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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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    »Wis­sen Sie, Le­wrik, sie ist zu schön, um nur ei­nem Mann ge­hö­ren zu kön­nen, es sei denn, er ist zu­fäl­lig viel­fa­cher Mil­lio­när. Mein Sold im ak­ti­ven Ta­na­ga-Dienst ist drei­mal hö­her; da­zu kom­men noch die Ge­fah­ren­zu­la­gen. Ob das aber aus­rei­chen wird? Mei­ne Frau ist mit ei­nem Pelz­man­tel für fünf­hun­dert Dol­lar nicht zu­frie­den.«
    Er be­dau­er­te mich auf­rich­tig. Ich zeig­te ihm noch die Bil­der, die aus dem Ar­chiv der GWA stamm­ten.
    »Al­ler­hand«, sag­te er über­rascht. »Ei­ne wirk­li­che Schön­heit. Sie soll­ten sich schei­den las­sen, Li­ming, denn bei der Na­vy wer­den Sie nie­mals Mil­lio­när.«
    Ich zuck­te mit den Schul­tern und er­hob mich.
    »Schwei­gen wir dar­über. Es ist sinn­los, zu­mal es noch frag­lich ist, ob ich mein Kom­man­do be­hal­ten kann. Die Pro­test­no­te ist nicht auf die leich­te Schul­ter zu neh­men. Ich wer­de mir ein­mal Ih­re Ver­gnü­gungs­lo­ka­le an­se­hen. Viel­leicht gibt es dort je­mand, der …«
    Ich ver­stumm­te, da er of­fen­sicht­lich grins­te.
    »Tun Sie das. Sie wer­den hier einen wil­den Rum­mel­platz vor­fin­den. Pas­sen Sie aber auf, daß Sie dem Al­ten nicht be­geg­nen, wenn Sie zu­fäl­lig einen gla­si­gen Blick ha­ben soll­ten. Bei sol­chen An­läs­sen kann Por­ter hoch­ge­hen wie ei­ne Was­ser­bom­be.«
    Ich ver­ab­schie­de­te mich mit dem Be­wußt­sein, daß ich al­les ge­tan hat­te, um so un­auf­fäl­lig wie mög­lich mei­ne per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se, Be­den­ken und Wün­sche be­kanntz­u­ma­chen. Wenn Le­wrik zu den Leu­ten ge­hör­te, auf die mich der GWA-Chef an­ge­setzt hat­te, so roll­te die La­wi­ne be­reits. Es muß­te ihm durch un­ser Ge­spräch klar ge­wor­den sein, daß ich für große Schei­ne nicht un­emp­find­lich war.
    Zu­frie­den ver­ließ ich das Ge­bäu­de und klet­ter­te in den Wa­gen, in dem Brown be­reits war­te­te.
    »Brin­gen Sie mich zu mei­nem Quar­tier, Brown. Sie wis­sen doch hof­fent­lich, wo man mich ein­lo­giert hat?«
    »Na­tür­lich, Sir. Ich ha­be Ridge­man an­ge­ru­fen. Sie woh­nen in ei­nem Ne­ben­stol­len, in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der Zen­tra­le.«
     
     

8.
     
    Ich lag auf der Schaum­plas­tik­couch mei­nes ver­hält­nis­mä­ßig ge­räu­mi­gen Wohn­zim­mers und dach­te über die Din­ge nach, die sich nach dem Wil­len des GWA-Chefs noch er­eig­nen soll­ten.
    Ich war et­was skep­tisch, ob­wohl ich aus Er­fah­rung wuß­te, wie vor­teil­haft die »Ein­si­cke­rungs­tak­tik« war. Wenn ich of­fi­zi­ell als GWA-Schat­ten an­ge­kom­men wä­re, hät­te ich von vor­ne­he­rein auf­ge­ben kön­nen.
    Ne­ben mir stand der Er­fri­schungs­au­to­mat und wei­ter vorn das plas­ti­sche Farb­fern­seh­ge­rät. Man konn­te zu je­der Ta­ges- und Nacht­zeit die ame­ri­ka­ni­schen Pro­gram­me be­kom­men, da die Sen­dun­gen von den Raum­sta­tio­nen in ei­nem wech­seln­den Rhyth­mus auf die Er­de ab­ge­strahlt wur­den. Im Stütz­punkt Ta­na­ga war al­les für die Be­quem­lich­keit und Un­ter­hal­tung der Leu­te ge­tan wor­den. Das schi­en auch drin­gend not­wen­dig zu sein.
    Ich rich­te­te mich auf und griff an den Re­gu­lie­rungs­schal­ter der Kli­ma­an­la­ge. Es war recht warm in dem Fer­tig­haus, das man in ei­nem klei­nen Ne­ben­stol­len er­baut hat­te. Un­ter den wil­den Ber­gen der In­sel gab es vie­le die­ser halb­run­den Bau­ten, die mit al­lem neu­zeit­li­chen Kom­fort aus­ge­stat­tet wa­ren.
    Es gab grö­ße­re Ge­bäu­de für Fa­mi­li­en und sol­che mit zwei Zim­mern und Bad, die für al­lein­ste­hen­de Per­so­nen vor­ge­se­hen wa­ren. Mehr als tau­send der hier tä­ti­gen Men­schen hat­ten ih­re Fa­mi­li­en mit­ge­nom­men. Das hat­te sich auch gar nicht um­ge­hen las­sen. Es konn­te den Leu­ten nicht zu­ge­mu­tet wer­den, jah­re­lang voll­kom­men ab­ge­schlos­sen zu le­ben.
    Ich er­hob mich und schritt auf das brei­te Fens­ter zu, das mir frei­en Blick auf den Stol­len er­mög­lich­te. Hier wohn­ten fast nur Of­fi­zie­re der ört­li­chen Dienst­stel­len. Di­rekt ge­gen­über lag ein grö­ße­res Fer­tig­haus, das ei­nem Fre­gat­ten­ka­pi­tän aus dem Stab des

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