Kommandosache HC-9
worden ist. Die Unterwasseraufnahmen kannst du dir später ansehen. Daraus geht hervor, daß das Schicksal deines Kreuzers an einem Fädchen gehangen hat. Du hast noch rechtzeitig geschaltet.«
»Schön, daß man das einsieht«, sagte ich ärgerlich. »Ich hatte schließlich vier C-Bomben an Bord.«
»Sicher, hattest du. Trotzdem bist du mit der Tür ins Haus gefallen, denn die andere Seite wird einen Kommandanten, der derart hart und schnell reagiert hat, vielleicht nicht für geeignet halten. Es ist doch wohl deine Hauptaufgabe, dich mit den Leuten in Verbindung zu setzen.«
Ich winkte ab.
»Kein Grund zur Besorgnis. Die Leute werden sich fragen müssen, ob ich ausschließlich aus Vaterlandstreue gehandelt habe oder auf Grund einer anderen Überlegung. Ich war verantwortlich für die Ladung, also mußte ich unter allen Umständen handeln. Damit ist noch lange nicht gesagt, daß ich ein unbedingt verläßlicher Offizier bin. Meine Erfahrungen mit den führenden Köpfen des GAS-Geheimdienstes gehen dahin, daß man solche Punkte genau beachtet und testet. Das ist ein psychologisches Rechenexempel, sonst nichts.«
Er blickte mich zweifelnd an. Ruhig fügte ich hinzu:
»Laß das meine Angelegenheit sein, Kleiner. Ich werde schon dafür sorgen, daß man mich nicht für so unbedingt verläßlich hält, wie es augenblicklich noch den Anschein hat. Wie weit bist du mit deinen Nachforschungen? Vor allem, was macht dein Sender?«
»Aufgebaut und sicher untergebracht. Bisher konnte ich noch keine direkte Verbindung aufnehmen, da mir der Richtstrahler fehlte. Habt ihr ihn mitgebracht?«
»Dafür bin ich schließlich ins Hauptquartier gefahren«, warf Elis ein. »Die Antenne ist in meinem Gepäck, getarnt als persönlicher Bedarf. Sorgen Sie dafür, daß der Schrankkoffer gut an Land kommt.«
»Wird erledigt. An der Quelle sitzt der Knabe«, lachte er leise. »Wie ist es mit der Verbindungsmaschine? Mit den Sup-Ultrakurzen-Wellen komme ich nur dann bis nach Washington durch, wenn wir eine Relaisstation dazwischenschalten.«
»Der Atombomber wird in diesen Minuten starten«, entgegnete Elis. »Er wird so lange über Tanaga kreisen und als Relaisstation dienen, bis die Sache erledigt ist.«
»Ist die Besatzung zuverlässig?«
»Garantiert. Agent TS-19 ist an Bord. Wenn die Maschine nach vierundzwanzig Stunden durch einen anderen Atombomber abge löst wird, wird sich ein weiterer Agent als Kommandant in der Maschine befinden. Die Direktverbindung ist damit gesichert.«
Hannibal nickte zufrieden, doch ich hatte Bedenken.
»Paß nur auf, daß der Spezialsender nicht durch einen dummen Zufall entdeckt wird«, warnte ich beunruhigt. »In dem Falle hättest du deine GWA-Marke zu zeigen, und das wäre gleichbedeutend mit einem Scheitern des Unternehmens.«
»Er wird nicht entdeckt werden. Abhörgefahr besteht nicht. Ich kann unbesorgt funken, da es in Tanaga kein einziges Gerät gibt, mit dem man die Sup-Ultra-Welle abhören kann. Sie ist immer noch ein sorgfältig gehütetes Geheimnis der GWA. Die Funkabwehr läuft zwar auf Hochtouren, aber das kann uns nichts schaden. Habt ihr eure Kleinsender, damit wir zu jeder Zeit miteinander in Verbindung treten können?«
Ich nickte. Elis bejahte ebenfalls.
Hannibal wollte einige Erklärungen abgeben, doch ich unterbrach ihn mit einer Handbewegung.
»Keine Zeit dafür. Wir werden uns später sehen. Suche mich in meinem Quartier auf und erstatte Bericht. Wir dürfen uns hier nicht zu lange aufhalten.«
»Okay«, meinte er. »Wie steht es mit deinen Leuten? Zuverlässig?«
Ich zuckte mit den Schultern, da ich trotz schärfster Aufmerksamkeit nichts hatte bemerken können.
»Die Gauner sitzen in
Weitere Kostenlose Bücher