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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nor­ma­len Schrau­be­n­ag­gre­gat ver­füg­te der Kreu­zer über drei Trieb­wer­ke, die ihm ei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von knapp neun­zig Kno­ten ver­lie­hen. Das wa­ren et­wa hun­dert­fünf­und­sech­zig Ki­lo­me­ter pro Stun­de, mit de­nen der Rie­sen­kör­per durch die See schie­ßen konn­te.
    Die Män­ner der Be­sat­zung be­fan­den sich be­reits voll­zäh­lig an Bord. Ich be­gann un­ru­hig zu wer­den.
    Für zwan­zig Uhr hat­te ich see­klar be­foh­len. Jetzt war es be­reits neun­zehn Uhr. Es wur­de al­ler­höchs­te Zeit, daß der »Pas­sa­gier« kam. Was moch­te Elis Tee­fer auf­ge­hal­ten ha­ben? Seit­dem ich in Fris­co ein­ge­trof­fen war, hat­te ich sie noch nicht ge­se­hen und auch kei­ne Nach­richt von der Zen­tra­le er­hal­ten.
    Ich blick­te mit dem Fern­glas über die ge­wal­ti­gen Be­ton­bun­ker des Ha­fens hin­weg.
    Ala­me­da liegt mit­ten In der Bucht von San Fran­cis­co, süd­lich der großen Stadt Oa­k­land. Wenn man den of­fe­nen Pa­zi­fik er­rei­chen woll­te, muß­te man erst die stark ge­si­cher­te Durch­fahrt von »Gol­den Ga­te« pas­sie­ren.
    Der U-Boot­ha­fen war zu­sätz­lich mit den mo­d­erns­ten Mit­teln der Tech­nik ge­gen un­will­kom­me­ne Ein­dring­lin­ge ab­ge­schirmt, da­zu ge­hör­te auch ei­ne ein­wand­frei funk­tio­nie­ren­de Un­ter­was­ser­ab­wehr.
    Als ich den Ent­schluß ge­faßt hat­te, den zur Wa­che ge­hö­ren­den Ober­fähn­rich an­zu­ru­fen, um ihn mit ei­nem Auf­trag an Land zu schi­cken, wur­de zwi­schen den Ver­wal­tungs­ge­bäu­den des Ha­fens ein schwe­rer Tur­bo­wa­gen sicht­bar. Ich er­späh­te so­fort den Ad­mi­rals­stan­der am Kot­flü­gel, war­te­te je­doch die Sicht­mel­dung des Wa­ch­of­fi­ziers ab.
    Im glei­chen Au­gen­blick brüll­te der jun­ge Fähn­rich: »Ad­mi­rals­wa­gen kommt ach­ter­aus auf, Sir. Läuft mit ho­her Fahrt an.«
    Ich muß­te ein Lä­cheln un­ter­drücken, als ich den auf­ge­reg­ten Jun­gen maß­re­gel­te.
    »Mel­det man so die An­kunft ei­nes Land­fahr­zeugs? Sie sind doch nicht auf ho­her See! Ma­chen Sie ge­fäl­ligst die Fall­reeps­gäs­te mun­ter und las­sen Sie or­dent­lich Sei­te pfei­fen, wenn der Ad­mi­ral an Bord kommt. Hof­fent­lich ist da vorn bald die Pro­vi­ant­kis­te ver­schwun­den. Run­ter mit dem Plun­der. Neh­men Sie Luk drei.«
    »Aye, aye, Sir«, be­stä­tig­te der Jun­ge und rann­te los.
    Wäh­rend ich er­leich­tert auf­at­me­te, tauch­te der I. O. auf. Et­was ner­vös zupf­te er an sei­ner vor­schrifts­mä­ßig ge­bun­de­nen Kra­wat­te. Dann brüll­te er die Leu­te an, die mit der Kis­te noch nicht ver­schwun­den wa­ren.
    Über sei­ne un­ge­wöhn­li­chen Aus­drücke hät­te ich bei­na­he ge­lacht. Ich konn­te mich je­doch noch recht­zei­tig be­herr­schen und warf ihm statt des­sen einen stra­fen­den Blick zu.
    Der Wa­gen hielt vor der Kunst­stoff­lauf­brücke, die uns mit dem Kai ver­band. Vi­zead­mi­ral Son­gal, Nach­schub­chef der Sek­ti­on Ta­na­ga, klet­ter­te aus dem Fond. Er war ein hoch­ge­wach­se­ner Mann. Sei­ne große Na­se hat­te ihm den Spitz­na­men »The No­se« ein­ge­bracht.
    Ga­lant reich­te er der jun­gen Da­me die Hand und war ihr beim Ver­las­sen des Wa­gens be­hilf­lich.
    Hin­ter mir pfiff je­mand schrill durch die Zäh­ne. Das konn­te nur der I. O. sein. Ich dreh­te mich wü­tend um und be­merk­te so­fort sei­ne glän­zen­den Au­gen.
    »Wenn Sie noch ein­mal pfei­fen, ver­wen­de ich Sie als Kampfra­ke­te«, schrie ich ihn an. »Neh­men Sie ge­fäl­ligst Hal­tung an, wenn der Ad­mi­ral an Bord kommt.«
    Der Zwei­te Wa­ch­of­fi­zier grins­te so un­ver­schämt, daß ich mü­he­los sei­ne Zäh­ne be­wun­dern konn­te. Das war ei­ne über­mü­ti­ge Meu­te!
    Un­ten schrill­ten die Boots­manns­pfei­fen. Ich klet­ter­te ei­lig, aber nicht zu schnell, die stäh­ler­nen Spros­sen hin­un­ter.
    Als ich auf dem ach­teren Lauf­deck an­kam, be­trat der Ad­mi­ral ge­ra­de die Ver­bin­dungs­brücke. Er grüß­te un­se­re Flag­ge und grüß­te auch den Of­fi­zier der Wa­che, der wie er­starrt ne­ben den Fall­reeps­gäs­ten stand.
    Son­gal war­te­te, bis Elis nach­ge­kom­men war. Dann ging er mit

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