Kommando-Operation (Drei Military Action Thriller in einem Band) (German Edition)
Anlage.
Tarvisio machte Henriquez ein Zeichen.
Mara verstand sofort.
Mochten sie auch ansonsten im persönlichen Umgang ihre Differenzen haben, so waren sie dennoch in der Lage, während eines Einsatzes präzise zusammenzuarbeiten.
Zunächst galt es, die beiden Wächter auszuschalten.
Eine Alarmsirene schrillte.
Eine Lautsprecheransage in rahmanischer Sprache war zu hören.
Tarvisio und Henriquez verstanden kein Wort, aber es war anzunehmen, dass dieser Alarm etwas mit ihnen zu tun hatte. Wahrscheinlich waren die toten Soldaten auf der Hügelkuppe gefunden worden.
Die Wächter wirbelten herum.
Einer von ihnen entdeckte Henriquez hinter einem Geländewagen aus der Deckung auftauchen. Der Rahmanier feuerte sofort sein Sturmgewehr ab. Die Kugeln zischten durch die Halle, wurden als tückische Querschläger von den gepanzerten Fahrzeugen weitergereicht.
Tarvisio befand sich etwa zwanzig Meter von Henriquez entfernt hinter einem Anhänger zum Verstauen von Nachrichtentechnik.
Er schnellte dahinter hervor und feuerte die MP7 ab.
Die Waffe wummerte los.
Die beiden Rahmanier sanken getroffen zu Boden.
„Das war nicht ganz so, wie geplant!“, meinte Henriquez.
„Spielt das noch eine Rolle?“
„Hilf mir, jetzt muss es schnell gehen.“
Es gefiel Tarvisio nicht, dass Henriquez ihn herumkommandierte.
Aber sie war nun einmal die Waffenexpertin von ihnen beiden. Er wusste, was sie vorhatte, auch ohne, dass sie es laut zu sagen brauchte.
Ein paar Sprengladungen an den Munitionskisten konnten innerhalb des Bunkers für das nötige Chaos sorgen, wenn es hart auf hart ging. Die Druck- und Hitzewelle der Detonation konnte nirgends entweichen und würde sich über einen beträchtlichen Teil der Anlage fortsetzen.
Henriquez hängte sich die MP7 über die Schulter, griff an die Taschen ihres Kampfanzugs und setzte einen Sprengsatz an insgesamt drei der Munitionskisten.
Tarvisio besorgte dasselbe bei drei weiteren Kisten.
Jeder von ihnen verfügte über einen Sender, um die Ladungen zu zünden.
„Vorwärts“, forderte der Italiener. „Wir haben nicht viel Zeit.
*
Breckinridge, Furrer, Vanderlantjes, Karapok und Leclerque näherten sich dem Bunkerkomplex. Auf Schleichwegen hatten sie sich dem Zielgebiet genähert und den Van schließlich zurückgelassen, als es gar nicht mehr weiterging. Dort hatte sie die volle Kampfmontur angelegt, sich die Gesichter schwarz gefärbt und waren zu Fuß weitermarschiert.
Das Gelände war unwegsam. Außerdem bestand immer die Gefahr, dass sie in ein vermintes Gebiet kamen. In wie fern die entsprechenden Pläne, die sich Leclerque besorgt hatte, noch der aktuellen Situation entsprachen, war ungewiss.
„Wir werden es merken, wenn es einen Knall gibt, falls Sie sich geirrt haben, Leclerque“, war Breckinridges grimmiger Kommentar.
Der Commander des Delta-Teams der SFO hatte sich inzwischen wieder einigermaßen von der Behandlung im Militärgefängnis erholt.
Zumindest ließ er sich nichts anmerken und hatte wie selbstverständlich wieder die Führungsrolle im Team übernommen, wie es ihm dem Rang nach auch zukam.
Kurz nachdem die Truppe in Richtung des Bunkergeländes aufgebrochen war, traf die codierte Funkbotschaft von Henriquez und Tarvisio ein.
Nachdem Leclerque sie entschlüsselt hatte, wusste das Team, dass die beiden Kundschafter sich inzwischen im Inneren der Anlage befanden.
„Das hatte ich befürchtet“, meinte Breckinridge.
„Wir sollten die Hubschrauberstaffel anfordern“, meinte Leclerque.
„In spätestens zwei Stunden müssen die Kameraden entweder die Geiseln und uns von hier ausfliegen oder...“
„Diejenigen von uns, die noch am Leben sind“, vollendete Breckinridge. Der Colonel nickte und setzte nach kurzer Pause hinzu:
„Veranlassen Sie das, Leclerque.“
„Ja, Sir.“
Leclerque nahm den Rucksack mit seinem Speziallaptop vom Rücken, holte das Gerät heraus und aktivierte es. Er stellte eine Satellitenverbindung her und sandte eine codierte Nachricht ab. In zwei Stunden würde eine Staffel von Kampfhubschraubern der russischen Armee über dem Zielgebiet auftauchen. Angesichts der desolaten Verhältnisse, die derzeit im Land herrschten, mussten die Helikopter kaum mit Widerstand vom Boden aus rechnen.
„Das Vorgehen von Tarvisio und Henriquez hat alles verändert“, meinte Breckinridge.
„Sie werden ihre Gründe dafür gehabt haben“, sagte Furrer.
„Das will ich hoffen“, knurrte Breckinridge. „Jedenfalls haben wir nicht
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