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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Er­hei­te­rung. Si­cher­lich hat­te sie be­merkt, daß ich »un­auf­fäl­lig« die Arm­mus­keln an­ge­spannt hat­te. Nur gut, daß es in der Ma­schi­ne ziem­lich dun­kel war, sonst hät­te sie auch noch se­hen kön­nen, daß ich un­pro­gramm­ge­mäß rot ge­wor­den war.
    »Zen­tra­le an TS-102«, klang es er­neut aus dem Laut­spre­cher. »Ein­flug ge­neh­migt. Lan­den Sie auf Dach­flä­che K-3. Sie wer­den er­war­tet. En­de.«
    Ich be­gann zu pfei­fen. In mei­nem Ge­hirn schwirr­te der Be­griff »K-3« um­her. Dort war ich vor et­wa vier Wo­chen schon ein­mal ge­lan­det. Ein ri­si­ko­rei­cher Auf­trag hat­te mich da­mals er­war­tet.
    Mei­ne Kol­le­gin steu­er­te das Sperr­ge­biet an. Un­ter uns tauch­ten die nur schwach er­hell­ten Ge­bäu­de des Haupt­quar­tiers auf. Ich er­kann­te die ge­wal­ti­gen, qua­dra­tisch an­ge­leg­ten Be­ton­klöt­ze, in de­nen größ­ten­teils die La­bors und For­schungs­an­stal­ten un­ter­ge­bracht wa­ren.
    Wir flo­gen in lang­sa­mer Fahrt dar­über hin­weg und nä­her­ten uns dem Turm­bau, des­sen me­ter­star­ke Stahl­be­ton­wän­de vor uns em­por­wuch­sen. Dort be­fan­den sich die ge­heim­ni­sum­wit­ter­ten Amts­räu­me des Al­ten, der über mehr Voll­mach­ten ver­füg­te, als der Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten.
    Wir glit­ten dicht über ein feu­er­be­rei­tes Ra­ke­ten­ge­schütz hin­weg, ehe wir un­ter­halb der Turm­spit­ze auf ei­nem vor­ra­gen­den Dach auf­setz­ten.
    Das war Platz K-3. Wer dort lan­den durf­te, konn­te sich dar­auf et­was ein­bil­den. Es ge­sch­ah nur sel­ten, daß der Al­te per­sön­lich mit den Agen­ten sprach, die er in den Ein­satz schi­cken woll­te. In neun­und­neun­zig von hun­dert Fäl­len ka­men sei­ne An­wei­sun­gen schrift­lich oder über die Sprech­ge­rä­te an.
    Wenn man al­so di­rekt zu ihm be­or­dert wur­de, dann stand grund­sätz­lich al­ler­hand auf dem Spiel.
    Wir wur­den von zwei Män­nern er­war­tet, die vor­schrifts­mä­ßig ih­re Bio­synth-Mas­ken an­ge­legt hat­ten. Die­se Si­cher­heits­maß­nah­me muß von den Agen­ten streng be­ach­tet wer­den, so­bald sie im Haupt­quar­tier auf­tauch­ten, da sie stän­dig Kol­le­gen und wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­tern be­geg­ne­ten. Die Leu­te soll­ten und durf­ten sich nicht nä­her ken­nen­ler­nen.
    Wir hat­ten un­se­re Mas­ken eben­falls über­ge­streift. Elis er­hielt da­durch ein et­was pup­pen­haf­tes Aus­se­hen. Mein Ge­sicht schi­en er­starrt zu sein, ob­wohl das fei­ne Ma­te­ri­al je­der Mus­kel­be­we­gung folg­te.
    Die Män­ner ver­beug­ten sich.
    »Darf ich um Ih­re Mar­ken bit­ten?« sag­te ei­ner von ih­nen.
    Sie wuß­ten si­cher­lich, daß wir be­reits ge­tes­tet wor­den wa­ren. Trotz­dem ver­lang­ten sie un­se­re Mar­ken. Auch das ge­hör­te zu den Vor­schrif­ten.
    Un­se­re Etu­is klapp­ten auf. Die bei­den Män­ner wur­den von Fluo­res­zenz­licht an­ge­strahlt. Sie ma­ßen sehr sorg­fäl­tig die Wel­len­län­ge, ob­wohl sie an dem wal­len­den licht er­kannt ha­ben muß­ten, daß un­se­re Mar­ken ab­so­lut echt wa­ren.
    »Okay, Sir«, wand­te sich der Spre­cher an mich. »Fol­gen Sie uns bit­te!«
    Wir spra­chen kei­nen Ton und schrit­ten hin­ter ih­nen durch ei­ne Be­ton­pfor­te. An­schlie­ßend gin­gen wir durch den hell er­leuch­te­ten, schma­len Gang, der den ein­zi­gen Zu­gang zu den obe­ren Räu­men des Turm­bau­es bil­de­te. Die­se Ein­rich­tung kann­te ich be­reits, doch Elis schi­en merk­lich un­ru­hig zu wer­den.
    Ich sah ih­re ge­wei­te­ten Au­gen, mit de­nen sie auf die schwach er­kenn­ba­ren Sprüh­dü­sen der Säu­re­strah­ler starr­te, die als Ab­wehr­waf­fen in die Stahl­be­ton­wän­de ein­ge­baut wa­ren. Ich konn­te es nicht un­ter­las­sen, zu er­wäh­nen:
    »Wenn die Din­ger rein zu­fäl­lig los­ge­hen soll­ten, hoch­ver­ehr­te Kol­le­gin, dann ver­wan­deln sich un­se­re Kör­per in­ner­halb von fünf­und­vier­zig Se­kun­den in ei­ne ko­chen­de brei­ar­ti­ge Mas­se.«
    »Dan­ke für die Auf­klä­rung, Sir«, ent­geg­ne­te sie ge­reizt. Ge­tarnt durch die Mas­ke, ent­lock­te mir ih­re Re­ak­ti­on ein amü­sier­tes

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