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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Cap­tain Kon­nat, Spe­zi­al­agent ›ZBV‹ der GWA. Mer­ken Sie sich eins, mein Lie­ber! Wenn ein GWA-Schat­ten mit Frau­en­ge­schich­ten an­fängt, dann ist er für mich schnell wert­los ge­wor­den. Ich brau­che Män­ner, die in kei­ner Wei­se ge­bun­den sind. Ge­fühls­du­se­lei­en sind über­flüs­sig und un­er­wünscht. Sie ha­ben nur dann freund­lich, nett und zärt­lich zu sein, wenn Ih­nen das be­foh­len wird. Sie se­hen gut aus, Kon­nat. Die­se Tat­sa­che ha­ben Sie als Waf­fe im all­ge­mei­nen Ab­wehr­kampf der GWA zu ge­brau­chen. Auch der Geg­ner setzt gut­aus­se­hen­de Men­schen bei­der­lei Ge­schlechts ein, um wich­ti­gen Ge­heim­nis­sen auf die Spur zu kom­men. Acht­zig Pro­zent al­ler Fäl­le sind auf Spio­na­ge­ak­te schö­ner Frau­en zu­rück­zu­füh­ren. Acht­zig Pro­zent al­ler Lan­des­ver­rä­ter sind in die Fän­ge ei­nes be­zau­bern­den weib­li­chen Ge­schöp­fes ge­ra­ten, doch das merk­ten sie erst, als sie auf dem elek­tri­schen Stuhl sa­ßen. Sie ha­ben als Cap­tain der GWA nur dann Ihr Herz zu ent­de­cken, wenn das im Rah­men ei­ner zu lö­sen­den Auf­ga­be er­for­der­lich ist. Soll­ten Sie au­ßer­dienst­lich Ge­fühlss­prün­ge ma­chen, so wer­de ich Sie mit ei­nem Gum­miham­mer be­ar­bei­ten, da­mit Sie wie­der zu sich kom­men. Soll­te das nichts hel­fen, müs­sen Sie aus den Rei­hen der GWA aus­schei­den und den Ehe­mann spie­len. Ha­ben wir uns ver­stan­den?«
    Er stand dicht vor mir. Ich konn­te be­quem auf ihn hin­un­ter­se­hen. Sei­ne Au­gen fun­kel­ten, und sei­ne Bors­ten­haa­re schie­nen sich noch stei­ler auf­ge­rich­tet zu ha­ben.
    »Ver­stan­den, Chef«, war al­les, was ich er­wi­dern konn­te. An sich hät­te ich ei­ne Über­wa­chung wäh­rend mei­nes Ur­laubs ein­kal­ku­lie­ren müs­sen. Der Al­te trau­te nie­mand, noch nicht ein­mal sei­nen engs­ten Mit­ar­bei­tern.
    »Okay, dann set­zen Sie sich end­lich, Sie Un­glücks­ra­be, und den­ken Sie über Ih­re Sün­den nach, ehe ich Sie mit Ih­rer Auf­ga­be ver­traut ma­che. Sie sind doch ein­satz­fä­hig, oder?«
    Ich zog die Au­gen­brau­en hoch. Hat­te er die­se Fra­ge nicht schon ein­mal ge­stellt?
    Er schmun­zel­te und wand­te sich ab. Auf Grund sei­nes Ver­hal­tens ver­mu­te­te ich, er wür­de wie­der zu dem Pan­zer­schrank ge­hen, in dem der Elek­tro­nen­schlüs­sel zum öff­nen der schwe­ren Pan­zer­pfor­ten lag. Sie ver­sperr­ten den Zu­gang zu den Rie­sen­sä­len, in de­nen das gi­gan­ti­sche Kar­tei-Elek­tro­nen­ge­hirn auf­ge­stellt war.
    Vor dem letz­ten Un­ter­neh­men hat­te er mich dort hin­ge­führt. Die­se Hand­lung war mehr als au­ßer­ge­wöhn­lich ge­we­sen.
    Ge­ne­ral Re­ling setz­te sich aber wie­der hin­ter sei­nen Schreib­tisch. Al­so schi­en er dies­mal doch nicht die Ab­sicht zu ha­ben, mich in das Al­ler­hei­ligs­te der GWA zu brin­gen.
    Er leg­te einen Schal­ter um und sprach in das Mi­kro­phon.
    »Leut­nant Tee­fer, tre­ten Sie ein.«
    Mit ei­nem Knopf­druck öff­ne­te er die Dop­pel­tü­ren. Elis trat ein. Sie trug im­mer noch ihr kost­ba­res Abend­kleid. Von nun an gab es für mich kei­nen Zwei­fel mehr, daß ich mit ihr zu­sam­men­zu­ar­bei­ten hat­te. Im­mer­hin war es vom Al­ten ziem­lich rück­sichts­voll ge­we­sen, daß er mir die Stand­pau­ke nicht in ih­rer Ge­gen­wart ge­hal­ten hat­te.
    Die Pfor­ten schlos­sen sich wie­der. Dann bot der Al­te auch ihr einen Platz an. Nun wa­ren wir un­ter uns. Es war voll­kom­men aus­ge­schlos­sen, daß ein Un­be­fug­ter un­se­re Un­ter­re­dung be­lau­schen konn­te. Wir sa­ßen im Haupt­quar­tier ei­nes Man­nes, der einen er­bit­ter­ten Ab­wehr­kampf ge­gen den Ge­heim­dienst ei­nes gan­zen Kon­tin­ents führ­te. In Re­lings Hän­den lie­fen al­le Fä­den zu­sam­men. Nur er konn­te die­se Fä­den zur Aus­wer­tung an un­se­re wis­sen­schaft­li­chen Ab­tei­lun­gen wei­ter­ge­ben.
     
     

3.
     
    »Ken­nen Sie die An­dre­ja­noffs­kij-In­seln?« frag­te der Al­te wie bei­läu­fig. »Man sagt auch An­drea­noff-In­seln da­zu, aber An­dre­ja­noffs­kij ist der kor­rek­te Na­me.«
    Ich kniff die Au­gen zu­sam­men und durch­forsch­te mein

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