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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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lei­der pas­siert sind. Er fühlt sich so­zu­sa­gen als Va­ter des Stütz­punk­tes, da er von An­fang an das Kom­man­do hat­te. Viel­leicht sind Sie et­was zu­rück­hal­tend, wenn die Spra­che auf den Vor­fall kommt. Der Chef kann sehr bis­sig wer­den, wenn un­be­wie­se­ne Ver­dachts­mo­men­te aus­ge­spro­chen wer­den. Das soll nicht hei­ßen, daß er es grund­sätz­lich ab­lehnt, über un­an­ge­neh­me Din­ge in­for­miert zu wer­den. In sol­chen Fäl­len ver­langt er aber un­be­dingt lo­gi­sche und stich­hal­ti­ge Er­klä­run­gen. Sie ver­ste­hen doch, Sir.«
    Ja …, ich ver­stand sehr gut. Ad­mi­ral Por­ter schi­en je­den­falls ein Mann zu sein, der es ver­stand, un­kla­re Ge­rüch­te von Tat­sa­chen zu un­ter­schei­den. Ich wuß­te aus mei­nen Er­fah­run­gen, wie un­an­ge­nehm es ist, wenn man sich stän­dig phan­tas­ti­sche Hirn­ge­spins­te an­hö­ren muß.
    Wir glit­ten bis zum ach­ten Stock­werk hin­auf. Die Roll­trep­pe en­de­te vor ei­nem schma­len Be­ton­gang.
    Er er­in­ner­te mich an ähn­li­che Zu­gän­ge im GWA-Haupt­quar­tier, denn ich ent­deck­te auch hier die fest ein­ge­bau­ten Säu­re­strah­ler und an­de­re Ab­wehr­vor­rich­tun­gen.
    Wir gin­gen an win­zi­gen Öff­nun­gen vor­bei, die zu den op­ti­schen Auf­nah­mel­in­sen der da­hin­ter­lie­gen­den Wach­sta­ti­on ge­hör­ten. Für Un­be­fug­te konn­te es kei­nes­falls ein Kin­der­spiel sein, bis zum »Chef-Ta­na­ga« vor­zu­drin­gen.
    Der Of­fi­zier mel­de­te uns an. Wir muß­ten drei Mi­nu­ten war­ten, bis uns der Zu­tritt ge­neh­migt wur­de. Über uns flamm­ten grü­ne Lam­pen auf, die uns be­wie­sen, daß die au­to­ma­ti­sche Ab­wehr ab­ge­schal­tet wor­den war.
    Mein Be­glei­ter be­ob­ach­te­te mich ver­stoh­len, doch ich ließ mir nichts an­mer­ken. Er konn­te ja nicht ah­nen, daß ich an noch schär­fe­re Si­cher­heits­vor­rich­tun­gen ge­wöhnt war.
    Wir durch­schrit­ten ei­ne Stahl­tür und be­fan­den uns in ei­nem dürf­tig mö­blier­ten Vor­raum, den wir eben­falls durch­que­ren muß­ten. Da­hin­ter la­gen die Räu­me des Sta­bes.
    Ich nahm mei­ne Müt­ze ab und grüß­te einen Ka­pi­tän, der mit ei­ni­gen Schrift­stücken ne­ben ei­ner Frau vom Ma­ri­ne-Hel­fe­rin­nen-Korps stand.
    Er schi­en mich so­fort zu er­ken­nen. Ein Lä­cheln husch­te über sei­ne Lip­pen.
    »Ah, Ka­pi­tän Li­ming, nicht wahr! Ich ha­be Ihr Ein­lauf­ma­nö­ver über die Bild­schir­me be­ob­ach­tet. Ein Wun­der, daß Sie es noch mit ei­ge­ner Kraft ge­schafft ha­ben. Le­wrik ist mein Na­me. Ers­ter Stabs­of­fi­zier.«
    Ich schüt­tel­te ihm die Hand. Die äl­te­re Frau im Ran­ge ei­nes Ober­leut­nants mus­ter­te mich mit miß­traui­schen Au­gen.
    »War­ten Sie hier«, wand­te sich Le­wrik an mei­nen Be­gleit­of­fi­zier. Dann faß­te er mich freund­schaft­lich am Arm.
    »Der Chef er­war­tet Sie be­reits. Wir se­hen uns spä­ter, nicht wahr? Ich möch­te ger­ne ei­ni­ge De­tails er­fah­ren. Ha­ben Sie schon et­was von dem Vor­fall ›Aleu­ten-Tief‹ ge­hört?«
    Ich be­herrsch­te mich und zeig­te ein er­staun­tes Ge­sicht. ›Aleu­ten-Tief‹ war die Tarn­be­zeich­nung für den ver­schwun­de­nen Ma­ri­ne-Trans­por­ter.
    »Al­so noch nicht. Schön, Por­ter wird Sie si­cher­lich auf­klä­ren. Ich möch­te mit Ih­nen dar­über spre­chen. Der Ad­ju­tant soll Sie dann zu mir brin­gen.«
    Ich sah auf die vier gol­de­nen Strei­fen an sei­nen Är­meln. Der Mann sah an sich ver­trau­ens­wür­dig aus, doch es woll­te mir nicht ge­fal­len, daß er so­fort den Vor­fall »Aleu­ten-Tief« er­wähnt hat­te.
    Als die Dop­pel­tü­ren zum Ar­beits­raum des Ad­mi­rals auf­schwan­gen, preß­te ich die Ak­ten­ta­sche mit mei­nen Un­ter­la­gen fes­ter an mich.
    Ich wur­de vom Ad­ju­tan­ten des Ad­mi­rals emp­fan­gen, der mich durch ein wei­te­res Vor­zim­mer führ­te, das an­schei­nend sein Do­mi­zil war.
    Au­gen­bli­cke spä­ter stand ich in ei­nem taghell er­leuch­te­ten, saa­l­ähn­li­chen Raum, der nur zwei klei­ne Fens­ter aus me­ter­star­kem Pan­zer­plas­tik auf­wies.
    Hin­ter dem großen Schreib­tisch saß ein grau­haa­ri­ger Mann mit schar­fen Au­gen und

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