Kommandosache HC-9
habe die Felswand hinter meinem Quartier durch Poram-Sprengungen ausgehöhlt. Sie sind bekanntlich lautlos, da das Gestein langsam zerpulvert wird.«
»Gut. Laß dir den Empfang bestätigen und schalte den automatischen Aufnehmer ein, falls die Antwort in deiner Abwesenheit durchkommt. Ist dein Mikrosender ebenfalls klar?«
Er tippte an seine linke Achselhöhle, unter der das winzige Gerät verborgen war. Es hatte nur eine Reichweite von wenigen Meilen, die aber vollkommen für unsere gegenseitige Verbindung genügte.
Ich sah auf die Uhr und erhob mich.
»Verschwinde nun und zieh eine frische Uniform an. Du darfst nicht auffallen, wenn du wiederkommst. Es kann leicht möglich sein, daß wir bereits unter Beobachtung stehen.«
»Schön wäre es. Ich habe seit meiner Ankunft schon etliche hundert Leute in führenden Positionen kennengelernt und so gut wie nichts entdeckt. Man könnte wahnsinnig werden bei dem Gedanken, daß wir mitten unter den Burschen stecken, die drauf und dran sind, sämtliche Geheimnisse von Tanaga an den Mann zu bringen. Elis kann dir auch nicht weiterhelfen. Sie sitzt in einer ungünstigen Position.«
»Sie soll sich vorläufig zurückhalten, bis ich weitergekommen bin. Wir werden sie später anrufen und in ein Lokal bestellen. Das kann keinen Verdacht erregen, da ich sie immerhin zur Insel gebracht habe. Soll man ruhig annehmen, wir hätten uns etwas angefreundet. Sie hat nachts doch keinen Dienst, oder?«
»Nein. Die Bauarbeiten an den Schleusen sind beendet, deshalb wird in den Planungsbüros nachts nicht mehr gearbeitet. Sie erwartet unseren Anruf.«
Er erhob sich seufzend und reckte seine kleine Gestalt. Gleichzeitig glitten seine Augen forschend durch den Raum, der sehr elegant eingerichtet war.
»Hier gibt es allerhand versteckte Winkel, in denen man ein Abhörmikrophon unterbringen könnte«, murmelte er. »Paß auf, wenn du zurückkehrst. Es ist fraglich, ob wir dann noch offen sprechen können.«
»Darauf hoffe ich direkt. Kleiner. Du kannst dich darauf verlassen, daß ich es bemerken werde. Einen größeren Gefallen könnten mir die Burschen gar nicht tun.«
»Wenn sie dich für wichtig genug halten, werden sie Wert darauf legen, deine Gespräche zu belauschen. Sind deine Mikrokameras klar?«
»Ich werde eine in der Diele anbringen. Verschwinde nun, die Warterei geht mir auf die Nerven.«
»Die sollte ein GWA-Captain aber nicht haben«, spöttelte er.
Ehe er die Tür aufgleiten ließ, warnte er mich noch.
»Sei vorsichtig mit deiner Bewaffnung. Da darfst keinesfalls deine GWA-Automatik führen. Wenn man sie findet, weiß man, wie der Hase läuft.«
Ich drängte ihn hinaus und winkte ihm nach. Ziemlich laut rief ich ihm noch nach:
»Beeilen Sie sich aber, Ridgeman.«
Er nickte und schritt eilig davon.
Kaum hatte ich die Tür geschlossen, summte in meinem Wohnzimmer bereits das Bildsprechgerät Ich drückte den Schalter nieder. Auf der handgroßen Bildfläche erschien das Gesicht eines uniformierten Mannes. Es war der Adjutant des Admirals.
Ich nickte ihm zu, da ich wußte, daß er mich auf seiner Bildfläche ebenfalls sehen konnte.
»Gut, daß Sie da sind, Sir«, klang es aus dem Lautsprecher. »Admiral Porter möchte Sie sprechen. Ich verbinde.«
Sein Bild verblaßte. Augenblicke später wurde das Gesicht von Porter sichtbar.
Er erhob grüßend die Hand.
»Eine bodenlose Schweinerei, Liming«, vernahm ich seine aufgeregte Stimme. »Sind Sie schon informiert?«
Ich überlegte blitzschnell und beschloß, den Besuch von Hannibal zu erwähnen.
»Wenn Sie den Unfall meinen, Sir, so bin ich unterrichtet. Soeben war Ridgeman vom Sicherheitsdienst bei mir.«
»Ah, interessant. Was wollte er?«
»Er
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