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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ei­ni­gen wei­taus­ho­len­den Schrit­ten auf mich zu.
    »Ah, Li­ming, ich se­he, Sie ha­ben sich schon ak­kli­ma­ti­siert. Wie ge­fällt Ih­nen der Kreu­zer?«
    »Dan­ke, Sir, ganz aus­ge­zeich­net«, er­wi­der­te ich laut, da­mit es al­le hö­ren konn­ten. Ich war ent­schlos­sen, mir bei die­ser Ge­le­gen­heit die ers­ten Sym­pa­thi­en bei der Mann­schaft zu er­wer­ben. Sie durf­te mich nicht nur für einen bis­si­gen Nörg­ler hal­ten. Ich soll­te laut Plan hart, aber nicht un­ge­recht sein.
    Der Ad­mi­ral schüt­tel­te mir die Hand.
    »Sind Sie mit den Leu­ten zu­frie­den, Li­ming? Ich ha­be ge­hört, der Hau­fen an Bord von U-2338 sei et­was ver­wil­dert.«
    »Aus­ge­schlos­sen, Sir«, be­haup­te­te ich noch lau­ter. »Ich ha­be sel­ten ei­ne so dis­zi­pli­nier­te und mus­ter­gül­ti­ge Be­sat­zung an­ge­trof­fen. Ich kann mich in kei­ner Wei­se be­kla­gen.«
    Son­gal schi­en über­rascht zu sein. Dann be­gann er ver­steckt zu schmun­zeln. Ich hat­te den Ein­druck, als ha­be er mich durch­schaut.
    »So, na, das ist er­freu­lich. Üb­ri­gens, ah ja, ich bit­te um Ent­schul­di­gung …!«
    Er wand­te sich um, da er sich jetzt erst an Elis zu er­in­nern schi­en und mach­te uns mit­ein­an­der be­kannt.
    »Das ist Ka­pi­tän Li­ming, Kom­man­dant des Kreu­zers. Li­ming, Dok­tor Fis­kul wird Ihr Pas­sa­gier und Gast sein, bis Sie den Stütz­punkt er­reicht ha­ben.«
    Ich sa­lu­tier­te, ver­beug­te mich kurz und mur­mel­te die üb­li­chen Phra­sen.
    Mei­ne Her­ren Of­fi­zie­re stan­den stramm, als wir oben auf der Brücke an­ka­men. Elis spiel­te ih­re Rol­le meis­ter­haft, wie man das von ei­ner ge­schul­ten GWA-Agen­tin auch ver­lan­gen konn­te. Als sie die Spros­sen hin­auf­klet­ter­te, be­nahm sie sich nicht zu ge­schickt, aber auch nicht zu un­be­hol­fen.
    Ich stell­te ihr die Of­fi­zie­re vor, die mich teil­wei­se er­staunt an­starr­ten. Der Satz über die »mus­ter­gül­ti­ge Dis­zi­plin« hat­te sei­ne Wir­kung nicht ver­fehlt.
    Son­gal woll­te mit nach un­ten. Nach­dem wir das vor­de­re Turm­luk durch­schrit­ten hat­ten, be­tra­ten wir die schma­le Roll­trep­pe.
    Wir glit­ten durch den Turm und ver­lie­ßen hin­ter der Zen­tra­le die Trep­pe. Mein Ste­ward ließ die stäh­ler­ne Schie­be­tür zu der ne­ben­an ge­le­ge­nen Kom­man­dan­ten­ka­bi­ne auf­glei­ten, die für U-Boot­ver­hält­nis­se sehr ge­räu­mig war. Ich hat­te so­gar mein ei­ge­nes Bad.
    Der Ste­ward brach­te noch ei­ni­ge Er­fri­schun­gen; dann wa­ren wir al­lei­ne.
    Plötz­lich wur­de der Ad­mi­ral sehr ernst. In sei­nen Au­gen er­schi­en wie­der der grü­beln­de Aus­druck, der mir schon auf­ge­fal­len war, als ich mich kurz nach mei­ner An­kunft bei ihm ge­mel­det hat­te.
    Er sag­te of­fen, was er über mich dach­te.
    »Li­ming, es kann sein, daß Sie ein emi­nent tüch­ti­ger U-Boot-Kom­man­dant sind. Das steht je­den­falls in Ih­ren Pa­pie­ren. Sie dür­fen es mir aber nicht ver­übeln, wenn ich miß­trau­isch bin. Sie ha­ben ei­ne La­dung an Bord, die für un­se­re Si­cher­heit mehr als be­deut­sam ist. Hof­fent­lich kom­men Sie gut in Ta­na­ga an.«
    Ich blick­te ihn war­nend an, wor­auf er lä­chelnd mein­te:
    »Sie kön­nen vor Dr. Fis­kul ru­hig spre­chen. Sie ge­hört zum Pla­nungs­stab des Stütz­punk­tes und ist auch über Ih­re La­dung in­for­miert.«
    Ich ver­beug­te mich leicht, als Elis mich an­lä­chel­te.
    »Ich wer­de in Ta­na­ga an­kom­men, Sir. Dar­auf kön­nen Sie sich ver­las­sen«, ent­geg­ne­te ich ru­hig. »Mein Boot ist kriegs­mä­ßig be­waff­net. Falls ich an­ge­grif­fen wer­den soll­te, wer­de ich mich weh­ren. Wenn der Über­fall zu über­ra­schend er­fol­gen soll­te, dann ge­hen die C-Bom­ben hoch.«
    »Da­zu wä­ren Sie fä­hig?« Bei die­sen Wor­ten sah mich der Ad­mi­ral durch­drin­gend an.
    Ich sag­te nichts, er konn­te die Ant­wort eben­so­gut in mei­nem Ge­sicht le­sen.
    »Hmm, sieht mir bei­na­he da­nach aus.«
    »Darf ich mir ei­ne Fra­ge er­lau­ben, Sir?«
    Er nick­te.
    »Wes­halb be­ste­hen Be­fürch­tun­gen, daß ein Boot der US-Na­vy an­ge­grif­fen wer­den könn­te? Ich ver­ste­he das nicht ganz. Wer soll­te

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