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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Chance, viel Geld zu verdienen. Schon vor langer Zeit hatte sie sich fest vorgenommen, sofort zuzugreifen, wenn sich ihr eine gute Gelegenheit böte.
    Sie setzte sich in den alten Lehnstuhl und legte sich einen Fuß über das nackte Knie. Das kleine goldene Fußkettchen funkelte in der Sonne und warf einen spiralförmigen Lichtreflex an die Zimmerdecke. Bilder aus der Glitzerwelt der High-Society schossen ihr durch den Kopf – Designer-Mode, Pelzmäntel, berühmte Restaurants in New York. Nach Jahren der Plackerei war ihr das Große Los in den Schoß gefallen.
    Sie wärmte sich die Hände an der heißen Tasse und sah zu Dallie hinunter. Wer wußte, daß ihre Wege sich getrennt hatten, fragte sie immer wieder nach der Scheidung. Sie verstanden
nicht, warum Holly Grace und Dallie immer noch verheiratet waren und sich wohl fühlten dabei. Sie fühlten sich als Familie.
    Ihr Blick blieb an seinem Schenkel hängen, der so viele Lustgefühle in ihr geweckt hatte. Wann hatten sie sich zum letzten Mal geliebt? Sie wußte es nicht mehr. Sie wußte nur, daß alle alten Probleme zwischen ihnen auftauchten, sobald sie zusammen ins Bett gingen. Holly Grace war wieder das hilflose junge Mädchen, das Schutz suchte, und Dallie der minderjährige Ehemann, der sich verzweifelt bemühte, seine Familie zu ernähren, wobei er kläglich scheiterte. Seit sie nicht mehr zusammen schliefen, war auch diese alte Rollenverteilung nicht mehr gegeben. Liebhaber gab es schließlich wie Sand am Meer, hatten sie entdeckt, beste Freunde waren schwer zu finden.
    Dallie drehte sich stöhnend auf den Bauch. Sie ließ ihn noch ein paar Minuten in Ruhe, dann setzte sie sich auf den Bettrand. »Ich hab’ dir Kaffee mitgebracht. Trink mal, vielleicht macht dich das bis nächste Woche wieder fit.«
     
    Er stemmte sich aus den Kissen hoch und streckte mit halbgeschlossenen Augen die Hand aus. Sie gab ihm die Tasse und strich ihm das blonde Haar aus der Stirn. Auch mit Bartstoppeln und wirrem Haar sah er einfach hinreißend aus.
    »Hast du Francie heute morgen schon gesehen?« brummte er.
    »Ja, ungefähr drei Sekunden lang im Wohnzimmer, dann ist sie weggelaufen. Dallie, ich will ja deinen Geschmack nicht kritisieren, aber diese Frau ist doch irgendwie übergeschnappt.« Sie mußte wieder an die Szene auf dem Parkplatz denken. »Die ist ja gestern abend ganz schön über dich hergefallen! Das muß ich ihr lassen. Die einzige andere Frau, die sich so etwas bei dir trauen würde, bin ich.«
    Er blickte sie finster an. »Das ist nicht das einzige, was ihr gemeinsam habt. Ihr beide quatscht zuviel am frühen Morgen.«
    Holly Grace ignorierte seine schlechte Laune. Dallie war immer grantig nach dem Aufwachen, sie war immer munter und wollte sich unterhalten. Manchmal gelang es ihr, ihm interessante Neuigkeiten aus der Nase zu ziehen, wenn er noch nicht ganz klar im Kopf war. »Sie ist die interessanteste Streunerin, die du bisher aufgelesen hast – noch besser als dieser komische Liliputaner-Clown. Skeet hat mir erzählt, wie sie Kleinholz aus deinem Motelzimmer in New Orleans gemacht hat. Schade, daß ich nicht dabeisein konnte.« Sie rückte ganz nah an ihn heran. »Nur so aus Neugier – warum hast du ihr nichts von mir erzählt?«
    Er starrte sie an. »So was Albernes! Natürlich wußte sie über dich Bescheid. Ich habe dich dauernd in ihrer Gegenwart erwähnt.«
    »Das hat Skeet auch behauptet, aber habt ihr zufällig auch mal das Wort ›Frau‹ fallenlassen?«
    »Na klar!« Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Glaub’ ich wenigstens.«
    »Tut mir leid, Schatz, mir kam es so vor, als ob sie diese Kröte zum ersten Mal schlucken mußte.«
    »Na und? Was macht das schon? Francie ist viel zu sehr in sich selbst verliebt, um für andere etwas zu empfinden. Was mich betrifft, so ist sie für mich erledigt.«
    Holly Grace war nicht überrascht. Der Kampf auf dem Parkplatz hatte so etwas Endgültiges an sich gehabt … es sei denn, die beiden liebten sich zum Verzweifeln, genau wie Dallie und sie es früher getan hatten.
    Hastig warf er die Decke zurück und sprang aus dem Bett. Er trug nur einen weißen Baumwollslip. Sie bewunderte seinen schönen Körper. Wie kamen Männer bloß darauf, daß Frauen keinen Gefallen am Anblick von Männerkörpern hätten? Das hatten sich vermutlich Intellektuelle mit Doppelkinn und Bierbauch ausgedacht.
    Dallie bemerkte ihren Blick und zog eine Grimasse, obwohl
es ihm Spaß machte. »Ich muß Skeet suchen und ihn

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