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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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frag­te ich atem­los.
    »Sie sind da­bei. Die Män­ner sind der An­sicht, daß aus dem Trans­por­ter kein Mensch le­bend her­aus­ge­kom­men ist. Es ist al­so mög­lich, daß Pro­fes­sor Mor­rows Lei­che ge­fun­den wird. Wenn er wäh­rend der Ex­plo­si­on noch im Boot war, so müß­te sie an sich ge­bor­gen wer­den. Mit den neu­en Tief­see-Tauch­ge­rä­ten kann das gan­ze Boot ab­ge­sucht wer­den.«
    Ich woll­te noch et­was sa­gen, aber hin­ter mir flamm­te die Bild­flä­che des Sichtsprech­ge­rä­tes auf. Der Ers­te Of­fi­zier mel­de­te den Kreu­zer klar zum Aus­lau­fen.
    »Ich muß auf die Brücke«, sag­te ich has­tig. »Wir un­ter­hal­ten uns über die An­ge­le­gen­heit, so­bald wir die of­fe­ne See er­reicht ha­ben. Ge­hen Sie bes­ser in Ih­re Ka­bi­ne.«
    Als ich mei­ne Müt­ze er­griff, rief sie mir noch nach:
    »Bla­mie­ren Sie sich nur nicht bei dem Aus­lauf­ma­nö­ver. Die Be­sat­zung wird Sie da­bei be­son­ders scharf be­ob­ach­ten. Sie will se­hen, was der neue Kom­man­dant kann.«
    »Sie wird auf ih­re Kos­ten kom­men.«
     
     

5.
     
    Der Kreu­zer hat­te bei ei­ner Un­ter­was­ser-Marsch­fahrt von acht­zig See­mei­len knapp drei­ßig Stun­den be­nö­tigt, um die Stre­cke San Fran­cis­co – Ta­na­ga zu über­win­den.
    Ich stand in der kreis­för­mi­gen, di­rekt un­ter dem Turm ein­ge­bau­ten Zen­tra­le und be­ob­ach­te­te die Bild­schir­me des hoch­wer­ti­gen Sup-As­dic-Ge­rä­tes, das un­un­ter­bro­chen das vor uns lie­gen­de See­ge­biet ab­tas­te­te.
    Auf den drei an­de­ren Rund­sicht­bild­schir­men er­schie­nen der Mee­res­bo­den und die seit­lich von uns lie­gen­den Was­ser­mas­sen.
    Die Num­merns­ka­la des Tie­fen­mes­sers stand seit ei­ni­gen Stun­den auf der Zahl ›fünf­hun­dert‹. Die­se Tie­fe war von den voll­au­to­ma­ti­schen Kon­trol­len lau­fend ein­ge­hal­ten wor­den. Die tech­ni­schen Ein­rich­tun­gen des Kreu­zers wa­ren zu neun­zig Pro­zent au­to­ma­ti­siert; des­halb er­for­der­te der Sechs­tau­send-Ton­nen-Gi­gant nur ei­ne Be­sat­zungs­stär­ke von hun­dert­ein­und­zwan­zig Mann ein­schließ­lich Kom­man­dant.
    Au­ßer dem Un­ter­was­ser­ra­dar zur Au­ßen­bord­bild­auf­nah­me lief noch das auf Ul­tra­schall­ba­sis ar­bei­ten­de Sup-As­dic-Ge­rät, des­sen Tast- und Or­tungs­er­geb­nis­se in bild­ar­ti­gen Gra­fi­ken wie­der­ge­ge­ben wur­den.
    Da­mit ver­füg­te der Kreu­zer über zwei ver­schie­den­ar­ti­ge Or­tungs­ge­rä­te, die sich in ih­ren Er­geb­nis­sen er­gänz­ten. Das mo­der­ne U-Ra­dar hat­te au­ßer­dem den. Vor­teil, daß ge­or­te­te Kör­per op­tisch sicht­bar ge­macht wer­den konn­ten. Die ge­nau­en Re­li­ef-Echo­gram­me des As­dic-Ge­rä­tes wa­ren eben­falls ver­läß­lich.
    Ich konn­te durch die voll­au­to­ma­ti­sche Aus­wer­tung an den In­stru­men­ten ab­le­sen, daß der un­ter uns lie­gen­de Mee­res­bo­den fast über­gangs­los nach un­ten ab­sank. Die Wal­zens­ka­len tick­ten sehr rasch wei­ter. Das Un­ter­was­ser­fern­bild des Ra­dars be­gann zu ver­schwim­men.
    »Der Aleu­ten-Gra­ben, Sir«, be­rich­te­te der Ers­te Ra­dar­of­fi­zier des Boo­tes. »Da muß vor un­be­kann­ten Zeiträu­men ein ge­wal­ti­ger Ein­bruch des Mee­res­bo­dens statt­ge­fun­den ha­ben.«
    Ich nick­te geis­tes­ab­we­send. Mei­ne Ge­dan­ken kehr­ten wie­der zu dem U-Trans­por­ter zu­rück, der nach den Mit­tei­lun­gen mei­ner Kol­le­gin in drei­tau­sen­dacht­hun­dert Me­ter Tie­fe auf Grund lie­gen soll­te. Ich konn­te mir vor­stel­len, wie es in dem stäh­ler­nen Fisch aus­sah. Die zu­läs­si­ge Höchst­tauch­tie­fe für mei­nen star­ken Of­fen­siv­kreu­zer be­lief sich auf fünf­zehn­hun­dert Me­ter, kurz­zei­tig ver­ant­wort­bar wa­ren al­len­falls zwei­tau­send Me­ter. Soll­te ich es ris­kie­ren, noch tiefer zu ge­hen, so konn­te ich si­cher sein, daß der star­ke Was­ser­druck das Boot zu­sam­men­pres­sen wür­de.
    Wahr­schein­lich war das mit dem Druck­kör­per des Trans­por­ters aber nicht ge­sche­hen. Die Ex­plo­si­on hat­te zwei­fel­los schon statt­ge­fun­den, als er sich noch in ge­rin­ge­ren Was­ser­tie­fen

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