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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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sonst nicht er­hal­ten konn­te.
    Die ge­sam­te GWA kos­te­te den Staat jähr­lich et­wa sech­zig Mil­li­ar­den Dol­lar. Die­ses Geld be­deu­te­te je­doch kei­ne Ver­schwen­dung, son­dern war gut an­ge­legt. Wir wuß­ten, daß die Macht­ha­ber des ver­ei­nig­ten Ost­asi­ens noch mehr aus­ga­ben, um ih­ren welt­um­span­nen­den Ge­heim­dienst in all sei­nen viel­fäl­ti­gen Funk­tio­nen er­hal­ten zu kön­nen.
    Wir führ­ten zur Zeit einen er­bit­ter­ten Kampf hin­ter den Ku­lis­sen. Es wa­ren Er­eig­nis­se, von de­nen die Öf­fent­lich­keit nichts er­fuhr und nichts er­fah­ren durf­te. Al­lei­ne die Ver­öf­fent­li­chung des letz­ten Fal­les hät­te ei­ne Ka­ta­stro­phe be­deu­tet. An­hand der Fak­ten hät­te man er­kannt, wie ge­fähr­det die west­li­che Welt ge­we­sen war.
    Nach­dem wir Wa­shing­ton über­quert hat­ten, sank un­se­re Fahrt rasch. Vor uns lag der west­li­che Stadt­rand. So­eben zuck­te die ro­te Schrift auf der Re­li­ef­kar­te auf.
    »Sperr­ge­biet! Ro­bot-Bo­den­ab­wehr. Än­dern Sie Ih­ren Kurs um neun­zig Grad Süd oder Nord.«
    Schwei­gend sah ich auf die Leucht­schrift, die in ih­rem Farb­ton im­mer in­ten­si­ver wur­de, je mehr wir uns dem Luft­sperr­ge­biet über der GWA-Zen­tra­le nä­her­ten. Wenn schon das Re­gie­rungs­vier­tel Wa­shing­tons un­ter ei­nem dich­ten Ra­dar­schirm lag, so traf das auf un­ser Haupt­quar­tier in be­son­de­rem Ma­ße zu. Wir wuß­ten, daß der Geg­ner Mil­lio­nen für die Mög­lich­keit ge­op­fert hät­te, die ge­wal­ti­gen Be­ton­ge­bäu­de der Zen­tra­le zu ver­nich­ten. Auch in Asi­en war man dar­über in­for­miert, daß al­le wich­ti­gen Un­ter­la­gen, For­schungs­er­geb­nis­se und Ge­heim­nach­rich­ten in der um­fang­rei­chen Kar­tei ver­an­kert wa­ren, die sich in dem Turm­bau der GWA-Zen­tra­le be­fand.
    Es han­del­te sich da­bei nicht um ei­ne nor­ma­le Kar­tei, son­dern um ein gran­dio­ses Elek­tro­nen­ge­hirn, in dem al­les ge­spei­chert wur­de, was wir über­haupt in Er­fah­rung brin­gen konn­ten.
    Über uns be­gan­nen wie­der die Hub­ro­to­ren zu sur­ren. Un­se­re Ma­schi­ne dreh­te hart nach Nor­den ab. Ehe sie uns un­ten iden­ti­fi­ziert hat­ten, war es voll­kom­men un­mög­lich, in das wei­te Sperr­ge­biet ein­zu­flie­gen. Ich sah vor mei­nem geis­ti­gen Au­ge die schuß­be­rei­ten Ro­botra­ke­ten auf den steil in den Him­mel ra­gen­den Ab­schuß­ram­pen und war mir be­wußt, daß wir au­gen­blick­lich von zu­min­dest zwan­zig Ra­dar­ge­rä­ten an­ge­peilt wur­den.
    Elis Tee­fer sprach lei­se in das Mi­kro­phon des Bild­sprech­ge­rä­tes. Es dau­er­te ei­ni­ge Au­gen­bli­cke, bis un­se­re Bild­flä­che auf­flamm­te. Dann er­schi­en das aus­drucks­lo­se Ge­sicht ei­nes Man­nes, der ei­ne dun­kel­grü­ne Uni­form trug.
    Er hat­te kei­ne Mas­ke an­ge­legt, al­so konn­te er nicht zu den ak­ti­ven Schat­ten der GWA ge­hö­ren.
    »Zen­tra­le an TS-1.02«, drang es mo­no­ton aus dem Laut­spre­cher. »Um­flie­gen Sie das Sperr­ge­biet und war­ten Sie auf An­wei­sun­gen.«
    Elis be­stä­tig­te.
    »Agent TS-19 ist hin­ter uns«, be­merk­te sie. »Er be­schat­tet uns und kon­trol­liert, ob uns ei­ne frem­de Ma­schi­ne ge­folgt ist. Der Chef scheint um sei­nen bes­ten Mann sehr be­sorgt zu sein. Oder wa­ren die Si­cher­heits­maß­nah­men schon im­mer so scharf?« Ich lach­te hu­mor­los und schüt­tel­te den Kopf. »Nein. Vor der Ope­ra­ti­on bin ich we­ni­ger dra­ma­tisch ab­ge­holt wor­den. Wes­halb kommt der Al­te nur auf den Ge­dan­ken, man könn­te mich bei dem letz­ten Un­ter­neh­men er­kannt ha­ben? Das ist doch aus­ge­schlos­sen. Nie­mand hat mein wah­res Ge­sicht ge­se­hen.«
    »Sie ha­ben aber ei­ne be­mer­kens­wer­te Fi­gur«, äu­ßer­te sie sach­lich. Sie mus­ter­te mich so, wie ei­ne Spor­tärz­tin einen Be­rufs­bo­xer be­trach­tet, um fest­zu­stel­len, ob sei­ne Form gut ist. Ihr Ver­hal­ten miß­fiel mir. Auch wenn sie ei­ne hoch­wer­ti­ge Spe­zi­al­agen­tin der GWA war, hät­te sie sich trotz­dem et­was lie­bens­wür­di­ger ge­ben kön­nen.
    Ihr Ge­sichts­aus­druck ver­riet ei­ne ge­wis­se

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