist noch so ein Punkt. Unsere Geschmäcker gehen wohl auch weit auseinander, was Freunde betrifft. Meine Zechkumpane gefallen dir bestimmt nicht. Manche sind Golfer, manche wohnen hier, und manche sprechen falsches Englisch. Die sind nicht deine Kragenweite.«
    »Offen gesagt, ich kann mit allen Menschen auskommen, wenn sie nicht gerade in der Mülltonne wohnen.«
    Dallie grinste und ging ins Badezimmer zum Duschen. Zehn Minuten später flog die Tür auf. »Warum ist meine Zahnbürste naß?« schrie er krebsrot vor Zorn und wedelte mit dem Stein des Anstoßes vor ihrer Nase herum.
    Ihr Wunsch war in Erfüllung gegangen, er sah sie an, durchbohrte sie mit seinem Blick – und es gefiel ihr überhaupt nicht. Sie wich vor ihm zurück und versuchte eine reizend-zerknirschte Miene zu machen. »Ich habe sie mir ausgeborgt.«
    »Was? So was Ekliges ist mir noch nicht passiert!«
    »Ja, weißt du, ich habe meine nämlich verloren, und ich …«
    »Ausgeborgt!« Sie wich noch weiter zurück, offenbar kam er erst richtig in Fahrt. »Hier geht’s doch nicht um eine Tasse Zucker, meine Liebe! Hier geht’s um eine verdammte Zahnbürste, eine höchst intime Sache!«
    »Ich habe sie immer desinfiziert.«
    »Immer?! Heißt das etwa, daß du sie mehrmals benutzt hast?«
    »Nicht sehr oft. Wir kennen uns ja erst ein paar Tage.«
    Er schleuderte ihr die Zahnbürste vor die Füße. »Da hast du das verdammte Ding! Ich habe nichts gesagt, als du meine Klamotten angezogen hast, nichts, als du meinen Rasierapparat vermurkst hast. Daß du mein Deodorant nicht zuschraubst, habe ich ignoriert und auch das Chaos, das du hier anrichtest. Aber was zuviel ist, ist zuviel!«
    Sie merkte, daß er wirklich und wahrhaftig wütend war. Sie mußte ganz unbewußt eine unsichtbare Grenze überschritten
haben. Aus unerklärlichen Gründen wollte er die Sache mit der Zahnbürste hochspielen. Wieder kam diese panische Angst in ihr auf. Er würde sie hinauswerfen, sie war zu weit gegangen. In wenigen Sekunden würde er auf die Tür zeigen und ihr befehlen, für alle Zeiten aus seinem Leben zu verschwinden.
    Sie warf sich ihm an den Hals. »Dallie, es tut mir so leid.« Er starrte sie mit ausdrucksloser Miene an. Sie legte beide Hände auf seine Brust, sah ihm tief in die Augen. »Sei mir nicht böse!« Sie drängte sich ganz dicht an ihn und legte die Wange auf seine Brust. Kein Mann konnte ihr widerstehen. Nicht, wenn sie es darauf anlegte. Hatte Chloe ihr nicht von klein auf beigebracht, die Männer zu bezaubern?
    »Was machst du denn da?« fragte er.
    Sie gab keine Antwort, schmiegte sich nur sanft und zutraulich wie ein schläfriges Kätzchen an ihn. Er roch nach frischer

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