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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Kom­pli­ka­tio­nen her­auf­be­schwö­ren könn­ten?«
    »Ver­zei­hung, Sir, aber das war mir voll­kom­men gleich­gül­tig. Ich war ver­ant­wort­lich für die C-Bom­ben. Das be­frei­te mich von al­len wei­te­ren Über­le­gun­gen, die mich kost­ba­re Se­kun­den ge­kos­tet hät­ten. Ich sah un­ter mir ein Boot, das kei­ne Na­tio­na­li­täts­kenn­zei­chen trug. Der Bur­sche war für mich ein Pi­rat; des­halb schoß ich. Au­ßer­dem ver­nahm ich die Ge­räusche der auf­tref­fen­den Schall­wel­len.«
    »We­nigs­tens ein stich­hal­ti­ger Grund«, knurr­te er. »Ha­ben Sie das Or­tungs­bild fil­men las­sen?«
    »Selbst­ver­ständ­lich, Sir. Der ent­wi­ckel­te Film be­fin­det sich in mei­ner Ta­sche.«
    »Ste­hen Sie end­lich be­quem«, be­fahl er und wand­te sich ab. Mit großen Schrit­ten ging er auf die Fens­ter zu, die an­schei­nend einen Aus­blick auf das un­ter­ir­di­sche Stadt­zen­trum bo­ten.
    Ich lo­cker­te mei­ne Hal­tung und war­te­te auf die Wor­te, die zwei­fel­los noch kom­men muß­ten. Mein ers­ter Ein­druck vom Ad­mi­ral war sehr gut. Ich hat­te den Ein­druck, daß die­ser Mann nur um die Si­cher­heit des wich­ti­gen Stütz­punk­tes be­sorgt war.
    Er wand­te mir den Rücken zu, als er lei­se sag­te:
    »Li­ming, ich schät­ze es, wenn man mir auf­rich­tig ent­ge­gen­tritt. Wol­len Sie mir ei­ne Fra­ge ehr­lich be­ant­wor­ten?«
    »Ja, Sir.«
    »Schön, wir wer­den se­hen. Sie ha­ben al­so nur des­halb so rasch rea­giert und mit ei­nem Plu­to­ni­um-Tor­pe­do geant­wor­tet, weil Sie vier C-Bom­ben an Bord hat­ten und weil Sie um Ih­re ei­ge­ne Haut zit­ter­ten. Selbst wenn Sie heil da­von­ge­kom­men wä­ren, hät­te man Sie vor ein Kriegs­ge­richt ge­stellt Sie hat­ten die Bom­ben gut nach Ta­na­ga zu brin­gen. War das so ge­we­sen?«
    Ich fühl­te, daß ein Lä­cheln über mei­ne Lip­pen glitt. Der Mann konn­te den­ken. Sei­ne Schluß­fol­ge­run­gen wa­ren nicht ab­we­gig, wenn man von der Vor­aus­set­zung aus­ging, daß er über mei­ne Ei­gen­schaft als Spe­zi­al-Agent der GWA nicht in­for­miert war.
    »Sie ha­ben es ge­nau ge­trof­fen, Sir. Wenn ich nicht um mei­ne kost­ba­re Haut ge­zit­tert hät­te, wä­re ich wahr­schein­lich nicht so schnell ent­schlos­sen ge­we­sen. In dem Fall hät­te ich mich sehr ein­ge­hend mit den mög­li­cher­wei­se ent­ste­hen­den Ver­wick­lun­gen be­schäf­tigt.«
    Er dreh­te sich lang­sam um. Ich blick­te in sein schmun­zeln­des Ge­sicht.
    »Das nen­ne ich ei­ne ehr­li­che Ant­wort. Sie hät­ten al­so nicht ge­feu­ert, wenn die vier Bom­ben nicht an Bord ge­we­sen wä­ren. Das woll­te ich nur wis­sen. Des­sen­un­ge­ach­tet ha­ben wir nun die glei­chen Schwie­rig­kei­ten, denn ich er­hielt vor zwei Stun­den ei­ne Funk­mel­dung aus Wa­shing­ton, wo­nach Pe­king ei­ne ge­har­nisch­te Pro­test­no­te auf den Weg ge­bracht hat. Es wird dar­in be­haup­tet, süd­lich der Aleu­ten sei ein Boot der GAS-Ma­ri­ne wäh­rend ei­ner völ­lig harm­lo­sen Übungs­fahrt von ei­nem US-Kreu­zer an­ge­grif­fen und ver­nich­tet wor­den. Es sei ein Schwes­ter­boot des zer­stör­ten Kreu­zers in der Nä­he ge­we­sen, das sich eben­falls auf ei­ner Übungs­fahrt in den ark­ti­schen Ge­wäs­sern be­fun­den ha­be. Die Zeu­gen­aus­sa­gen des Kom­man­dan­ten lä­gen vor. Sei­ne Un­ter­la­gen be­wie­sen, daß sich bei­de Boo­te wäh­rend des völ­lig un­mo­ti­vier­ten An­grif­fes weit au­ßer­halb der Drei­mei­len­zo­ne und da­mit nicht in ame­ri­ka­ni­schen Ge­wäs­sern be­fun­den hät­ten. Die GAS-Re­gie­rung for­dert ei­ne ex­em­pla­ri­sche Be­stra­fung des Kreu­zer­kom­man­dan­ten und stellt Scha­den­er­satz­an­sprü­che in Hö­he von zwei­und­neun­zig Mil­lio­nen Dol­lar. Was hal­ten Sie da­von, mein Lie­ber?«
    Ich sah ihn ver­blüfft an. Mit ei­ner sol­chen Ent­wick­lung hat­te ich kei­nes­falls ge­rech­net.
    »Ei­ne Pro­test­no­te, Sir? Ich wer­de ver­rückt!«
    »Las­sen Sie das sein, Li­ming, wir brau­chen Sie noch. Na­tür­lich wer­den wir die No­te zu­rück­wei­sen. Sind Sie ganz si­cher, daß der von Ih­nen ver­nich­te­te Kreu­zer kei­ne Kenn­zei­chen trug? Sie be­fan­den sich

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