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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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mög­lich, daß Sie wäh­rend Ih­res Ur­laubs un­ter Be­ob­ach­tung ge­stan­den ha­ben.«
    »Dann hät­ten sich un­se­re Freun­de be­stimmt ge­mel­det.« Ich lach­te lei­se. »Schön, die Vor­sicht in Eh­ren, aber sie braucht nicht so weit zu ge­hen, daß man als ge­plag­ter GWA-Mann oben­drein noch mit sei­nem Ge­wis­sen, oder sa­gen wir Herz, in Kon­flikt ge­rät. Hat der Al­te kei­ne Agen­tin fin­den kön­nen, die we­ni­ger gut aus­sieht als Sie?«
    Sie warf mir einen ra­schen Blick zu. Ein Lä­cheln husch­te über ih­re Lip­pen. Ab­len­kend mein­te sie:
    »Ich bin üb­ri­gens Leut­nant Tee­fer. Ich ha­be den Be­fehl er­hal­ten. Sie über mei­nen rich­ti­gen Na­men zu in­for­mie­ren. Im Ro­bot­ge­hirn der Zen­tral­kar­tei wer­de ich un­ter der Co­de­num­mer TS-102 ge­führt.«
    Das sag­te mir viel und doch nichts. Ich fand es nur au­ßer­or­dent­lich er­staun­lich, daß mich der Al­te in letz­ter Zeit mit ei­ni­gen Agen­ten per­sön­lich be­kannt mach­te.
    Auch bei dem letz­ten Un­ter­neh­men hat­te ich einen Mann ken­nen­ge­lernt, der hin­sicht­lich sei­ner äu­ße­ren Er­schei­nung kaum so an­ge­spro­chen wer­den konn­te. Das war Agent MA-23 ge­we­sen, ei­ner von den Leu­ten, die auf dem Mond ein­ge­setzt wur­den. Er war mir zur Lö­sung der Auf­ga­be zu­ge­teilt wor­den; des­halb hat­te ich zwangs­läu­fig sein Ge­sicht se­hen müs­sen.
    Nun schick­te mir der Chef ei­ne weib­li­che Kon­takt­per­son. Auch sie sah ich oh­ne Mas­ke; au­ßer­dem kann­te sie mei­nen Na­men und den Dienst­grad. Das konn­te nur be­deu­ten, daß der Chef ei­ne Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen ihr und mir plan­te.
    Ich sah mich vor­sich­tig um und schwieg so lan­ge, bis die ent­ge­gen­kom­men­den Leu­te au­ßer Hör­wei­te wa­ren.
    »Er­staun­lich«, sag­te ich lei­se. »Ha­ben Sie et­wa be­reits Ih­re Spe­zi­al­aus­rüs­tung er­hal­ten?«
    »Al­ler­dings. Ich bin auch be­waff­net.«
    »Das heißt mit an­de­ren Wor­ten, Sie be­fin­den sich im Ein­satz«, stell­te ich stirn­run­zelnd fest. »Kön­nen Sie mir nä­he­re An­ga­ben ma­chen? Wo brennt es dies­mal?«
    »Sie wer­den in­for­miert, Sir«, ent­geg­ne­te sie ver­bind­lich. Elis Tee­fer ver­hielt sich mir ge­gen­über jetzt völ­lig di­stan­ziert. Die ver­än­der­te Um­gangs­form ge­fiel mir über­haupt nicht.
    Ver­är­gert brumm­te ich et­was vor mich hin, was sie je­doch nicht ver­ste­hen konn­te. Dann er­reich­ten wir den Park­platz. Ich be­trach­te­te die dort vor­schrifts­mä­ßig ab­ge­stell­ten Ma­schi­nen.
    Wäh­rend mei­ne Be­glei­te­rin dem Park­wäch­ter ih­ren Schein aus­hän­dig­te, tauch­te un­mit­tel­bar ne­ben mir ein Mann auf. Er stand halb ver­bor­gen hin­ter ei­nem großen Flug­schrau­ber. Sein Ge­sicht wur­de vom Hut fast ver­deckt. Ich fuhr her­um. Mei­ne Rech­te glitt un­will­kür­lich an die Stel­le, wo ich sonst mei­ne Waf­fe trug. Im glei­chen Au­gen­blick ver­nahm ich ei­ne lei­se Stim­me:
    »Agent TS-19, Sir. Über­wa­chung be­en­det. Sie kön­nen star­ten.«
    Mei­ne an­ge­spann­te Hal­tung lo­cker­te sich. Der Mann ver­schwand in der Dun­kel­heit. TS-19 war beim letz­ten Ein­satz mein Ver­bin­dungs­mann ge­we­sen und hat­te mir bei dem ge­fähr­li­chen Un­ter­neh­men un­schätz­ba­re Hil­fe ge­leis­tet. Auch er kann­te mich oh­ne Mas­ke. Es war da­her nicht ver­wun­der­lich, daß er mich an­ge­spro­chen hat­te.
    Elis Tee­fer stand plötz­lich ne­ben mir. Ih­re Hand war in der Ta­sche ver­schwun­den. »Was ist?« flüs­ter­te sie.
    »Schon er­le­digt. Las­sen Sie Ih­re Waf­fe ste­cken. TS-19 hat den Start frei­ge­ge­ben.«
    »Aus­ge­zeich­net. Dann kön­nen wir ab­flie­gen. Sie sind al­so nicht be­ob­ach­tet wor­den, Sir.«
    »Ge­brau­chen Sie doch nicht im­mer die­ses un­per­sön­li­che ›Sir‹«, fuhr ich sie un­freund­lich an. »Nen­nen Sie mich mei­net­we­gen Mis­ter Mil­ler, wie das all­ge­mein üb­lich ist, wenn man sich im Haupt­quar­tier be­geg­net. Un­ter­las­sen Sie aber das ›Sir‹.«
    »Ja­wohl, Sir.« Sie lach­te ver­hal­ten. »Aber im­mer­hin sind Sie doch mein Vor­ge­setz­ter, und es sieht so aus, als soll­te ich Ih­nen zu­ge­teilt wer­den. Die

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